Zitat:
	
		
		
			"... aber das vegetarier entfremdet von der natur sein sollen find ich total schwachsinnig. ich bin zb auf das fleichverzichten gekommen, weil ich, zu einem gewissen zeitpunkt meines lebens viel mit nutztieren zu tun hatte. als ich einem ferkel in die augen sah (ich weíß, klingt komisch), merkte ich: das ist kein gegenstand, den man frisst, dieses viech hat gefühle wie ich, es empfindet schmerz wie ich, es will sein leben genauso leben und genießen wie ich, es will die freiheit. demzufolge denke ich, gerade weil ich so viel zu tun hatte/ habe mit tieren, bin ich gerade NICHT von der natur entfremdet. diejenigen, die nicht wissen, wie die tiere fühlen und was sie mitmachen sind doch von der natur entfremdet! ..."
			
		
	
 --> Kriegst du's wirklich nicht mit? 
	Zitat:
	
		
		
			... und vor allem: massentierhaltung ist ja so naturnah, und in den supermarkt zu gehen und bärchen- wurst zu kaufen erstmal! kann mir nichts natürlichers vorstellen...
			
		
	
 z.T. "zustimm!", aber du als Vegetarier nutzt nicht die (Massen-) Tierhaltung?
Nur zum Nachdenken: moderne, industrielle Obst-, Gemüse-, und Getreidezüchtung sowie -anbau --> naturnah?
Oder anders: Tierzucht und -haltung naturfern, Pflanzenzucht und -massenanbau naturnah? Pflanzen Natur, Tiere keine Natur? Oder wie ... ?
Übrigens: Auch der Mensch (ja-ja auch der!) ist ein simpler Bestandteil der Natur, nichts anderes. Das wird leider allzuoft bei solchen ach so politisch korrekten (Schein-)argumenten der angeblich moralisch sauberen Menschen modernen Schlags (bezeichnenderweise fast ausschließlich in Populationen der westlichen und somit besonders naturentfremdeten Industrienationen anzutreffen!) übersehen. Mit zunehmender Gripsmasse - auch keine Zauberei, sondern Evolution (= Natur!) - und Erfahrung hat er sich mehr und mehr unter bewusster Außnutzung der Naturgesetze die Natur unterworfen. Ob man das dann un-/moralisch nennt, ist jedermanns eigene Sache, auch nur andeutungsweise unnatürlich oder naturentfremdet ist es aber keineswegs. 
M.E. trifft bezogen auf den moralisch motivierten Vegetarier die Charakterisierung "naturentfremdeten bzw. entfremdenden Bambimentalität" den Nagel auf den Kopf: Die ach so naturverbundenen TierschützerInnen (;)) werden nach meiner Beobachtung oft (nicht immer!) durch folgenden charakteristischen Typ Mensch repräsentiert:
- zunächst äußerlich: klassisch schlampig "öko-ig" bis hin zu hochwertigem (und teurem!)naturfarbenem und -materialigem understatement-outfit;
- aus gutbürgerlichem bzw. allgemein gesagt "besserem Milieu" stammend,
- höherer Schulabschluss/Bildungsgrad (nicht zwingend mit hohem Maß an Verstand/Vernunft/rationaler Denkleistung gleichzusetzen - oft ist das Gegenteil der Fall!),
- entsprechender - geldbringender und somit ein höchst angenehmes zivilisiertes Leben absichernder - Beruf,
- mitunter viele Kinder (oder aber, bei - durch Veganertum bedingte? ;)-Unfruchtbarkeit bzw. Impotenz: großer Kinderwunsch)
- meist aus Großstadt stammend,
- aufs Land oder dörfliche Stadtrandgebiet ziehend (leider sämtliche "Kenntnisse" über dieses beinahe ausschließlich aus Büchern, Erzählungen und, wenn doch aus eigenem Erleben, dann meist aus den Reitferien oder aber dem Praktikum im Schweinestall rekapitulierend und somit fast zwangsläufig ein märchenhaftes Verständis von Land, Natur bzw. was man davon hält, generierend.)
- ... dort ein altes, schön "natürlich" aussehendes Bauernhäuschen kaufend,
- ... dieses Bauernhäuschen aber nicht nach altem (urwüchsig-ehrlichen, unmodernen und damit naturnäheren) Standart bewirtschaftend und bewohnend,
- ... sondern mit viel Geld restaurierend und sanierend und modernisierend usw. (solarzellenbetriebene von alten bzw. auf alt getrimmten Balken durchzogene HighTech-Wohnwelt, Fußbodenheizung unter altem restaurierten, leider nicht mehr funktionstüchtigen und nur mehr dem schönen - "naturnahen" - Schein dienenden Kachelofen.
 
... usw.
Fazit: Menschen, die von Kindesbeinen an gut materiell und emotional ver-/umsorgt waren, nicht ein bischen mit rauher Natur, einfachem und damit nahezu zwangsläufig naturverbundenem Leben sowie allem, was damit zu tun hat, vertraut sind, ihre Kenntnisse von Natur nur aus den - bestimmt zahlreichen und viel gelesenen - schlauen Büchern und anderen Medien beziehen und somit - ebenfalls beinahe zwangsläufig - nur ein äußerst mittelbares, ideeles, ja vermenschlichendes Verständis von Natur bzw. "wie diese denn sein könnte", besitzen. So kommt es denn auch, dass eben diese Leute am Samstagnachmittag ihre (tatsächlich???) selbst angebauten Naturprodukte in alufoliefreier , schön "öko" anmutender Naturpappe zu überteuerten Preisen mit leisem Stimmchen säuselnd verhökern, sich aber, um zu pullern, ins 3-Liter-Auto setzen, mal kurz nach Hause fahren, da es ihnen nie in den Sinn käme, ihr Geschäft auf der öffentlichen Toilette des Bauernmarktes zu verrichten, geschweige denn sich zum *****n hinter einen Busch zu setzen. (Ich glaube fast, das viele von denen gar nicht mehr um diese natürliche Alternative zum heimischen teuren Naturstein-Klobbecken wissen.) 
Mit solch einem hohen Standart Natur-Kompetenz ausgestattet erdreisten sich diese modernen Menschen, dem Normalo zu erklären, wie Natur funktioniert, wie Tiere "gucken, denken, fühlen ... sprechen(?) !!!
	Zitat:
	
		
		
			... ich kann euren fleischgenuß jedoch verstehen, wenn ihr, wie die steinzeitmenschen, rausgeht und euer vieh selbst erlegt. wenn ich keine andere wahl hätte würd ich auch fleich essen, aus dem einfachen grund, das ich überleben will.
			
		
	
 --> Würdest du nicht, wetten? Verrecken würdest du. (Um Missverständisse zu vermeiden:Ich übrigens auch!)
	Zitat:
	
		
		
			... aber die nutztierhaltung von heute ist echt der absolute horror und der holocaust schlechthin.
			
		
	
 --> Ich würde etwas vorsichtig mit solchen Vergleichen umgehen. (!)
	Zitat:
	
		
		
			... ich wette sogar, das mind. 70 % der fleischesseerr vegetarier werden würden, wenn sie mal einen besuch im schlachthof machen. die viecher von der massentierhaltung sind doch voll von medikamenten und streßhormonen, und nicht nur die esst ihr mit, sondern auch das leiden und den horror des tieres.
			
		
	
 --> Bestätigt mein obiges Statement und zeugt von mangelndem Wissen bzw. von Fehlinformationen des Autors.
Und schließlich noch einmal - quasi als Illustration:
	Zitat:
	
		
		
			... früher, als ich noch fleisch gegessen hab, dachte ich auch immer, die vegetarier, die spinnen doch. alles weicheier. gott sei dank bin ich jetzt auf einer anderen bewußtseinsstufe und weiß das jedes leben es verdient hat zu leben und die freiheit zu erleben, denn die viecher empfinden schmerz und angst genauso wie wir, davon bin ich überzeugt.
			
		
	
 [/quote]
Ähm ... das mit der "veränderten Bewusstseinstufe" glaube ich ungesehen.
Gruß