Betablocker - Trainingspuls??

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03.07.2010, 10:59
Achim WHV

Betablocker - Trainingspuls??

HI,

evtl. kann mir jemand von euch nen Tipp geben...

Ich muss wegegn immer wieder auftretendem Vorhoffflimmern seit 6 Monaten Betablocker, Blutdruckmittel und ein herzmittel einnehmen.

Krafttraining habe ich auf 2x die Woche 1H reduziert, mache mehr gemässigtes Ausdauertraining nun mit Einwilligung des Arztes.

Nun zu meiner Frage:

Weiss jemand, um wieviel die Einnahme der vorgenannten Mittel wohl meinen Maximalpuls senkt? Ich würde gern wissen, bis wieviel Puls ich mich belasten darf, aber die normale Faustformel 220-Lebensalter haut da wohl nicht hin, ist zu hoch.

Im Moment habe ich meist so rd. 95-105 Puls beim Radfahren bei rd. 180-220 Watt und ca. 1 Std. belastung. Bekomme sehr gut Luft dabei und enke, ich könnte höher gehen. Weiss aber ja nicht, wie stark nun meine Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.

Habe mal irgendwo gelesen, dass Betablocker allein schon rd. 20-25 Schläge den Puls in der Spitze senken.

Weiß jemand evtl. Rat? Bedanke mich im voraus.

Gruß, Achim
03.07.2010, 11:28
Scabaret

Ist immer schwer zu sagen, da abhängig von Medikament und Dosis.
Kennst Du Deine maximale Herzfrequenz (vielleicht von einem Belastungs-EKG) und Deine Ruheherzfrequenz (morgens gemessen)?
03.07.2010, 11:40
Achim WHV

Zitat:

Zitat von Scabaret

Ist immer schwer zu sagen, da abhängig von Medikament und Dosis.
Kennst Du Deine maximale Herzfrequenz (vielleicht von einem Belastungs-EKG) und Deine Ruheherzfrequenz (morgens gemessen)?

Hab grad mal vorm PC den Ruhepuls gemessen, war 55 Schläge. Belastungs-EKG habe ich nach der neuen Medikamentierung noch nciht wieder gemacht.

Ich werd vielleicht gleich einfach mal austesten, wie hoch ich den Puls maximal bekomme und dann dasvon ausgehend meine Trainingsbelastung zwischen 65 - 75% ansetzen.

Schnapp mir gleich mein Mountainbike und werd mir mal den Puls messer umschnallen, mal sehen, was dabei rumkommt..
03.07.2010, 11:51
Scabaret

So kann man es selbstverständlich auch machen, beim Arzt ist es natürlich ne Nummer "sicherer" ;-)

Mit den beiden Werten könntest Du dann z.B. die Karvonen-Formel heranziehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Karvonen-Formel

Und ja, je nach Dosis und Medikament kommen da schon einige Schläge zusammen, habe auch etwas von 10-30% gelesen.
03.07.2010, 14:54
Janine87

Der Sinn des Betarezeptorenblockers ist, Deine Herzfrequenz zu erniedrigen, was ja anscheinend auch einen medizinischen Grund hat. Nun willst Du durch Dein Training dies aushebeln und wieder eine maximale Herzfrequenz erreichen, die dann doch eventuell wieder ein Vorhofflimmern auslösen könnte? Ist vielleicht bei genauerer Überlegung nicht ganz so clever - oder?
04.07.2010, 11:12
Achim WHV

Zitat:

Zitat von Janine87

Der Sinn des Betarezeptorenblockers ist, Deine Herzfrequenz zu erniedrigen, was ja anscheinend auch einen medizinischen Grund hat. Nun willst Du durch Dein Training dies aushebeln und wieder eine maximale Herzfrequenz erreichen, die dann doch eventuell wieder ein Vorhofflimmern auslösen könnte? Ist vielleicht bei genauerer Überlegung nicht ganz so clever - oder?

Du hast im Prinzip Recht und doch nicht ganz recht.

Ich möchte nicht DIE maximale Herzfrequenz erreichen (die ich vor Medikamentierung erreichen konnte), sondern nur wissen/ermitteln, wie hoch diese jetzt unter dieser Medikamentierung ist, damit ich darauf dann ein gezieltes Training abstellen kann.

Ich hab dann gestern mal versucht, die max. HF zu ermitteln, war aber echt "geschockt"...

Die Kombination aus Blutdruckmittel, Herzmittel und Betablocker sorgt dafür, daß ich nicht mehr als 120 Puls auf dem Rad gestern nach sehr gründlichem 30 min. Aufwärmen bei mehreren länger angezogenen Sprints erreichen konnte...

Gem. Faustformel von 220-Lebensalter wären es 178... also greifen die Mittel sehr sehr stark ein, was ja auch erwünscht ist aus mediz. Sicht. Nun werde ich mein Training halt auf diesen (vorher von mir sooo niedrig nicht erwarteten max. Puls abstellen).

Sinn und Zweck des ganzen ist und war ja nicht, meinen Puls einfach höher zu treiben, als auf Dauer gut für micht ist, sondern ein dosiertes Training auf eben meine individuelle Leistungsfähigkeit hin abzustellen.

Es ist allerdings wirklich sehr sehr überraschend, wie man dauerhaft mit Puls 100 top fahren und sich überhaupt nicht überfordert fühlt, wenn man dann "nur" 20 Schläge mehr maximal erreichen kann. Da muss die Wirkung der Tabletten insbesondere "in der Spitze" doch sehr sehr massiv sein.

Gruß, Achim
04.07.2010, 18:09
Headmaster

Betablocker funktionieren wie ein Drehzahlbegrenzer im Auto. Das was Du gemessen hast war schon richtig. Ich kenne keinen Betablocker der eine HF con mehr als 130 zuläßt. 125 sind da die absolute Norm. Selbst wenn Du um Dein Leben radeln würdest da geht nix mehr. Red mal mit Deinem Doc und versuche auf ACE Hemmer umzusteigen, die begrenzen nicht so.
04.07.2010, 20:39
Janine87

Zitat:

Zitat von Headmaster

Red mal mit Deinem Doc und versuche auf ACE Hemmer umzusteigen, die begrenzen nicht so.

Die Idee wäre gut, wenn er den Betarezeptorenblocker nehmen würde, um einen Bluthochdruck zu behandeln. Hier geht es aber gerade um eine Beschränkung der Herzfrequenz um Rhythmusstörungen zu verhindern. Da ist ein ACE-Hemmer nicht indiziert.