Da das hier oft ein Thema ist, präsentiere ich hier mal meine Meinung zu dem Thema. Es ist zu bedenken, dass es sich um eine Subjektive Meinung handelt, aber ich denke es ist ganz sinnvoll das Thema hier mal zu Diskutieren, da es IMO hier doch oft einige Missverständnisse gibt.

Das "periodisieren" in einer Einheit ist eine gute Sache. Es ist sinnvoll und ich mache es teilweise auch, nur: Das hat nichts mit periodisierung zu tun, sondern ist einfach das Trainieren mehrer Aspekte in einer Einheit.

Das ist das gleiche wie wenn jemand in einer Einheit erst Sprint und dann Langstreckenlauf trainiert, das würde auch niemand als Periodisierung bezeichnen. Das gleiche gilt für die "innereinheitliche Periodisierung" im Krafttraining.


Der Sinn einer Periodisierung(das weiß man schon wenn man das Wort betrachtet, es geht um verschiedene Perioden) ist ja gerade, dass man verschiedene DInge nacheinander trainiert, sozusagen aufeinander aufbauend.

Auch das Argument der Dekonditionierung ist nur teilweise richtig. . Durch die superkompensation und sekundäre Effekte bleiben große Teile der in der vorherigen Stufe erworbenen Fähigkeiten erhalten. Das dem so ist haben Generationen erfolgreicher Leichtathleten , Radsportler und Gewichtheber gezeigt.


Das heißt nicht, dass die IE Periodisierung schlecht ist, im Gegenteil sie hat ihren festen Platz im Leistungssport und das zurecht. Nur muss man bedenken, dass sie ein ganz anderes Ziel verfolgt. Das sollte man beachten. Beide Systeme haben ihre vor und nachteile. Jemanden wie es hier pauschal oft gemacht wird per se auf die IEP zu verweisen ist falsch. Die Methode ist gut, aber wie gesagt verfolgt sie ganz andere Ziele als die echte Periodisierung.

Sicherlich ist Periodisierung im BB nicht unbedingt notwendig. Man kann gut ohne sie auskommen. Nur wenn man Periodisieren will um die Effekte daraus mitzunehmen muss man klassisch Periodisieren. Gegen verschiedene Intensitätsbereiche in einer Einheit spricht auch nichts, nur ist das halt keine Periodisierung sondern einfach verschiedene WDH Zahlen in einer Einheit.

Um nochmal auf die Vor und Nachteile zurück zu kommen:

pro IEP
-man erreicht in kurzer Zeit ein hohes Niveau in allen Bereichen
- es gibt keine Dekonditionierungseffekte
- verschiedene Fasertypen werden in einer Einheit gereizt
- mehr abwechslung beim Training(motivationsfaktor)

pro Periodisierung
- geringeres Übertrainingsrisiko: wer IEP macht trainiert ds ganze Jahr schwer. Selbst wenn man die schweren Übungen durchwechselt, hat man immer noch eine ganzjährige hohe Belastung
-keinen aufeinnder aufbauenden Effekt. Bei der klassischen Periodisierung wird der Körper langsam auf die folgenden Phasen vorbereitet
-superkompensationseffekt
- entlastungsphasen für den Körper, geringere Abnutzungserscheinungen


Ich habe übrigens eine ganze Zeit nach dem Westside System(IEP) trainiert. Gerade in der ersten Zeit sind die Erfolge sehr gut und es ist auf jeden Fall zu empfehlen. Allerdings hat mich das Training über lange Zeit auch ganz schön mitgenommen, auch die Dauer war das in jeder Einheit Vollgas geben doch zu viel für mich.

IMO sollte der Natural Athlet, der IEP erwägt, diese mit klassischer Periodisierung mischen indem er immer mal wieder leichtere Perioden einstreut in denen kein hochintensives(max. oder schnellkraft) training durchgeführt wird. Übers ganze Jahr gesehen ist das doch meistens zu hart.

Fazit: IEP ist EIN Trainingselement, das dosiert eingesetzt große Erfolge bringen kann. Nur muss man das auch wirklich dosiert einsetzen. Sonst kann nach einiger Zeit das böse Erwachen kommen. Ein Unversales Ganzjahres Trainingskonzept ist dad für die meisten Leute eher nicht.

Leichte Variationen in den WDH Zahlen(z.b 8 wdh BD, 15 wdh SBP) kann man sicher auch über das ganze Jahr durchziehen. Nur wenn es wirklich ins hochintensive Schnellkraft oder Maximalkraft training geht( was die meisten BBer ja nicht so betrifft) sollte man das seinem Körper zu liebe dann auch zumindest phasenweise "richtig" Periodisieren.