Zitat von rantanplan
Für mich wäre z.B. zu beweisen, dass die länger auf hohem Niveau befindliche Glukoseaufnahme (Insulinsensibilität) bei Verzicht auf KH in direkter Verbindung zum Proteinstoffwechsel (Proteinsynthese) steht.
Nicht unbedingt in direkter, aber da die Open Windows bei Verzicht auf KH länger offenbleiben, findet auch eine länger anhaltende und intensivere Aufnahme der Aminos statt. Daraus folgt, dass dadurch zumindest indirekt eine gute Grundlage für eine verstärkte Proteinsynthese gelegt ist.
Weiterhin denke ich, dass es unpassend ist, Glucagon als muskelschützendes Hormon zu deklarieren.
Glucagon ist der Gegenspieler von Insulin. Während Insulin über das Enzym Lipoprotein-Lipase Fettsäuren im Körper speichert, setzt Glucagon über das Enzym Lipase Fettsäuren frei. Indem der Körper seinen Energiebedarf über Fettsäuren deckt, vermeidet er die Verstoffwechslung von Muskelmasse und schützt diese dadurch.
Nur weil Insulin als anaboles Hormon bezeichnet wird, bedeutet dies noch lange nicht, dass sein Gegenspieler Glucagon ein kataboles Hormon ist. Das wäre viel zu pauschal. Imho ist es ein äußerst vorteilhaftes Hormon, da es die Lipolyse beschleunigt und somit vermehrt Fett verbrennt und dabei Muskelmasse schützt.
Man könnte den Spieß auch umdrehen: Insulin ist durchaus ein anaboles Hormon, aber 'anabol' bedeutet zunächst einmal nichts anderes als 'aufbauend' und gilt somit ebenso auch für Körperfett.
Man hat also die Wahl: KH nach dem Train und dadurch Glykogenreserven und Fettgewebe aufbauen oder KH-Verzicht und dadurch Fettgewebe abbauen, Muskelmasse nicht nur schützen, sondern trotz des Trainingsreizes und den vorhandenen Aminos auch weiter aufbauen.
Die Behauptung, dass IGF-1 um so stärker ansteigt, je niedriger der Insulinlevel ist, dürfte auch nicht korrekt sein.
Es ist auch nicht unbedingt an den Insulinlevel gekoppelt, sondern an das HGH. Je mehr HGH ausgeschüttet wird, umso mehr IGF-1 schüttet die Leber aus.
Selbt die Sache bezüglich HGH dürfte in der Realität etwas komplexer sein.
Sicherlich ist es komplexer, als wir denken; nichtsdestotrotz lässt sich eine Korrelation zwischen einem niedrigen Glykogen-Spiegel im Körper wie z.B. nach dem Training oder während des Schlafens und einer verstärkten HGH-Ausschüttung festmachen.
In diesem Fall ist Insulin nicht unbedingt der Miesmacher, sondern vielmehr der steigende Glykogen-Spiegel der durch die Aufnahme (kurzkettiger) KH induziert wird.
Auch hier sollte man auf KH verzichten, um den Glykogen-Spiegel möglichst lange im Keller zu behalten, um eine möglichst hohe HGH-Ausschüttung zu provozieren.
Zur Frage ob die Carbs direkt kontraproduktiv sind, wäre ich etwas zurückhaltender.