TP nach Bandscheibenvorfall

Hi ,
hatte vor 2 Monaten nen leichten Bandschiebenvorfall und würde jetzt wieder leicht ins Krafttraining einsteigen. Mein arzt hat sein OK dazu gegeben. Ich habe mir dazu mal nen Plan aufstellen lassen und bin jetzt am überlegen ob dass so i.O. ist. Mein Arzt meinte, ich soll Übungen wie Kreuzheben und Kniebeugen (was schade ist...) erst mal rauslassen, bis sich zeigt wie sich das mit dem Rücken entwickelt.

1TE
Fliegende
Überzüge
KH Rudern
Lower-back Maschine
Crunches

2TE
Latzug / Klimmzüge (eins v. beiden)
Schulterdrücken KH im sitzen
Beinpresse
Shrugs (wollte ich mit reinnehmen, da es früher meine Lieblingsübung war)
Lower-back Maschine
Crunches

Was sagt ihr dazu?

Du willst deinen Rücken noch ein wenig schonen?... dann lass diese lower back Maschine weg. Und erst recht keine Hyperextensions.
Bei den Dingern kannst mehr falsch machen als beim Kreuzheben...

Hi,
der untere Rücken sollte durch die Maschine gestärkt werden - Aussage des Arztes und sollte also folglich auch drin bleiben denk ich.
Er meinte auch, ich soll auf keinen Fall den Rücken "schonen" und gar nix machen. Schmerzfreies Training für den Rücken sollte also drins ein.

Zitat:

---

Zitat von level2

Hi,
der untere Rücken sollte durch die Maschine gestärkt werden - Aussage des Arztes und sollte also folglich auch drin bleiben denk ich.
Er meinte auch, ich soll auf keinen Fall den Rücken "schonen" und gar nix machen. Schmerzfreies Training für den Rücken sollte also drins ein.

---

Das hört sich auch sinnvoll an. Wenn Dir Dein behandelnder Arzt das so empfohlen hat, dann würde ich es auch so machen.

Vollkommen sinnlos ist es dagegen, in diesem Forum, bei absoluten medizinischen Laien, die meist auch vom Training kaum Ahnung haben, um Rat zu fragen.

Ich warte schon auf Ratschläge wie "quatsch, klar kannst Du schwer heben, das stärkt doch den Rücken" oder "Ärzte haben eh keine Ahnung, bei Bandscheibenvorfällen muß man erst recht schwer trainieren".

Hi du Bayer :-)
is mir schon klar dass sich hier nicht die Elite der Orthopäden rumtreibt :-)

Mir gings eher darum ob die einzelne Übungsaufteilung im 2er Split so ok geht, oder ob ich was tauschen sollte bzw. ne andere Übung ausführen sollte.

Hat der Arzt einen sportlichen Hintergrund?

Ich werfe einfach mal in den Raum das Maschinenuebungen die dich "Fuehren" und in eine bestimmte Bewegung zwaengen nicht die beste Wahl sind.

Soll aber nicht heissen das dass was du tust schlecht ist.

Zitat:

---

Zitat von boete

Hat der Arzt einen sportlichen Hintergrund?

---

Jup, er is nen Sportarzt und betreut nebenzu hier die Eishockeymannschaft.

Zitat:

---

Zitat von level2

Hi du Bayer :-)
is mir schon klar dass sich hier nicht die Elite der Orthopäden rumtreibt :-)

Mir gings eher darum ob die einzelne Übungsaufteilung im 2er Split so ok geht, oder ob ich was tauschen sollte bzw. ne andere Übung ausführen sollte.

---

Ich wollte nur dem vorhersehbaren Wahnsinn Einhalt gebieten.

Zur Frage:
Ich würde Dir einfach eine klassische Push/Pull-Aufteilung empfehlen. Dein jetziger Plan wirft alles durcheinander. Außerdem fehlen mir irgendwie das Bankdrücken bzw. die Dips in Deinem Plan.

Zitat:

---

Zitat von level2

Jup, er is nen Sportarzt und betreut nebenzu hier die Eishockeymannschaft.

---

Dann ist seine Einschätzung schon einmal 1000x mehr wert als 99% der Einschätzungen der Mitglieder hier.

Zitat:

---

Zitat von Ginzibezwinger

....oder "Ärzte haben eh keine Ahnung, ...".

---

Das Schlimme ist, das dies bei Rückenschmerzen wirklich meist der Fall ist.

Kenne genug Leute, die ihre Probleme erst losgeworden sind, als sie sich selbst mit der Materie auseinander gesetzt hatten.

Frag 10 Ärzte und du erhälst 10 verschiedene Meinungen.



Mein Tipp für den Threadersteller: viele BWE-Übungen und halt Übungen für den Core-bereich (Crunch, Oberkörper- Rotation, Schrägcrunchs und sitzende Good Mornings)

Als Aufwärmprogramm vor jeder TE dann immer schön Superman und Igel machen.


KH-Drücken im Sitzen könnte Probleme geben.
Allgemein solltest du jede Übung so modifizieren, dass sie für dich angenehm ist.

Ich werde nie verstehe, warum manche Ärzte sagen, dass man keine (schweren) GÜ machen soll bei Rückenbeschwerden, mir ist es aber inzwischen auch egal.

Ich kenne mehrere Beispiele (ich übrigens selber auch), die einen BSV hatten und gerade wegen Kreuzheben, Kniebeugen und co. keine Rückenschmerzen mehr haben. Dazu müsste man sich halt, wie kleberson richtig sagt, mal mit der Materie auseinandersetzen und nicht nur auf die Meinung eines einzigen Arztes hören.

Diese GÜ sind selbstverständlich nicht die einzige Therapie gegen solche Verletzungen. Krankengymnastik, regelmäßiges Dehnen und andere Übungen (auch hier hat kleberson ein paar gute genannt) sind obligatorisch aber die GÜ - es versteht sich von selbst, dass die Technik hierbei höchste Priorität hat - und das Stärken der Muskelketten am und um den Rücken ist aus meiner Sicht der wichtigste Teil.

Zitat:

---

Zitat von The Wicker Man

Ich werde nie verstehe, warum manche Ärzte sagen, dass man keine (schweren) GÜ machen soll bei Rückenbeschwerden, mir ist es aber inzwischen auch egal.

Ich kenne mehrere Beispiele (ich übrigens selber auch), die einen BSV hatten und gerade wegen Kreuzheben, Kniebeugen und co. keine Rückenschmerzen mehr haben. Dazu müsste man sich halt, wie kleberson richtig sagt, mal mit der Materie auseinandersetzen und nicht nur auf die Meinung eines einzigen Arztes hören.

---

Das ist zu allgemein. Auch fehlt es Dir bzgl. des Bandscheibenvorfalls an Langzeiterfahrung. Woher willst Du wissen, daß Dein schweres Rückentraining Deinen Rücken nicht mittelfristig endgültig ruiniert? Ich kenne solche Fälle. Die heben heute nichts mehr, was schwerer als 10 Kilo ist.

Zitat:

---

Zitat von Ginzibezwinger

Das ist zu allgemein. Auch fehlt es Dir bzgl. des Bandscheibenvorfalls an Langzeiterfahrung. Woher willst Du wissen, daß Dein schweres Rückentraining Deinen Rücken nicht mittelfristig endgültig ruiniert? Ich kenne solche Fälle. Die heben heute nichts mehr, was schwerer als 10 Kilo ist.

---

Das ist richtig, deswegen habe ich auch "aus meiner Sicht" dazugeschrieben.

Ich bin aber auch ohne langfristige Erfahrung der Meinung, dass es auf Dauer mindestens genau so schädlich ist, zu wenig an der umliegenden Muskulatur zu arbeiten, da genau hier der Knackpunkt für einen gesunden Rücken ist.

Ich sag ja auch nicht, dass man 1 Woche nach dem BSV 200kg heben soll. Sukzessive Steigerung, nicht am Limit heben/ziehen, Technik perfektionieren. Was soll jemand machen, der einen BSV hatte, der keine gute Hebetechnik hat, und dann sein Kind, einen Kasten Getränke o.ä. heben muss? Ein Rückfall m.E. vorprogrammiert (so hat eine mir sehr bekannte, erwachsene Person z.B. seinen 2. BSV erleiden müssen). Von mir aus kann man auch noch Monate oder Jahre mit 40-60kg arbeiten und seine Technik verbessern aber ich finde, dass Kreuzheben Pflicht ist und dazu stehe ich auch.

Vielleicht bin ich ziemlich extrem in der Hinsicht aber zu sagen "auf keinen Fall Kreuzheben, Kniebeugen" und gleichzeitig kann man aber Bankdrücken und co. machen, ist in meinen Augen nicht verhältnismäßig. Damit macht man es sich zu einfach und das tun viele Ärzte - jedenfalls die, die ich bisher kennenlernen durfte.

Wenn du andere Erfahrungen hast bzw. das hier zu weit geht, gerne auch per P.M., da mich das Thema logischerweise sehr interessiert.

Zitat:

---

"quatsch, klar kannst Du schwer heben, das stärkt doch den Rücken" oder "Ärzte haben eh keine Ahnung, bei Bandscheibenvorfällen muß man erst recht schwer trainieren".

---

Ich würde unter gar keinen Umständen - insbesondere nicht über ein Forum - jemandem empfehlen nach einem BSV schwer zu heben, ohne überhaupt zu wissen, was er für Möglichkeiten hat in Sachen Trainer, Technikkontrolle etc. Auch kenne ich ja seinen Zustand nicht, vielleicht ist es noch viel zu früh dazu aber dann würde ich ehrlich gesagt auch nicht so eine Killer-Rückenübung wie KH-Schulterdrücken im Sitzen machen, nun gut das ist ein anderes Thema.

Auch würde ich niemals so weit gehen und sagen, dass alle Ärzte keine Ahnung haben aber viele setzen sich m.M.n. zu wenig mit dem Thema Kraftsport auseinander. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht auf meinen ersten Arzt gehört habe und entgegen seinen Anweisungen, weiterhin Kreuzheben ausführe.

@ The Wicker Man:

Im Prinzip sind wir fast der derselben Meinung. Durch Deine letzten beiden Beiträge, wird mir die Intention Deiner ursprüngliche Aussage auch viel klarer.

Nach einem Bandscheibenvorfall ist ein Stärkung der gesamten Rumpfmuskulatur natürlich Pflicht. Allerdings - wie Du schon gesagt hast - bitte langsam und behutsam anfangen. Nur wenn ich manchmal Beiträge lese, in denen jemand empfohlen wird, sich nicht so anzustellen und trotz Schmerzen möglichst schnell wieder schwer zu heben und zu beugen, dann bleibt mir die Luft weg. Du verstehst sicher was ich meine.

Richtig, gerade die älteren Ärzte haben meist wenig Ahnung von Sport im allgemeinen und empfehlen häufig einfach eine Sportabstinenz. Das ist absolut kontraproduktiv.

Kreuzheben ist eine sehr gute Übung mit einer ungeheuren Komplexwirkung. Um die Rückenmuskulatur insgesamt zu stärken, reicht Kreuzheben allerdings bei weitem nicht aus, da die meisten Stützmuskeln der Wirbelsäule dabei überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Es wird hauptsächlich der Rückenstrecker trainiert. Also bitte das Rückentraining (vor allem nach einem Bandscheibenvorfall) nicht nur auf das Heben beschränken.

Hi Bezwinger,

ich verstehe, was du meinst und stimme deinem ganzen Post eigentlich komplett zu. Kreuzheben alleine kann natürlich nicht die Lösung sein. Das ist eine Ebene in der man die Muskelkette trainieren kann/soll/muss, da fehlt aber noch sehr viel. Gerade ein spezielles Training der Bauchmuskulatur als Gegenpart - um ein Beispiel zu nennen von vielen - ist zusätzlich enorm wichtig! Das Thema ist in der Tat sehr komplex...

Zitat:

---

Zitat von Ginzibezwinger

Kreuzheben ist eine sehr gute Übung mit einer ungeheuren Komplexwirkung. Um die Rückenmuskulatur insgesamt zu stärken, reicht Kreuzheben allerdings bei weitem nicht aus, da die meisten Stützmuskeln der Wirbelsäule dabei überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Es wird hauptsächlich der Rückenstrecker trainiert. Also bitte das Rückentraining (vor allem nach einem Bandscheibenvorfall) nicht nur auf das Heben beschränken.

---

Halli Ginzibezwinger,
kannst du bitte ein paar Übungen nennen um die restlichen Stützmuskeln der Wirbelsäule zu trainieren?
Habe jetzt momentan nur Hyperextensions im Programm für die ersten Wochen und werde dann auch wieder langsam Kreuzheben einbauen - aber eben nicht gleich von Beginn an.
Übungen für ein Homegym wären von Vorteil.
Vielen Dank für deine Mühe!

Auch wenn ich nicht Ginzi bin versuche ich mal ein paar zu erklären.


Latziehen mit gestreckten Armen
http://www.sportrevue.info/story.php?id=1550
Dabei die Positive eher zügig und die Negative bewusst laaangsam ausführen. Wenig Gewicht und 30Wdh+


Rudern am Kabel sitzend.
Auc hier die Positive zügig und die Negative bewusst laaangsam ausführen. Rücken gerade und unter Spannung halten. Wenig gewicht und 50Wdh+


Langhantel nehmen und in kurzem Abstand mittig vor dich stellen. Jetzt das obere Ende mit einem gestrecktem Arm fassen und dann wie bei vorgebeugtem Seitheben das Stangenende neben dich bewegen/ziehen. Dein Arm steht also gestreckt zur Seite raus (wie beim Kreuzigen). Dann wieder zurück. Pro Arm 30Wdh+. Die Übung ist ein echter Geheimtipp!


Frontstütz und Seitstütz sollten klar sein. Ebenso Supermann und Igelgang.

Alle genannten Übungen für 2-3 Monate 4-5 mal die Woche machen. Besserung garantiert.

Da ich beim reinschaun gerade sehe dass der thread wieder oben is... :bierle:

Mir gehts inzwischen wieder sehr gut was den Rücken betrifft.
Bin seit Eröffnung des threads kontinuierlich dabei und fühle mich auch ohne kh/kb gut - Rückenschmerzen und ominöse Nervenschmerzen sind seit geraumer zeit verschwunden.

Klar verläuft jeder BS verschieden, ich kann aber Mut machen dass es wieder aufwärts gehen kann!

Grüße
level2

Zitat:

---

Zitat von Ginzibezwinger

Dann ist seine Einschätzung schon einmal 1000x mehr wert als 99% der Einschätzungen der Mitglieder hier.

---

Nur mal als Info:
"Sportarzt" ist ein Wochenendseminar, so kann sich jeder 0815-Hausarzt nennen (mach meiner übrigens auch, zusätzlich stehen auf seinem Schild ungefähr 3500 andere "Zusatzqualifikationen").
Dass er ne Eishockeymannschaft betreut sagt genauso wenig aus. Ich komme aus dem Hochleistungssport, ich kenn mich da aus ;)