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  1. #1
    Sportstudent/in Avatar von Bullzeye
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    TUT und muskelwachstum

    Zitat Zitat von zyko

    eines vorneweg: vergesst alles, was ihr über TUT und muskelwachstum wisst. die TUT theorien kommen alle von HITern, die leider kein studium der kinesiologie oder anderen sportwissenschaften hinter sich haben. lasst mich erstmal einige vorurteile ausräumen, bevor wir zur wahrheit über die TUT kommen:


    1. lüge: es gibt eine bestimmte TUT, bei der der muskel am besten wächst. (klassisch die 60er TUT)
    2. lüge: am anfang des satzes werden nur typ IIb fasern aktiviert (die kraftfasern), nach 15sek arbeiten nur noch typ I fasern (ausdauerfasern).
    3. lüge: kurze TUTs bringen nichts für masse, sondern nur für kraft. lange TUTs trainieren nur lokale ausdauer, nicht masse.



    okay, vergesst das alles, falls ihr jemals daran geglaubt haben solltet. denn es ist alles bullshit!

    in wahrheit ist dem muskel die TUT an sich egal. der muskel unterscheidet nur zwischen: hohe spannung/geringe spannung über bestimmte zeiträume. ist der zeitraum der belastung lang, so adaptiert er in richtung lokale ausdauer, abhängig von der intensität der spannung. ist die belastung kurz, dann richtung maxkraft abhängig von der spannung.

    abhängig von der spannung heißt: je höher die spannung, desto höher die adaption. andere neurale funktionen, z.b. schnellkraft oder schnelligkeit lass ich mal außen vor.

    wichtig ist also, eine möglichst hohe spannung über einen möglichst langen zeitraum aufrecht zu erhalten, damit der proteinkatabolismus möglichst hoch ist (resultiert in muskelwachstum).

    faktoren, die die spannung beeinflussen:


    1) schnelligkeit der bewegung
    2) gewicht oder widerstand
    3) fähigkeit des muskels, spannung zu erzeugen


    das bedeutet, um eine möglichst hohe spannung zu erzeugen, muss man sich explosiv mit einem maximalen gewicht bewegen (das trainiert auch den 3. punkt, was wiederrum in einer erhöhung des power-outputs resultiert). und das möglichst oft.

    jetzt siehe bitte grafik unten:

    wir sehen die beiden spannungskurven, einmal die einer schnellen, explosiven wiederholung, einmal die einer langsamen wiederholung.
    das spannungsverhalten der muskeln in abhängigkeit von der bewegungsgeschwindigkeit wurde etliche male ermittelt - unten noch eine studie dazu (Keough, J.W.L., G.J. Wilson, and R.P. Weatherby. 1999).
    wie im bildchen bereits gesagt, kommt es geometrisch ausgedrückt auf die fläche unter dem graphen an (verrichtete arbeit, proteinkatabolismus). um eine möglichst große fläche zu erreichen, muss man also entweder explosive oder zumindest schnelle bewegungen ausführen, oder einfach viele langsame wiederholungen (bei gleichem gewicht). da man mit einem hohen gewicht nicht unendlich viele wiederholungen machen kann, und hohe gewichte sind unerlässlich (!), kann man die fläche also nur durch die geschwindigkeit der bewegung beeinflussen. dabei kommt es in der praxis nichtmal auf die tatsächliche geschwindigkeit an, sondern auf den bloßen versuch, das gewicht maximal zu beschleunigen. das gegenteil erreicht man, wenn man eine wiederholung bewusst langsam ausführt, die spannung nimmt ab, genauso wie die rekrutierung der motorischen einheiten.

    zusammenfassung: für den muskelaufbau ist die bloße TUT egal, es kommt nur auf die akkumulierte muskelspannung an. man kann mit 3 schnellkraftwiederholungen bestens aufbauen, genauso wie mit 8 leichteren, mittelschnellen wdh, oder superslow im 60er TUTbereich.

    der vorteil der schnellen wdhs ist nur, dass die fähigkeit des muskels, spannung aufzubauen trainiert wird. diese fähigkeit verkümmert mit superslow (versucht mal nach jahrelangem langsamen training mit gewichtheben anzufangen - frustrierend, meine eigene erfahrung).

    hier der versprochene auszug aus der o.g. studie (geschrieben von einem mitglied der supertraining group http://groups.yahoo.com/group/Supertraining/):


    Keough, J.W.L., G.J. Wilson, and R.P. Weatherby. A cross-sectional
    comparison of different resistance training techniques in the bench
    press. J. Strength Cond. Res. 13(3):247-258. 1999.

    In this study, they analysed Force-time characteristics using a force
    plate, power-time characteristics using the Plyometric Power System, and
    muscle activity using EMG. All of the above characteristics were
    analysed for both the eccentric and concentric portions. Methods of
    training studied were(load in parantheses):

    1. Heavy weight training (6RM)
    2. Isokinetic
    3. Eccentric (110% 1RM)
    4. Functional Isometrics (6RM)
    5. Super slow 5s down/5s up (55% 1RM)
    6. Rest Pause (6RM)
    7. Breakdowns (95, 90, 85, 82.5, and 80% 1RM)
    8. Maximal Power Training (30% 1RM)

    All trials were performed for a maximum of 6 reps.
    The data is vast, so I'll point out some results specific to TUT,
    superslow, etc.

    Mean eccentric EMG of pectoralis major muscle during SS was roughly
    44-56% maximum voluntary isometric contraction (MVIC) [Ranges are
    averages for first, middle, and last repetition]. For HWT, it was
    57-74% MVIC. Mean eccentric EMG of tricep brachii for SS was 33-42%
    MVIC, and for HWT was 49-64% Mean eccentric force for SS was 692-700N,
    while for HWT was 1069-1118N. Mean eccentric power for SS was 43-46W,
    and for HWT was 323-418W.

    Mean concentric EMG of pectoralis major muscle for SS was 62-83% MVIC,
    and for HWT was 76-93% MVIC. Mean concentric EMG of triceps brachii for
    SS was 54-74% MVIC, and for HWT was 84-93% MVIC. Mean concentric force
    for SS was 771-779N, and for HWT 1132-1167N. Mean concentric power for
    SS was 40-46W, and for HWT was 105-356W (note: greatest concentric power
    was during maximal power training at ~900W).

    All variables for SS are significantly less than those for HWT at either
    P<0.05 or P<0.01.

    To summarise, super slow results in less muscle activity, force
    production, and power production during eccentric and concentric muscle
    actions than heavy weight training.

    Das habe ich bei Ironsport gefunden! Was sind euere meinungen!

  2. #2
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    sehr interessant... wie siehts mit meinungen von leuten wie Mark OH, Wildsau, King, Zyko ect. aus? grüße hubi

  3. #3
    75-kg-Experte/in Avatar von Mark Oh
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    Mir geht es bei der TUT NICHT um ein bestimmtesMuskel- oder Kräftewachstum, sondern um die richtige Technik!

    Nutze ich eine zu schnelle TUT, kann es passieren, dass ich mit Schwung arbeite, d. h. Kraftüberträger sind nicht nur Muskeln, sondern nun auch Bänder, Sehnen und die Gelenke bzw. Hilfsmuskeln, die eigentlich nicht ins Spiel kommen sollten.

    Nutze ich eine langsame TUT wie z. B. Thorus, steht der Muskel selbst sehr gut unter Stress, d. h. Schwung wird ausgeschlossen! Nachteil dabei ist aber, dass keine sehr hohen Gewichte verwendet werden können!

    Nutze ich eine mittlere Bewegungsgeschwindigkeit, wird Schwung ausgeschlossen, doch trotzdem kann ich schwere Gewichte verwenden.

    DAS IST ALLES für mich zum Thema TUT! Ansonsten stimme ich HIER zyko's med. Bericht zum Teil zu. Nicht weil er von zyko ist, sondern weil die Logik stimmt...! Ich trainiere übrigens auch des öfteren im 10-20er-sec.-Bereich, mache auch expl. Wdh. mit langs. Negativ-Phase und nutze mittl. Bewegungsgeschwindigkeit vor allem bei Iso's! Nichts ist beständiger als der Wechsel...

    MfG

  4. #4
    Discopumper/in
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    Ich orientiere mich nicht an TUT oder diversen Kadenzen, ich achte darauf das das Gewicht möglich groß ist und die Übung ohne Schwung ausgeführt wird. Sehr korrekte Übungsausführung halte ich für sehr wichtig. Wenn das Gewicht sehr schwer wird werden die Wiederholungen eh langsamer und die TUT wird von der Anzahl der Wiederholungen vorgegeben.

  5. #5
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    Hi,

    für mich sind Slow Reps (eine Wiederholung in mindestens 10sec ) die beste Methode Muskelmasse aufzubauen!

    Gruss,
    Thorus

  6. #6
    Eisenbeißer/in Avatar von mike19p
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    Am Anfang ist es sehr zu empfehlen mit langsamer TUT zu arbeiten, um den richtigen Bewegungsablauf zu erlernen.
    Später kann man immer noch schneller werden!

  7. #7
    75-kg-Experte/in
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    457
    Für die akkumulierte Spannung und den daraus resultierenden Proteinkatabolismus mag das alles stimmen. Aber die metabolische Beanspruchung wird dabei völlig ausser Acht gelassen. Und die muss eben je nach Zielsetzung des Trainings beachtet werden.
    Wobei man eine bestimmte metabolische Beanspruchung auch auf verschiedene Weisen erreichen kann. Muss also nicht unbedingt mit langsamen Kadenzen und langer TUT geschehen.
    Als Beispiel:

    4Sätze, x-2, TUT20s, Satzpause <20s
    hat in etwa die selbe Wirkung (metabolisch), wie
    1Satz, 5-5, TUT60s

    Im Endeffekt ist aber die erste Variante überlegen, weil hier einfach mehr Gewicht bewegt wird. Die akkumulierte Spannung ist also höher und damit auch der PK.
    Nur sollte man es mit hohen Spannungen und viel Gewicht nicht übertreiben. Siehe all die HST-c Verletzungsthreads.

    Gruß
    Basti

  8. #8
    75-kg-Experte/in
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    357
    sehe das wie Mark Oh und Peter...

    ich variiere immer mit der Kadenz und den Wiederholungen. Auf die TUT habe ich eigentlich noch nie sonderlich geachtet.....

    was mir jetzt in dem Text aufgefallen ist:

    1. lüge: es gibt eine bestimmte TUT, bei der der muskel am besten wächst. (klassisch die 60er TUT)
    es ist sicherlich so, dass es keine bestimmte TUT gibt, allerdings ist es auch so, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man mit einer TUT von 200 gleichgut aufbauen kann wie mit einer TUT von ca. 60.... deshalb wird wohl 60 propagiert, da es sich bei vielen Leuten bewährt hat...

    2. lüge: am anfang des satzes werden nur typ IIb fasern aktiviert (die kraftfasern), nach 15sek arbeiten nur noch typ I fasern (ausdauerfasern).
    habe gestern noch einmal mit einer Physiotherapeutin gesprochen, die bei uns im Studio arbeitet...

    und es ist anscheinend so, dass erst ab ca. 15-20 Sekunden Laktat gebildet wird, deshalb denken wohl viele, dass man bis 20 Sekunden Kraft trainiert und nachher Ausdauer...


    gruss KING

  9. #9
    Discopumper/in
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    111
    Wie zum Teufel soll eine TuT "langsam" oder "schnell" sein?

    ciao Taek

  10. #10
    Neuer Benutzer
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    Man kanns doch auch andersrum sehen, wenn man schnelle wdh macht, dann muss man davon sehr viele machen weil die Belastung der Muskeln jeweils über eine sehr geringe Zeit statfindet...

    Außerdem stimmts natürlich das die Gefahr besteht, Schwung zu holen...

    Ich spüre meine Muskeln besser wenn ich viele langsame wdh machen...

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