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  1. #21
    Eisenbeißer/in
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    Ich glaube wir reden hier quasi aneinander vorbei. Du wirfst mir Ungenauigkeit beim Lesen vor wo keine ist und ich drücke mich wohl zu ungenau aus. Letzten Endes stimmen wir aber ja überein und da kommt es drauf an.

    Für die Bühne gebe ich dir absolut recht. Da muss einfach alles stimmen und derjenige, der nicht versucht alles zu optimieren wird irgendwann scheitern. Aber unser lieber Hugo meinte, zumindest habe ich ihn so verstanden, erst in vielen Jahren evtl mal auf die Bühne gehen zu wollen. Da denke ich spielt eine gelegentliche GI Vernachlässigung wirklich kaum eine Rolle. Und wenn ich von der Vernachlässigung GI optimierter Ernährung spreche bedeutet dies selbstverständlich auch die Kombination bestimmter Lebensmittel.

    Grundsätzlich sollte jeder Hobby-BB meiner Meinung nach seinen TP erst nach Menge, dann nach Nährstoffen, dann nach Geschmack und erst dann nach GI und anderen Dingen zusammenstellen. Zumindest fahre ich so am besten und vielen Bekannten und Freunden konnte ich durch eine entsprechende Planerstellung langfristig auch am besten helfen.

  2. #22
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    Zitat Zitat von wkm
    Oh ha - schwerer Irrtum!
    Wenn man KH mit hochgykämischem Indes zeitnah zu schwer verdaulichen,
    langkettrigen, gesättigten Fetten verspeist, dann sogrt die Insulinreaktion
    auf die hochgykämischen KH auch so nebenbei dafür, dass die Fette an den
    Blutgefässen angelagert werden, ebenso wie für die Einlagerung der Fett-
    tröpfchen in die Fettzellen.


    Sorry WKM,schwerer Irrtum deinerseits ! Insulin hemmt lediglich die Lipolyse (Fettspaltung), unterdrückt aber deswegen nicht die Betaoxidation (Fettverbrennung) - und das ist nunmal Fakt !

    Hast du die Links gelesen ?


    Grüße,
    Bon

  3. #23
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    Zitat Zitat von M@x
    Fett bleibt Fett egal ob gesättigte od. ungesättigte - gleiche Kalorienmenge !
    Falsch! mittelkettige fettsäuren können zum Bsp. vom Körper nur direkt verbrannt werden und nicht gespeichert werden!


    So ein Blödsinn,wo hast du das denn her ?

    Brennwert von 1g Fett = 9 kcal. 1g MCT-Fette = 8kcal,du sparst also 1kcal/g - also kaum der Rede wert.
    Sie unterliegen aber trotzdem dem Gesetz der Energiebilanz und können, wenn Diese positiv ist,genauso vom Körper gespeichert werden.

    Nebenbei nimmt laut Studie die Wirkung der MCT-Fette nach 2 wochen deutlich ab,da sich der Körper daran gewöhnt hat. Überdies verursachen sie Magen u. Darmprobleme.

    Grüße,
    Bon

  4. #24
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    Zitat Zitat von wkm
    Aber darum ging es ja auch gar nicht!
    Es ging darum, dass die Insulinreaktion des Körpers auf die hochgykämischen Nahrungsinhalte (hier Reis)
    das Fett in die Fettzellen transportiert. Punkt. Um nichts anderes ging es!

    Und genau das stimmt eben nicht. Die Insulinausschüttung (nach dem Verzehr von Nahrungsmittel mit hohem GI) ist nicht verantwortlich für die Fettspeicherung sondern ausschließich eine pos. Energiebilanz !

    Offensichtlich hast du die Links die ich gepostet habe nicht gelesen,sonst wüßtest du wovon ich rede.

    Bitte lese mal besonders den zweiten Link !


    Grüße,
    Bon

  5. #25
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    Zitat Zitat von wkm
    Zitat Zitat von bon
    Zitat Zitat von M@x
    Fett bleibt Fett egal ob gesättigte od. ungesättigte - gleiche Kalorienmenge !
    Falsch! mittelkettige fettsäuren können zum Bsp. vom Körper nur direkt verbrannt werden und nicht gespeichert werden!


    Brennwert von 1g Fett = 9 kcal. 1g MCT-Fette = 8kcal,du sparst also 1kcal/g - also kaum der Rede wert.
    Sie unterliegen aber trotzdem dem Gesetz der Energiebilanz und können, wenn Diese positiv ist,genauso vom Körper gespeichert werden.
    MCT-Öle KÖNNEN wie KH verwertet und verbrannt werden - sie können - sie müssen aber nicht.
    Und selbstverständlich gehen auch sie in die Energiebilanz ein.


    Genau,um das ging es ja. M@x hat ja behauptet der Körper könne sie nicht speichern,und das ist eben falsch !

    Nebenbei nimmt laut Studie die Wirkung der MCT-Fette nach 2 wochen deutlich ab,
    In welcher Hinsicht nimmt die Wirkung ab?

    In Bezug auf die Gewichtsreduktion.

    MCT in Diäten mit sehr geringem Energiegehalt (VLCD)

    Krotkiewski M: Value of VLCD supplementation with medium chain triglycerides. I J of Obesity 25 (2001) 1393–1400

    Hintergrund
    Mittelkettige Triglyceride (MCT) haben eine geringere Energiedichte, wirken sehr ketogen und werden rascher abgebaut als langkettige Triglyceride (LCT). MCT unterscheiden sich von LCT auch bei der Verdauung und im Stoffwechsel.

    Ziel der Arbeit
    Die Wirkung der Supplementierung einer Diät mit sehr geringem Energiegehalt mit MCT.

    Versuchspersonen und Methoden
    Drei Gruppen von je 22 eng vergleichbaren übergewichtigen Frauen mit einem Body-Mass-Index (BMI) > 30 kg/m2 erhielten eine isoenergetische (578,5 kcal) VLCD (very low caloric diet) (Adinax Novital®, Schweden), die mit MCT oder LCT (8,0 bzw. 9,9 g/100 g Adinax®) angereichert war oder eine fettarme (3 g/100 g) und kohlenhydratreiche VLCD. Diese Diäten wurden während vier Wochen verabreicht. Die Körperzusammensetzung wurde mit DXA (Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometry, röntgenologisches Absorpti-onsverfahren) und das Appetit- und Sättigungsverhalten nach Blundell gemessen. Die β-Hydroxybutyrat-Konzentration im Plasma und Stickstoffausscheidung im Urin wurden fortlaufend erfasst. Die Studie wurde randomisiert und doppelblind durchgeführt.

    Ergebnisse
    Die MCT-Gruppe zeigte während der ersten zwei Wochen eine signifikant größere Gewichtsabnahme. Der Anteil des Körperfetts am gesamten Gewichtsverlust war im Vergleich zur LCT-Gruppe größer, während der Beitrag der fettfreien Masse (FFM) geringer war. Bei der MCT-Gruppe war die Konzentration von Ketonkörpern im Plasma höher und die Stickstoffausscheidung im Urin geringer als in der LCT-Gruppe. Das Hungergefühl war in der MCT-Gruppe weniger ausgeprägt und das Sättigungsgefühl war größer. Diese Unterschiede waren während der ersten zwei Wochen der Behandlung deutlich, nahmen aber während der dritten und vierten Woche schrittweise ab.

    Schlussfolgerungen
    Der Ersatz von LCT durch MCT in einer VLCD erhöhte die Abnahme des Körperfetts und des Körpergewichts und zeigte einen Spareffekt für die fettfreie Körpermasse. Die Intensität des Hungergefühls war entsprechend eines höheren Anstiegs der Ketonkörper geringer. Diese Effekte nahmen, wohl auf Grund von Anpassungsmechanismen im Stoffwechsel, im Verlauf der Untersuchung schrittweise ab. Weitere Studien sind notwendig, um die Protein sparenden und den Appetit unterdrückenden Effekte von MCT-Supplementen während der ersten zwei Wochen einer Behandlung mit einer VLCD zu bestätigen.

    Kommentar
    Bereits vor vielen Jahren wurde der Stoffwechsel von mittelkettigen Triglyceriden (MCT) eingehend untersucht (1). Dabei wurde festgestellt, dass MCT-Fette auf Grund ihrer physikochemischen Eigenschaften im Vergleich zu langkettigen Triglyceriden im Dünndarm leichter gespalten und absorbiert werden. Von dort läuft ihr Weg zur Leber im Blut der Pfortader, gebunden an Albumin. In der Leber erfolgt ein rascher Transport unabhängig vom Karnitin-Transferasesystem durch die Wand der Mitochondrien und dort ein rascher Abbau zu C2-Bausteinen, aus denen in der biologischen Oxidation Energie gewonnen werden kann. Aus dem C2-Baustein Acetat entstehen bei unterkalorischer Ernährung sehr rasch Ketonkörper, die vom Gehirn als Energieträger verwertet werden können. In einer katabolen Situation spart der Körper durch die Ketonkörper Glukose für das Gehirn und Muskelprotein, das nicht für die Glukoneogenese eingesetzt werden muss. Nach Messungen wird so mit einer VLCD durch eine Ketonämie der Proteinabbau um etwa 30 % reduziert. Erhöhte Konzentrationen der Ketonkörper im Plasma werden auch für eine Verringerung des Hungergefühls verantwortlich gemacht.
    Wie bereits in früheren Messungen festgestellt wurde, haben MCT-Fette eine größere thermogene Wirkung (9 %) als LCTFette (3 %). Dies spricht für einen geringeren energetischen Wirksamkeitsgrad von MCT-Fetten, die außerdem mit im Durchschnitt 8 kcal pro g einen geringeren Energiegehalt haben als LCT-Fette mit 9 kcal pro g.
    Diesen im Zusammenhang mit Übergewicht und Gewichtsreduktion vorteilhaften metabolischen und energetischen Eigenschaften von MCT-Fetten stehen allerdings einige küchentechnische und gustatorische Nachteile gegenüber. Auch die Verträglichkeit im Magen-Darm-Trakt hat ihre Grenzen. Nur durch langsame Steigerung der Dosis in Stufen von maximal 10 g pro Tag kann vermieden werden, dass Leibschmerzen, Sodbrennen oder Durchfall als unerwünschte Wirkungen auftreten.
    Aus den genannten Eigenschaften von MCT-Fetten lassen sich für die Energiebilanz mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion aber nur dann Vorteile ziehen, wenn die Menge der pro Tag verzehrten MCT-Fette entsprechend hoch ist. So könnte eine Zufuhr von 50 g MCT-Fett pro Tag einen energetischen Vorteil von etwa –80 kcal bringen. Dies ist wiederum nicht so viel, dass diese Einsparung nicht durch eine entsprechende Umstellung bzw. Verminderung der Nahrungszufuhr ebenfalls erreicht werden könnte. Die hier vorgestellte Arbeit hat in einem randomisierten, streng kontrollierten Versuchsansatz die in früheren experimentellen Untersuchungen gefundenen ketogenen, proteinsparenden und energiebilanznegativierenden Eigenschaften von MCTFetten bestätigt. Bereits früher wurde jedoch bei jungen normalgewichtigen Frauen gezeigt, dass die durch die Zufuhr von MCT-Fetten in einer eukalorischen Diät induzierten Stoffwechselveränderungen bereits in der zweiten Woche der Anwendung zurückgehen (2). Auch in diesem Versuch mit einer Diät mit sehr geringem Energiegehalt blieb die Wirkung der MCTSupplemente nur in den ersten zwei Wochen voll erhalten. Danach kam es zu einem langsamen, aber deutlichen Nachlassen dieser Wirkungen.
    Die seit langer Zeit aus experimentellen Studien an Tier und Mensch bekannten Effekte von MCT-Fetten zeigten somit in einem kontrollierten Experiment an übergewichtigen Frauen nur in der Anfangsphase die erwartete Wirkung. Anpassungsmechanismen im Stoffwechsel und Probleme bei der Akzeptanz der küchentechnisch, gustatorisch und enteral nachteiligen Wirkungen von MCT-Fetten dürfen einem nachhaltigen Einsatz bei der Gewichtsreduktion entgegen stehen.
    Prof. Dr. Günther Wolfram,Technische Universität München, Lehrstuhl für Ernährungslehre, Freising-Weihenstephan
    Literatur:
    1. Papamandjaris AA, MacDougall DE, Jones PJH: Medium chain fatty acid metabolism and energy expenditure: Obesity treatment implications. Life Sciences 62 (1998) 1203– 1215.
    2. White MD, Papamadjaris AA, Jones PJ: Enhanced postprandial energy expenditure with medium-chain fatty acid feeding is attenuated after 14 d in premenopausal women. Am J Clin Nutr 69 (1999) 883–889.

    © 2002 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.


    Grüße,
    Bon

  6. #26
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    [quote="wkm"]
    Zitat Zitat von bon
    Zitat Zitat von wkm
    Aber darum ging es ja auch gar nicht!
    Es ging darum, dass die Insulinreaktion des Körpers auf die hochgykämischen Nahrungsinhalte (hier Reis)
    das Fett in die Fettzellen transportiert. Punkt. Um nichts anderes ging es!
    Und genau das stimmt eben nicht. Die Insulinausschüttung (nach dem Verzehr von Nahrungsmittel mit hohem GI) ist nicht verantwortlich für die Fettspeicherung sondern ausschließich eine pos. Energiebilanz !
    Sorry man - aber dann muss die ganze Mesizin ungeschrieben werden,
    es wird an den unis in Deutschland so gelehrt...

    Ich kann mir zwar nicht vorstellen,daß dort so ein Schwachsinn gelehrt wird,aber o.k. wenn du es sagst.

    Bei mir funzt der Link ohne Probleme.



    Hier ist der Text:


    patienteninformation

    DER GLYKÄMISCHE INDEX

    Was ist dran an der "GLYX" - Diät?


    Dr. Kurt A. Moosburger, Facharzt für Innere Medizin und Sportarzt

    --------------------------------------------------------------------------------
    Allgemeine Informationen
    Zusammenfassung
    Literatur
    Weitere Literatur und Links
    Weiterführende Artikel im GIN


    --------------------------------------------------------------------------------

    Allgemeine Informationen

    Der “glykämische Index“ (GI) ist heute in aller Munde und findige Leute, die der Ernährungslehre des Herrn Montignac (übrigens weder Ernährungswissenschaftler noch Ernährungsmediziner, sollte das nicht bekannt sein) einen neuen Namen geben wollten, haben daraus den attraktiv klingenden Begriff der “Glyx“-Diät geprägt. Wenn man heute populärwissenschaftliche Zeitschriften liest, bekommt man den Eindruck, etwas falsch zu machen, ja sogar seiner Gesundheit zu schaden, wenn man seine Ernährung nicht nach dem GI richtet. Neben dem immer noch beworbenen Buch Montignacs treten bei uns in Österreich vermeintliche (in Wirklichkeit sind es selbsternannte) Ernährungsexperten wie die “Professoren“ Hademar Bankhofer und Wolfgang Peer als Fürsprecher der “richtigen“ und Verdammer der “falschen“ Kohlenhydrate medial in Erscheinung. Auch ein Mediziner, der Grazer Radiologe Wolfgang Kopp ist auf diesen Zug aufgesprungen und will ebenso wie der bekannte deutsche Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm (Stichwort “LOGI“ = low GI) glauben machen, dass die Ursache der Entstehung von Übergewicht durch die Zufuhr von “falschen“ Kohlenhydrate, sprich Zucker und Nahrungsmitteln mit hohem GI (wie Kartoffeln, Reis usw.), und überhaupt durch die Zufuhr "zu vieler" Kohlenhydrate bedingt ist, weil der postprandiale Anstieg des Insulinspiegels im Blut als Antwort auf den Blutzuckeranstieg zur Speicherung von Körperfett führen soll (postprandial = nach einer Mahlzeit). Aber hält die “Glyx“-Diät das, was sie verspricht bzw. ihre Fürsprecher behaupten? Nämlich durch die Zufuhr von Kohlenhydrate mit niedrigem GI erstens weniger Hungergefühl zu haben und zweitens die Entstehung von Übergewicht vermeiden zu können? Um es vorweg zu nehmen – nein. Was ist eigentlich der glykämische Index? Er ist ein Maß für die Blutzuckerreaktion, sprich den Anstieg der Blutglukose (“Blutzuckerspiegel“) nach dem Verzehr eines kohlenhydrathältigen Nahrungsmittels. Je höher dieser Index, um so steiler ist der Anstieg des postprandialen Blutzuckerspiegels. In der Regel wird Glukose (=Traubenzucker) der Referenzwert 100 zugeordnet. Manche Indizes beziehen sich auf Weißbrot als Referenzwert, was die mitunter etwas unterschiedlichen GI-Angaben für das gleiche Nahrungsmittel erklärt.
    Für das Ausmaß der Insulinausschüttung relevanter als der GI eines Nahrungsmittels ist dessen “glykämische Last“ (glycemic load, GL). Dieser Parameter ist definiert als das Produkt aus dem GI und der Menge an Kohlenhydrate in Gramm geteilt durch 100.


    Bei komplexen Lebensmitteln entscheidet die Nährstoffzusammensetzung im weiteren bzw. die Magenentleerungsgeschwindigkeit im engeren Sinne über den GI. Nimmt man Kohlenhydrate zusammen mit Ballaststoffen (z.B. Vollkornprodukte), Eiweiß (z.B. gezuckerte Milch) oder Fett (z.B. Schokolade) auf, dann fällt die Blutzuckerantwort langsamer aus, als wenn man isolierte Kohlenhydrate zu sich nimmt, weil sich der Magen langsamer entleert.
    Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es Ansätze in der Ernährungsberatung, die den GI für den Körperfettanteil verantwortlich machen. Das wird durch die postprandiale Insulinausschüttung begründet, die wiederum die Lipolyse (= Spaltung von Fetten) hemmt (und damit indirekt die Fettspeicherung fördert). Physiologisch gesehen ist das aber Unsinn, weil hier die Energiebilanz außer Acht gelassen wird. Demnach müsste Schokolade, die durch ihren hohen Fettgehalt einen relativ niedrigen GI, aber dafür einen hohen Energiegehalt von über 500kcal pro 100 Gramm aufweist, zum Abnehmen günstiger sein als Weißbrot. Ich hoffe, dass jedem einleuchten wird, wie unrealistisch das ist. Der hohe GI von Weißbrot sinkt, sobald es mit einer Scheibe Schinken belegt wird. Beim stoffwechselgesunden Menschen steigt der Blutzuckerspiegel nach einer kohlenhydrathältigen Mahlzeit - und sei sie noch so reichhaltig - unabhängig vom GI und auch unabhängig von der GL nie über ein bestimmtes Maß an. Außerdem ist die Insulinantwort im Anschluss an eine kohlenhydratreiche Mahlzeit nicht nur völlig normal, sondern auch notwendig (um Glukose und Aminosäuren in die Körperzellen zu schleusen) und hat mit einem langfristigen Auf- und Abbau von Körperfett nichts zu tun. Letztere Vorgänge sind einzig und allein eine Frage der Energiebilanz. Diese – und nicht das Insulin – ist das Kriterium, das über das “Schicksal“ unseres Körperfettanteils entscheidet. Die Energiebilanz stellt sozusagen das Fließgleichgewicht zwischen dem Auf- und Abbau von Neutralfetten im Fettgewebe ein (Lipogenese - Lipolyse).

    Insulin ist das anabole Hormon der Bauchspeicheldrüse. Es hemmt die Lipolyse (neben seinen weiteren Wirkungen wie die Förderung der Aufnahme von Glukose in die Körperzellen, die Förderung der Glykogensynthese in Muskulatur und Leber sowie die Förderung der Aufnahme von Aminosäuren in die Zellen). Die Lipolyse (Spaltung der Triglyceride = Neutralfette in Glycerin und freie Fettsäuren) wird auch bei einem vorübergehenden postprandialen Anstieg des Insulinspiegels nie vollständig unterdrückt. Außerdem heißt eine Hemmung der Lipolyse nicht, dass damit auch die Betaoxidation (“Fettverbrennung“) in den Mitochondrien der Zellen unterdrückt wird. Dieser Denkfehler wird aber immer wieder begangen.

    Wer gesund und nicht übergewichtig ist und somit keine Hyperinsulinämie bzw. Insulinresistenz aufweist, kann also den GI ruhigen Gewissens ignorieren. Als Sportler sollte man ihn im Auge behalten, wenn man vor einem Wettkampf oder Training noch etwas isst. Da wäre es weniger empfehlenswert, eine Mahlzeit mit niedrigem GI und damit verbundenem hohen Fett- oder Ballaststoffgehalt zu verspeisen. Auch unmittelbar nach dem Sport ist die Zufuhr von Kohlenhydrate mit hohem GI, vorzugsweise Zucker, empfehlenswert, um ein rasches Wiederauffüllen der entleerten muskulären Glykogenspeicher einzuleiten.

    Man darf also dem GI keine so große Bedeutung beimessen, wie es derzeit geschieht. Abgesehen davon muss man differenzieren, ob es sich um einen Normalgewichtigen mit normaler Glukosetoleranz (normaler Blutzuckeranstieg nach Glukose- bzw. Kohlenhydratzufuhr) oder um einen Übergewichtigen bzw. Adipösen mit gestörter Glukosetoleranz (übermäßiger BZ-Anstieg) aufgrund einer Insulinresistenz handelt (metabolisches Syndrom). In letzterem Fall, vor allem, wenn bereits ein NIDDM (nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus =Typ 2-Diabetes mellitus, früher "Altersdiabetes" genannt) vorliegt, kann es zweckmäßig sein, sich kohlenhydratbewusst zu ernähren, um den postprandialen Blutzuckerspiegel nicht zu hoch ansteigen zu lassen, weil das die Microangiopathie fördert, also die kleinen Blutgefäße in der Niere und Netzhaut schädigt. Wobei man aber aufpassen muss, dass man sich vor lauter Achten auf einen niedrigen GI nicht zu fettreich ernährt – denn das würde wiederum eine positive Energiebilanz begünstigen bzw. eine negative Energiebilanz und damit eine Reduktion des Körperfettanteils als kausalen Therapieansatz des metabolischen Syndroms verhindern.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt, der von den “Glyx“-Anhängern, die das Insulin zum “Sündenbock“ in Sachen Übergewicht stempeln, nicht bedacht wird: Der Anstieg des Insulinspiegels im Blut im Rahmen einer Mahlzeit hängt nicht nur von den zugeführten Kohlenhydrate, sondern auch Fetten und Proteinen ab. Die Insulin“antwort“ korreliert also nicht nur mit dem GI, sondern auch mit dem Energiegehalt der zugeführten Mahlzeit.

    nach oben

    Zusammenfassung:

    Man darf nicht den Fehler machen, wie Montignac zu argumentieren, indem man die Thermodynamik und damit die Energiebilanz als letztlich entscheidendes Kriterium für die Entstehung von Übergewicht ignoriert. Kein Makronährstoff macht per se dick, auch nicht das Insulin, sondern einzig und allein eine positive Energiebilanz! Und dabei ist es egal, von welchem Makronährstoff zuviel zugeführt wird, jede “überschüssige“ Kalorie, egal, woher sie stammt, wandert in die Fettdepots.

    Es ist geradezu grotesk, Kartoffeln als “Dickmacher“ hinzustellen, weil ihr Kaloriengehalt aufgrund ihres hohen Wassergehalts gering ist. Außerdem haben sie einen hohen Nährwert (siehe Folgeartikel und den ersten link). Abgesehen davon nimmt man bei üblicher Ernährung (Mischkost) Kohlenhydrate ohnehin nie isoliert zu sich. Der glykämische Index (GI) ist alles andere als ein für die Ernährungspraxis relevanter Parameter. Dazu ist er erstens keine fixe Größe (keine einheitlichen Werte für den GI der verschiedenen Nahrungsmittel, mehrere Einflüsse lassen den GI schwanken, außerdem bestehen individuelle Unterschiede) und spielt zweitens für das Ausmaß der Insulinausschüttung keine entscheidende Rolle. Relevant hiefür ist vielmehr die “glykämische Last“ (glycemic load, GL) eines Nahrungsmittels. Dieser Parameter ist definiert als das Produkt aus dem GI und der Menge an Kohlenhydrate in Gramm geteilt durch 100. Damit werden die von den Glyx-Anhängern verpönten Kartoffeln oder Karotten wieder “rehabilitiert“.

    Es kann nicht oft genug betont werden, dass letztlich nur die Gesamtmenge an zugeführter Nahrung für die Energiebilanz relevant ist und nicht die einzelnen Makronährstoffe. Die Irrationalität von Montignac und seiner Jünger gipfelt in der Behauptung, nicht die Zufuhr von zuviel Kalorien, sondern die Zufuhr von “falschen“ Kohlenhydrate wäre via das “böse“ Insulin Schuld an der Entstehung von Übergewicht. Insulin ist aber kein “Feind“ des Körpers. Es hemmt nicht die Betaoxidation (“Fettverbrennung“) als vorrangigen Modus der Energiebereitstellung. Die Insulininkretion wird nicht nur durch Zufuhr von Kohlenhydrate, sondern auch von Proteinen und - wenngleich in geringerem Ausmaß - Fetten stimuliert. Das Ausmaß der postprandialen “Insulinantwort“ korreliert somit nicht nur mit dem glykämischen Index bzw. der glykämischen Last, sondern auch mit dem Energiegehalt der zugeführten Mahlzeit. Wer sich nur nach einem niedrigen GI orientiert, läuft Gefahr, sich zu fettreich und damit zu energiereich zu ernähren, was wiederum eine positive Energiebilanz und damit eine Speicherung von “neuem“ Fettgewebe begünstigt.

    Der vorübergehende postprandiale Insulinanstieg im Blut, der die Lipolyse kurzfristig hemmt, hat mit einem Hyperinsulinismus nichts zu tun. Der Insulinspiegel im Blut korreliert vielmehr mit dem Körperfettanteil, eine Hyperinsulinämie ist Folge und nicht Ursache der Adipositas. Es ist die Energiebilanz, die das Fließgleichgewicht zwischen Lipogenese und Lipolyse im Fettgewebe einstellt und damit über den Körperfettanteil entscheidet. Das gilt für jedermann, auch für Adipöse mit Hyperinsulinämie bzw. Insulinresistenz. Auch die teilweise so eindrucksvoll dicken Amerikaner sind nicht deswegen so dick geworden sind, weil sie zuviel Kohlenhydrate mit hohem GI, sondern weil sie zuviel Energie zugeführt haben - auf gut Deutsch, zuviel gegessen haben. Und darüber hinaus - ein ganz mitentscheidender Grund für eine positive Energiebilanz - ihren Energieumsatz durch körperliche Inaktivität heruntergeschraubt haben. Diese Zeiterscheinung unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft ist hauptverantwortlich für die Zunahme des metabolischen Syndroms. Die zur Zeit geführten Ernährungsdiskussionen in Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas gehen am eigentlichen Hauptproblem vorbei - nämlich an der Tatsache, dass die Menschen unserer Wohlstandsgesellschaft zuwenig körperlich aktiv sind [DIE PRÄVENTIVMEDIZINISCHE BEDEUTUNG KÖRPERLICHER AKTIVITÄT…“]

    Bei allem Verständnis für den glykämischen Index bzw. die glykämische Last im Rahmen einer kohlenhydratbewussten Ernährung beim metabolischen Syndrom und Typ 2-Diabetes mellitus - wer die Ursache des Übergewichts nur in den “falschen“ Kohlenhydrate oder in “zu vielen“ Kohlenhydrate sieht, verkennt die Realität.


    Grüße,
    Bon

  7. #27
    Eisenbeißer/in
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    Der von dir angesprochene Satz bezieht sich imo auf die Genauigkeit des GI (im Rahmen der GI Tabellen) bei einer "kompletten" Mahlzeit, bestehend aus KH, Proteinen und Fetten unterschiedlichster Art. Die Nahrungsmittel werden sozusagen zusammen resorbiert, was absolut Gedacht in dazu führt, dass der Insulinspiegel, bedingt durch die Carbs, doch nicht so schnell hoch schnellt, weil einfach die Menge an verdauten Carbs pro Zeiteinheit nicht so hoch ist.

  8. #28
    Eisenbeißer/in
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    Zitat Zitat von wkm
    Der Text geht ziemlich am eigentlichen Thema vorbei...
    Und er enthält einen erheblichen Fehler:

    Der Anstieg des Insulinspiegels im Blut im Rahmen einer Mahlzeit hängt nicht nur von den zugeführten Kohlenhydrate, sondern auch Fetten und Proteinen ab. Die Insulin“antwort“ korreliert also nicht nur mit dem GI, sondern auch mit dem Energiegehalt der zugeführten Mahlzeit.
    Das ist - laut Meddizin - völlig falsch!
    Die Insulinantwort ist keine Reaktion auf die Nahrung oder Nahrungszusammensetzung im Magen,
    sondern eine Reaktion auf den Blutzuckeranstieg (im Blut). Damit brechen alle Deine theoretischen
    Ansätze zusammen.
    Der Satz ist völlig richtig. Natürlich korreliert die Insulinantwort mit dem Energiegehalt der Mahlzeit. Warum müssen sich Diabetiker wohl sonst pro 100 kcal fett bzw. eiweiss ca. 0.5 IE spritzen? Das muß in die Berechnungen mit einfließen. Außerdem: Nach Nahrungsaufnahme findet eine Insulinsekretion bereits statt noch bevor erhöhte Blut-Glucose-Spiegel diese auslösen könnten. Hierfür sind sowohl das vegetative Nervensystem als auch nahrungsinduzierte, gastrointestinale Hormone verantwortlich.

    Habe zwar noch nicht alles gelesen hier, aber ich muß bon's Ausführungen bisher zustimmen.

    Die Insulinausschüttung (nach dem Verzehr von Nahrungsmittel mit hohem GI) ist nicht verantwortlich für die Fettspeicherung sondern ausschließich eine pos. Energiebilanz !
    Jawoll.

    Kurt Moo ist übrigens gerade zu Gast hier zum Streitthema Energiebilanz:
    http://www.bbszene.de/board/viewtopic.php4?t=109508

  9. #29
    Sportbild Leser/in
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    Zitat Zitat von wkm
    Der Text geht ziemlich am eigentlichen Thema vorbei...

    Wieso,das ist genau das Thema. Deine Behauptung war,daß nach
    Nahrungsmittel mit hohem GI (wenn sie mit Fett verzehrt werden), vermehrt Fett im Körper gespeichert wird.
    In diesem Text schreibt ja Dr. Kurt Moosburger,der übrigens Facharzt für Innere Medizin u. Sportarzt in Innsbruck ist und selbst seit 20 Jahren Krafttraining betreibt,daß dies bei Menschen die gesund sind und keine Insulinresistenz aufweisen nicht zutrifft.
    Wenn du es nicht glaubst dann frag mal einen kompetenten Mediziner in deiner Umgebung (aber bitte keinen selbsternannten Ernährungswissenschaftler) ,od. KOMPLEMENT der ist ja auch ein Med. .



    Und er enthält einen erheblichen Fehler:

    Der Anstieg des Insulinspiegels im Blut im Rahmen einer Mahlzeit hängt nicht nur von den zugeführten Kohlenhydrate, sondern auch Fetten und Proteinen ab. Die Insulin“antwort“ korreliert also nicht nur mit dem GI, sondern auch mit dem Energiegehalt der zugeführten Mahlzeit.

    Das ist - laut Meddizin - völlig falsch!
    Die Insulinantwort ist keine Reaktion auf die Nahrung oder Nahrungszusammensetzung im Magen,
    sondern eine Reaktion auf den Blutzuckeranstieg (im Blut). Damit brechen alle Deine theoretischen
    Ansätze zusammen.

    Fes hats ja schon angesprochen,nicht die Kohlenhydrate alleine bestimmen den GI, sondern Dieser ist abhängig davon mit wieviel Fett u. Eiweiß sie kombiniert werden. Demnach fällt der Blutzuckeranstieg in Abhängigkeit von der Nährstoffzusammensätzung einmal höher bzw. niedriger aus.

    Bei komplexen Lebensmitteln entscheidet die Nährstoffzusammensetzung im weiteren bzw. die Magenentleerungsgeschwindigkeit im engeren Sinne über den GI. Nimmt man Kohlenhydrate zusammen mit Ballaststoffen (z.B. Vollkornprodukte), Eiweiß (z.B. gezuckerte Milch) oder Fett (z.B. Schokolade) auf, dann fällt die Blutzuckerantwort langsamer aus, als wenn man isolierte Kohlenhydrate zu sich nimmt, weil sich der Magen langsamer entleert
    .


    Grüße,
    Bon

  10. #30
    Sportbild Leser/in
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    @ Eisenbaer

    Danke für deine Unterstützung !
    Unsere Postings haben sich wohl überschnitten. Bin ein bissl langsam beim Tippen und hab dazwischen eine kleine Esspause eingelegt .

    Grüße,
    Bon

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