Die größten Fitnessirrtümer
Ein alter Irrtum hat mehr Freunde als eine neue Wahrheit. Diese Erkenntnis gilt auch im Sport. Eine Auswahl der Thesen, die ins Reich der Märchen
Schnelles Laufen verbrennt am meisten Fett: Falsch! Fett verbrennt der Körper rund um die Uhr. Wichtig ist Ausdauertraining und nicht der kurzfristige Zwischenspurt am Wochenende. Erst wer
regelmäßig trainiert, animiert seinen Körper, sich langfristig von Fettspeichern zu trennen.
Topfit kann jeder werden: Falsch! Die individuelle Veranlagung spielt eine entscheidende Rolle, stellten französische Sportwissenschaftler fest. Dafür mussten sich Testpersonen vier- bis fünfmal pro Woche auf das Fahrradergometer setzten und 45 Minuten strampeln. Fünf Monate dauerte der Versuch. Im Schnitt nahm die Aufnahme von Sauerstoff gegenüber den Anfangsergebnissen um 30 Prozent zu, bei manchen sogar um 50 Prozent. Aber längst nicht bei allen. Manche Probanden traten wie ihre Mitstreiter kräftig in die Pedalen, doch nichts tat sich bei ihrer Kondition. Umsonst gestrampelt? Nicht ganz. Sportmediziner wissen heute: Es gibt so genannte Low-Responser, deren Körper auf Trainingsanreize kaum ansprechen, und High-Responser, die die kleinste körperliche Bewegung in Fitness ummünzen.
Starkes Schwitzen ist ein Signal für mangelnde Fitness: Falsch! Schweiß ist die Klimanalage des Körpers. Mindestens ein halber Liter verdampft pro Tag bei ganz normalem Bewegungsablauf auf der Haut und regelt so den Temperaturausgleich. Ein Sportler von 70 Kilogramm Körpergewicht kann bei extremer Belastung fast zwei Liter Schweiß in einer Stunde absondern. Durch Training, gleich in welcher Form, lernt der Körper aber sich effizienter abzukühlen. So wird das Blut dann schneller zur Hautoberfläche gepumpt und so die Hitze abgeleitet.
Der Körper lässt sich auf Idealmaße trimmen: Falsch! Nicht jeder lässt sich durch Sport zu einem Schwarzenegger oder zu einer Heidi Klum ummodellieren. Denn bis zu 60 Prozent des Körperbaus und des Gewichts sind genetisch programmiert.
Nur wer bis an die Grenzen geht, bringt seinen Körper in Höchstform: Falsch! Pausen entscheiden über den Erfolg des Trainings. In der Regeneration liegt die eigentliche Kraft und das dauert seine Zeit. Im Ausdauersport zwischen 24 und 36 Stunden, im Kraftsport 48 bis 72 und beim Koordinationstraining sogar zwischen 72 bis 96 Stunden.
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