Zitat:
Es sind zwar wenige Informationen, aber aus der bloßen Medikamentenkombination würde ich schließen, das momentan eine Falschbehandlung mit Psychopharmaka vorliegt. Im Standardwerk, Kompendium der psychiatrischen Pharmakotherapie (Springer-Verlag) wird für Depression eine Monotherapie vorgeschlagen, die Kombination von TZA und SSRI abgelehnt. TZA als Sedativum ebenfalls.
nicht richtig. die wahl der pharmakologischen therapiemethode hängt von den befunden der somatologischen untersuchung ab. z.b. sprechen patienten mit TSH-werten im oberen quartil des normbereiches besser auf trizyklische AD an als auf SSRI, pat. mit latenter hypothyreose müssen augmentativ mit SD-hormonen und trizyklika behandelt werden usw. andere somatologische eigenschaften könnten bei hugoboss eine kombitherapie begründen. das weiß nur sein arzt. das von dir zitierte standardwerk ist eher schlecht (im sinne von "100 jahren hinter dem aktuellen stand der forschung").
Zitat:
Diese Kombination macht, ausser aus placebotechnischen Gründen, wenig Sinn, da keine Antriebssteigerung zu erwarten ist.
SSRI sollen ohnehin nicht antriebssteigernd sein. ob SSRI antriebssteigernd wirken hängt von versch. faktoren ab. manche patienten werden durch SSRI oder antriebssteigernden TZA sogar eher gedämpft. was sich sein arzt dabei gedacht hat, ist hier nicht nachzuvollziehen. eine kombitherapie aus SSRI und TZA macht aber grundsätzlich v.a. NW-technisch durchaus sinn (und da wiederum v.a. trimipramin + fluoxetin), natürlich immer unter berücksichtigung der vorliegenden befunde.