Zitat:
Zitat von thabertl
@izaah
Das du sehr auf deine Wirbelsäule bedachst bist wissen wir ja jetzt, aber wie siehts dann bei dir mit KB oder KH aus?
Scheint der Gesundheitssportler laut Profil ja nicht zu machen.
Ich werfe noch mal einige Brocken aus einer sehr gelungenen Bankdrückbeschreibung herein:
Zitat:
Wichtiger als jedes Finetuning im letztendlichen Bewegungsablauf ist das Finden der richtigen Körperhaltung auf der Bank. Die richtige Haltung ist diejenige, die am meisten Stabilität verleiht und den Körper in genau die räumliche Konfiguration bringt, in der er das Kraftpotential seiner Muskeln im Verbund voll ausschöpfen kann. Stabilität ist nicht nur aufgrund der offensichtlichen Risiken im Falle eines Mangels an derselben wichtig (damit man also nicht von der Bank runterfällt), sondern weil das zentrale Nervensystem des Menschen nicht in der Lage ist, maximale Kraftproduktion und Balance zu verbinden. Das bedeutet, wenn auch nur die geringste Mühe aufgebracht werden muss, den Körper als Gesamtsystem im Gleichgewicht zu halten, kann keine maximale Kraftabgabe stattfinden. Ist das ZNS damit beschäftigt, das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, findet eine sog. neurale Inhibition statt, was bedeutet, dass das ZNS aktiv daran gehindert wird, Maximalkraft aufzubringen. Würde man also auf einer besonders schmalen Trainingsbank drücken oder sogar auf einem Medizinball, wäre das Kraftergebnis im Vergleich zur stabilen Auflage geringer. Das Beispiel Medizinball sei an dieser Stelle erwähnt, weil tatsächlich Studien zur Fragestellung Stabilität und neurale Inhibition existieren, die Bankdrückergebnisse auf Bänken und Medizinbällen vergleichen.
Zitat:
Zweitens müssen die Füße Bodenkontakt haben. Im Bodybuilding lässt sich manchmal eine abscheuliche Unsitte beobachten: Der Drücker hat die Beine in die Luft gehoben, Knie 90° angewinkelt. Die Motivation hinter dieser Maßnahme ist das Vermeiden einer sog. Brücke, also eines ausgeprägten Hohlkreuzes, durch die Kontraktion der Bauchmuskeln, wohl in der Vermutung, dass ein gerader unterer Rücken gesünder sein müsste als eine Brücke. Zur Brücke und der Wirbelsäulengesundheit kommen wir gleich im nächsten Absatz, an dieser Stelle sei aber gesagt, dass es nicht unbedingt zur Kategorie Stabilität passt, wenn man die Beine in jedweder Richtung durch den Äther pendeln lässt. Mit dieser Technik kann man nicht effizient drücken. Sollte man nun doch ganz und gar unumstößlich der Überzeugung anhaften, dass das Kreuz gerade sein muss, kann es das mit Bodenkontakt der Füße immernoch genauso gut sein (durch Kippen des Beckens nach vorne), ohne die Stabilität dabei zum Teufel zu schicken.
Zitat:
Einwand der Fitnessfraktion: Schadet die Brücke der Lendenwirbelsäule oder den Bandscheiben? Immerhin ist im Alltag ein extremes Hohlkreuz auch nicht gesund. Würde durch die besondere Belastung beim Bankdrücken der gekrümmte Bereich des Rückens nicht geschädigt? Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: Die Kraft, die die Hantel auf den Sportler ausübt, wird vom Schulterbereich, also dem Bereich, der auf der Bank liegt (die Mitte ist ja in die Luft gehoben), absorbiert. Das bedeutet, dass im Areal der durchgewölbten Wirbelsäule keine Kräfte im besorgniserregenden Bereich wirken, schon garnicht irgendwelche schädlichen Scherkräfte. Zweiter Einwand der Stirnbandträger: Aber die Wirbelsäule im Schulter und Halsbereich wird dadurch besonders komprimiert! Können die dortigen Wirbelkörper dadurch keinen Schaden nehmen? Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: Die Wirbelsäule auf Halshöhe ist der Bereich, der den meisten Druck der Hantel aufnehmen muss. Dabei scheint es in der Geschichte des Bankdrückens nie irgendwelche Schäden gegeben zu haben. Der Punkt ist, dass die Druckbelastung nicht nur von den Wirbelkörpern absorbiert wird, sondern von der gesamten Breite des aufliegenden Rückens, also von Schulter zu Schulter. Der Druck entspricht der Kraft pro Fläche. Die aufliegende Fläche ist groß genug, um die Kraft aufzunehmen, ohne dass Schäden an den Wirbeln auftreten. Auch im Selbstversuch sollte man keine unangenehmen Empfindungen im Halswirbelsäulenbereich verspüren (und falls doch, die Haltung entsprechend verändern).
Quelle: http://www.myogenic.de/artikel/bankdruecken/