Fitness oder Bodybuilding
DBFV, wohin geht die Reise?
In den letzten Jahren verstärkt sich der Eindruck, dass der DBFV seinen Schwerpunkt auf das „F“ verlagert. Das „B“ befindet sich immer noch auf hohem Niveau, aber die Teilnehmerzahlen auf allen Wettkämpfen, allem voran die auf Qualifikationswettkämpfen für EM und WM, sprechen eine deutliche Sprache.
Das alles vor dem Hintergrund, dass Wettkampfbodybuilding eigentlich wieder im Aufwind ist, wie sich an zahlreichen Veranstaltungen "privater Natur" belegen lässt.
Der Vereinsführung des DBFV ist dabei kaum ein Vorwurf zu machen. Es ist einfach sehr schwierig, auf der einen Seite neue Wettkampfstrategien der eher fitnessorientieren Szene zu erarbeiten und auf der anderen Seite den alten Kernbereich weiterhin zu fördern oder auch nur zu erhalten..
Das führt zwangsläufig zu Spannungen, vor allem weil es immer viele Meckerer aber leider viel zu wenige Mitarbeiter gibt.
Die Kombination von Fitnesswettbewerben wie z.B. Bikini- oder Badeshortsklassen mit den altbewährten Bodybuildingklassen ist ebenfalls recht unglücklich. Was dem einen gefällt treibt dem anderen die Tränen in die Augen bzw. in die Kaffeepause. Auch das Kampfgericht tut sich oft recht schwer. Wer gelernt hat harte, massive Muskulatur als siegbringendes Kriterium zu bewerten, tut sich mit den neuen Klassen schwer. Schon jetzt ist in den Bikiniklassen eine deutliche Tendenz zu einem Grad an Masse und Härte zu verzeichnen, der deutlich über das im Regelwerk verzeichnete Maß hinaus geht.
Auch eine Wettkampfklasse in denen die Oberschenkeln keine Rolle mehr spielen ist definitiv ncht im klassichen Sinne einer Sportart die stets betont hat, dass der Bodybuilder alle Muskelgruppen trainiern muss um Erfolg zu haben.
Was tun?
Eine Neustrukturierung des DBFV ist in meinen Augen überfällig.
Ein Dachverband DBFV und unter ihm die beiden eigenständig agierenden Bereiche Bodybuilding und Fitness. Beide Teilbereiche mit eigenem, schlankem Vorstand, eigenen Veranstaltungen und eigenen Kampfrichtern. Beide Teilbereiche arbeiten Eigenverantwortlich unterliegen aber dem Dachverband. Auf diese Weise kann man Fitness von Bodybuilding trennen, behält aber trotzdem unter einem Dachverband die internationale Anbindung an das Wettkampfgeschehen. Über die Teilbereiche mit unterschiedlichem Schwerpunkt, kann man den jeweiligen Einzelaspekt klarer herausarbeiten und hat mehr Entscheidungsfreiheit.
Bei den vielen Überschneidungen zwischen dem Fitness und BB-Bereich kommt der DBFV Dachverband ins Spiel. Er kann z.B. bereichsübergreifende Sponsorverhandlungen führen, führt die Mitgliederverwaltung und kann eine gemeinsame Pressearbeit koordinieren. Das ganze Konstrukt ließe sich jetzt noch klarer herausarbeiten. Ich lasse es aber bewusst im Rohzustand um eine Diskussion anzuregen.