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wer kennt es nicht, das phänomen, das nach längerer zeit auf kalorienreduzierter diät auftritt: die fettabnahme kommt langsam zum erliegen, das hungergefühl wird immer drängender und der körper opfert immer mehr magermasse. die physiologische adaption des menschlichen körpers an einen verringerten energie-input ist erschreckend effektiv.
schon nach kurzer zeit sinken die T3-spiegel um bis zu 30%, die konversion von T4 zu T3 in der leber wird verlangsamt (da glykogenabhängig), die halbwertszeit des katabolen hormons cortisol steigt, die spiegel der hormonähnlichen substanz leptin sinken (leptin erwies sich in letzter zeit immer mehr als wichtiger regulator des stoffwechsels, der nicht nur eine rolle im subjektiven hungerempfinden spielt, sondern auch die stoffwechselrate und die produktion von schilddrüsenhormonen, sexualhormonen und glukokortikoiden kontrolliert), die IGF-spiegel sinken, das muskelgewebe verarmt an glykogen und wird daurch resistent gegen gewebespezifische wachstumsfaktoren, die noradrenalinausschüttung sinkt um bis zu 50% und viele weitere unerwünschte adaptionen finden statt.
die leptingeschichte ist von besonderer brisanz. leptin wird abhängig vom körperfettanteil gebildet. bei hohem körperfettanteil wird viel leptin ausgeschüttet und die leptinsensibilität sinkt dementsprechend. wird nun der körperfettanteil durch diät gesenkt, sinken auch die leptinspiegel, die leptinsensibilität passt sich allerdings nicht nach oben an, um dies auszugleichen. wie wir schon festgestellt haben entpuppt sich leptin immer mehr als potenter mediator des stoffwechsels. wer also seinen körperfettgehalt gesenkt hat, ist deswegen stark im nachteil. sein stoffwechsel ist langsamer als er sein sollte.
im verlaufe einer diät kommen also alle albträume eines bodybuilders zusammen. kataboler proteinturnover trifft auf verringerte schilddrüsenhormon-, IGF-, leptin-, und noradrenalinspiegel. und das alles trotz sportlicher aktivität und nicht erst nach monatelanger selbstkasteiung, sondern bereits nach wenigen diättagen.