Nochmal zur Frage der Eigenproduktion:
Grundsätzlich ist es IMMER so: Supplementiert man etwas - egal was - was der Körper selber synthetisieren (also aus anderen Grundstoffen herstellen) kann, so wird diese Synthese mangels Notwendigkeit heruntergefahren. Sie kommt deswegen in den seltensten Fällen komplett zum Erliegen, allerdings ist die Menge der synthetisierten Substanz nicht mehr der Rede wert.
Kleines Beispiel (nur zum Verständnis, die Zahlen sind aus der Luft gegriffen):
Der Körper synthetisiert normalerweise 1 Gramm Creatin am Tag. Nun führt man künstlich ein Gramm pro Tag hinzu. Man hat demnach in den ersten Tagen einen Überschuss von einem Gramm. Der Körper fährt nun seine Synthese zurück, sukzessive auf 0,1 Gramm. Der Überschuss beträgt nun nur noch 0,1 Gramm. Dir zugeführte Menge muss deutlich erhöht werden um noch einen Effekt zu spüren. Nach Absetzen der künstlichen Zufuhr entsteht zwischenzeitlich Creatinmangel, da der Körper die Eigensynthese erst wieder erlernen muss.
Vielleicht noch kurz ein Wort zur supplementierten Menge: Man sollte sich immer vor Augen halten, wie hoch das normale Aufkommen eines Stoffes ist und sich dann auf Basis einfacher Logik überlegen, was wohl gut sein kann: Wenn man die Menge eines Stoffes um 50% erhöht, kann man sich vorstellen, dass das nützen kann. Wenn die Erhöhung aber 600 bis 1000% ausmacht, muss man sich doch irgendwann fragen, ob der Körper eine solche Überdosis sinnvoll verwenden kann... Die Giftigkeit (Schädlichkeit) einer Substanz ist ausschließlich von ihrer Dosis abhängig, also Vorsicht mit dem viel-hilft-viel-Prinzip!
