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  1. #21
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    Schön das sich so viele hier beteiligen. Es ist unheimlich interessant die Erfahrungen und Tipps von euch zu lesen und sich Gedanken darüber zu machen. Ich lese diesen Thread immer mal wieder durch, da schon alleine das Lesen über verschiedene Lösungswege und das Teilen der Erfahrungen mit anderen zu einer gewissen Linderung beiträgt.

    Danke auch für den Buchtip von Lupus. Ein solches Buch anzufangen ist für mich sehr schwer, da ich dann immer an die anderen Dinge denke, die ich zu erledigen hätte. Diese schiebe ich aber immer vor mir hin und deswegen ist es ein Teufelskreis. Soziale Kontakte, Bücher lesen oder sonstige Beschäftigungen scheitern im Grunde am Aufschieben der "wichtigen" Dinge.

    Ich bin seit ungefähr 2 Monaten in Psychotherapie. Jede Woche gibt es einen Termin. Es handelt sich dabei um eine Gesprächstheraie, bei der ich einfach von meinem Befinden erzählen soll. Die Therapeutin sagt mir dann so schlaue Dinge, wie dass ich meinen Internetkonsum einschränken und mehr für die Uni tun soll. Sehr interessant, vor allem weil ich das ja selber noch nicht wusste
    Das Schöne an der Therapie ist eigentlich nur, dass ich mich im Angesicht ihrer Inkompetenz gar nicht mehr blöde und faul fühle, da sie ihr Geld selber nur mit blöden Fragen verdient. Außerdem zeigt sich mal wieder, dass man sich nur selber aus der Schei.ße ziehen kann.

    Nächstes Thema ist das Medikament. Ich bekomme seit 3 Wochen Citalopram. Mittlerweile soll ich davon 30mg jeden Tag nehmen. Bis jetzt merk ich allerdings nur Nebenwirkungen. Erstens ist seit ich bei 30mg bin mein Mund die ganze Zeit trocken und es schmeckt irgendwie als ob ich permanent ein bischen Süßstoff im Mund hätte. Zweitens bin ich als am Gähnen, obwohl ich eigenlich genug schlaf abbekomme. Auch während dem Training muss ich zw. den Sätzen als rumgähnen. Ziemlich nerfig.

    Ganz blöde ist auch dieser "Tunnelblick" mit dem ich in der Depression die ganze Zeit draußen rumrenne. Ich blende die Umgebung irgendwie ein wenig aus und meine Gedanken sind wie verschleiert. Um so mehr Menschen um mich herum sind, umso extremer wird das Ganze. Daher versuche ich oft Menschenmengen zu vermeiden.

    Ich erwarte keine Stellungnahme zu dem, was ich geschrieben habe. Mir ist immer noch klar, dass dies hier keine professionelle Beratung darstellen kann und es vielleicht andere Foren gibt, wo es besser reinpasst. Trotzdem bin ich über einen Austausch mit Gleichgesinnten, gerade im Bereich des Bodybuildung, Kraftsport und der Körperkultur sehr dankbar. Erfahrungen, Ratschläge und dergleichen rund um das Thema der Bekämpfung von Depressionen helfen vielen schon alleine durch das Lesen.

    Und nein, ich bin nicht auf LowCarb, verstehe aber was du damit meist.

  2. #22
    Sportstudent/in Avatar von lupus
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    Wenn Du denkst, dass Dir die Therapie nichts bringt, dann sag das Therapeutin. Du kannst ja nichts verlieren.


    Ein solches Buch anzufangen ist für mich sehr schwer, da ich dann immer an die anderen Dinge denke, die ich zu erledigen hätte. Diese schiebe ich aber immer vor mir hin und deswegen ist es ein Teufelskreis. Soziale Kontakte, Bücher lesen oder sonstige Beschäftigungen scheitern im Grunde am Aufschieben der "wichtigen" Dinge.
    Nicht drüber nachdenken, einfach machen. Nimm Dir ein gutes Buch zur Hand und lese mindestens ein Kapitel und zwar noch heute!

    Ich mache das jetzt auch.

    Der erste Schritt ist immer der schwerste, aber wenn Du erst einmal angefangen hast, ist das alles kein Problem mehr und irgendwann wird es zur Selbstverständlichkkeit.

    Ich habe es mir z.B. zur Selbstverständlichkeit werden lassen, jeden Tag mindestens 100 Seiten zu lesen.

    Du kannst das auch. Nicht denken, einfach nur lesen.

  3. #23
    Discopumper/in
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    Das härteste und intensivste Training habe ich wärend meiner Depression durchgeführt. Je depressiver ich wurde, umso härter trainierte ich. Letzlich habe ich den Sport aber nur missbraucht, ebenso hätte ich Essen oder Alkohol missbrauchen können (nur sind die Resultate des Sport"missbrauchs" natürlich ansehnlicher). Es war wie eine Sucht, ich wurde unruhig, wenn ich mal ein Tag nicht beim Training war. Körperlich hinterließ das ganze nicht nur positives.

    Daher denke ich, gegen eine wirkliche Depression im klinischen Sinne helfen nur klinische Maßnahmen, wie Therapie und ggf. auch Medikamente.
    Wer Stark sein will, muss Gewichte Stemmen, wer hart Biken könnne will, muss sich aufs Rad setzen... und wer aus der Depression raus will, psychisch gesund sein will, muss es auf psychischer Ebene angehen. Einen anderen Trick oder Umweg gibt es nicht.

    Ich bin schon lange wieder "gesund". Und seitdem trainiere ich mit Genuss und habe dennoch Erfolge.

  4. #24
    Sportbild Leser/in
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    Hi ubermann,

    möchte mich gerne hier an dem Thread beteiligen, da ich auch relativ lange Depressionen hatte und weiss, wie wichtig der Austausch mit anderen ist bzw. daß es gut tut, zu lesen, dass auch andere von der Krankheit betroffen sind und es aber auch geschafft haben einen Weg herauszufinden.

    Ich kenne es, dass es extrem schwer sein kann, sich auf zu raffen, obwohl man machmal selbst weiss, was einem gut tut. Oftmals kennt man aber auch keinen Weg aus der Misere.

    Generell ist es extrem wichtig, dass Du in Therapie bist - der erste Schritt.
    Ab einem gewissen Stadium bringt es einfach nichts, selbst herumzudoktern und zu probieren.
    Wie Du schreibst, liegen deine Probleme u.a. in der Kindheit, das heisst, da ist schon einiges vergraben und da musst Du ran.
    Du selbst schaffst das aber nicht, weil es weh tun würde - deshalb würdest Du es gar nicht zulassen.
    Also musst Du Dir professionelle Hilfe holen.
    Ob Dir diese hilft, merkst du oft nicht gleich, Du musst erst mal ausprobieren.

    Es kann durchaus auch sein, dass Du den Therapeuten wechseln musst - hier ist es wie im richtigen leben _ nicht jeder kann mit jedem.

    Wichtig: verlasse Dich auf dein Gefühl - auch ich musste das wieder lernen. Entscheidungen aus dem Bauch sind die allerbesten.
    Wenn Dir etwas nicht gefällt, sage es direkt und friss nichts in Dich hinein.

    Ich hatte verschieden Wege: Therapie, später dann psychoanalytische Selbsterfahrungsgruppe und als es mir dann total schlecht ging habe ich mich in eine Klinik einweisen lassen.
    Da war ich dann 6 Wochen und ich muss sagen, danach fing für mich ein neues Leben an.

    So, das war nur mal eine Kurzfassung.

    Generell denke ich, gibt es kein Patentrezept.
    Der eine fühlt sich besser mit Tabletten ( ich habe das zeug immer pauschal abgelehnt und wollte es ohne schaffen), der andere findet wieder etwas ganz anderes.

    Mir hat immer sehr der Sport geholfen, die Natur in der ich mich sehr wohl und gut aufgehoben fühle sowie einfach etwas mehr auf meine Bedürfnisse zu achten.

    Allerdings musste ich, um das alles annehmen zu können, erst mal wieder auf diesen Weg gebracht werden.
    Wenn jemand depri ist, hat er oft nicht mehr Kraft nur das notwendigste zu machen- das können aussenstehende nie verstehen.

    Glaub an Dich selbst und lasse Dir helfen - das ist der erste Schritt.

    LG
    olli

  5. #25
    Gesperrt
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    Verhaltensmuster durchbrechen

    Hi ubermann,

    ich bin total überrascht wie viele treffende, engagierte und nach meinem dafür wahre Tipps etc. hier gegeben werden.

    Nun möchte ich gerne selbst meine Senf dazu geben

    Ich hatte vor Jahren eine Phase, in der meine damalige Selbstständigkeit den Bach runter ging. Internetblase platzte, keine Aufträge, ich musste mir etwas überlegen.

    Dummerweise hatte ich angefangen viel zu trinken (1 Flasche Wein alle 2 tage am abend war normal). Ich sah keinen Sinn mehr und habe mich fast aufgegeben. Meine (damals noch Freundin - heute Frau) Freundin musste mein ständiges Genörgel, meine Aggressionen ertragen (keine körperlichen!). Ich hatte das Gefühl dass ich es endlichz fast geschafft hätte und dann war alles weg. Zusätzlich hatte ich jahrelang, selbst als es besser lief, dieses schreckliche Gefühl dass es kalt ist und dunkel. Besonders schlimm z.B. im Sommer! Ich hatte das Gefühl, der schwarze Mann kommt und tut mir etwas schlimmes an.

    Jetzt kommt es: Ich war schon bei Selbstmord Gedanken. Die letzten Reste an Freude zerstörte ich (oder versuchte es), da ich nichts Schönes verdient hatte und mich selbst bestrafen musste.

    Es gab einen Moment - und der war so eindringlich dass ich es heute noch genau weiss: Da musste ich mich entscheiden ob ich an gar nichts mehr glaube. ich stand an der Schwelle alles los zu lassen. Ich bin schon immer ein spiritueller Mensch gewesen, mit dem Glauben an etwas, das größer ist als wir (so wie die Macht in Star Wars ). Nenne es Gott, nennt es Allah, wie ihr wollt. Und ich habe mit aller Kraft den letzten Funken genommen und mich entschieden zu glauben. Und damit den Glauben an mich selbst gefunden.

    Da krempelte ich alles um, und alle sollte sich verändern - und wie!
    Mit meiner Frau udn einem Freund saßen wir zusammen und entschieden dass etwas passieren musste, ich musste weitermachen.

    Durch den Freund kam ich zum Gewichtstraining/Bodybuilding.
    Mir ging es sofort besser.
    Ich begann zusätzlich eine Psychotherapie.
    Und ganz wichtig: Ich trank keinen Alkohol mehr!

    Außerdem schrieb ich mich an der Uni ein, um meinen Traum zu verwirklichen: Informatik zu studieren. Meine Familie sagte, ich sei zu blöd dafür .

    Aber ich habe es mir zugetraut. Und da hat der Sport, das Krafttraining, Bodybuilding einen Löwenanteil.
    Ich habe gemerkt, dass ich Dinge in der realen Welt kontrollieren kann.
    Als würde ich Stück für Stück, mit jeder Bewegung, jeder Wiederholung Kontrolle über mein Leben gewinnen.

    Immer wenn ich zweifelte, zwang ich mich dazu, Hanteln zu stemmen.
    Einmal trainierte ich direkt vor einer wichtigen Mathe Klausur (die ich bestand )

    Ende der Geschichte:

    Ich habe durch die Therapie herausgefunden, wo meine Depressionen herkamen (richtig, Vergangenheitsform). Natürlich aus der Kindheit.
    Dadurch, dass der schwarze Mann mein Vater war.
    Seitdem ist die dunkle Bedrohung für mich ein *****, den ich besiegen kann.

    Ich trinke nur noch selten Alkohol (1-2 mal im Jahr).
    Meine Freundin habe ich geheiratet.
    Und ich arbeite als Informatiker.

    Geholfen hat mir mein Glaube und der Sport.
    Mit nichts bekämpft man Schwäche besser als mit Kraft.

    Noch ein Tipp, nach all dem Gesülze

    An Ronnie Colemans Kühlschrank klebt ein Zettel, da steht drauf:
    "Wenn man das tut was man immer getan hat, wird man bekommen was man immer bekommen hat".

    Also fang vielleicht an, andere Musik zu hören. Triff neue Leute.
    Mache Dinge die du noch nie gemacht hast. Und du wirst andere Dinge bekommen.

    Viel Glück und Danke für Dein Posting!

  6. #26
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    Also an Selbstmord denke ich auch manchmal, aber mehr so wie würde ich es machen wenn ich es mal machen würde. Klar oder?

    Einen Sinn sehe ich in meiner Existenz auch nicht, wir sind doch alle nur fallende Blätter im Herbst. Dazu habe ich eine ständige Leere in mir, immer das Gefühl da muss doch noch etwas sein im Leben gepaart mit einer Gleichgültigkeit gegenüber den alltäglichen Dingen. Es gibt dann Augenblicke die füllen ein, und das sind doch dann irgendwie die Momente für die man Lebt, der Rest ist der Alltag und der Alltag, das ist dein Leben.
    Man sollte seine kurze Zeit damit verbringen das zu tun was man mag, und vorallem mit den Menschen die einem etwas bedeutent. Leider sehen das viele nicht so und vegetieren in ihrem Alltagstrott dahin, und dann muss erst etwas passieren damit sie sich dessen bewusst werden.
    Aber bei mir ist diese unausgefülltheit der Seele, wenn man das mal so nennen kann schon recht stark ausgeprägt. Die meisten kleinen Freuden mit welchen sich die Leute über ihre kümmerliche Existenz hinwegtäuschen bedeuten mir nichts.

    Wenn es jetzt aus wäre, hätte ich zwar noch nicht alles getan was ich gerne mal getan hätte, aber schlimm fände ich es nicht. Das ist aber mehr so eine: Einen Porsche haben ist ganz nett Einstellung, also nichts was mich jetzt tierisch antreibt im Leben. Sehe es gerade auch an meinem Studium, den ganzen Tag heute vertrötelt obwohl ich etwas hätte machen können, und vorallem müssen. Naja, heute ist auch Sonntag und da langweilt man sich noch mal einen Tick mehr.

    Ich glaube mir fehlt nur etwas Beschäftigung. Weil je mehr freie Zeit man hat, umso weniger macht man.
    Muss mal wieder unter Leute gehen, aber sobald ich das tute, langweilen mich die meisten mit ihren trivialen Ansichten.

  7. #27
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    Ach mir gehts jetzt wieder gut, habe noch was zu essen gefunden.

  8. #28
    Sportstudent/in Avatar von lupus
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    Zitat Zitat von defOfInition
    An Ronnie Colemans Kühlschrank klebt ein Zettel, da steht drauf:
    "Wenn man das tut was man immer getan hat, wird man bekommen was man immer bekommen hat".
    Da kann man sich aber auch ein paar bessere Versionen zusammendichten:

    - Wenn man etwas erreichen will, was man bisher noch nicht erreicht hat, dann muss man auch so hart dafür kämpfen, wie man bisher noch nicht dafür gekämpft hat.

    - Wenn man heute nichts ändert, wird man auch morgen noch genau so weit sein, wie gestern.

    usw. usf.


    Dr. Hiro: 'Wärste mal trainieren gegangen.

  9. #29
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    Zitat Zitat von lupus

    Dr. Hiro: 'Wärste mal trainieren gegangen.
    War ich heute morgen schon, gleich nach dem aufstehen. Super Einheit gewesen.
    Dannach Pommes und Hähnchen gegessen, Mittagsschlaf gemacht und dann find die Langeweile an.

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