Mittelkettige Triglyceride (C 6:0 - C 10:0) wurden wiederholt zur Gewichtsreduktion eingesetzt, allerdings ohne großen klinischen Erfolg. In einer umfangreichen Übersicht wurden die Vor- und Nachteile der mittelkettigen Triglyceride in der Kontrolle des Körpergewichts zusammengefaßt (13):
Als positiv können angesehen werden:
* Geringere Energiedichte (C 16:0 - 9,36 kcal/g, C 10:0 - 8,49 kcal/g, C 8:0 -7,97 kcal/g) (14)
* Gutes Sättigungsgefühl
* Schnelle Anflutung zur Leber und rasche Oxidation
* Geringer Einbau ins Fettgewebe
Als negativ wurden aufgeführt:
* Stimulation der Insulinsekretion und der damit ausgelösten anabolen Prozesse
* Steigerung der de-novo Fettsynthese
* Auslösung oder Verschlechterung einer Hypertriglyceridämie
Bei 8 Kontrollen und 8 Adipösen zeigte sich, daß langkettige Fettsäuren bei Übergewichtigen eine niedrigere Oxidationsrate aufweisen als eine Mixtur aus lang- und mittelkettigen Fettsäuren (15).
Es wurde aus den vorliegenden Daten geschlossen (14), daß etwa 50% der täglichen Energie in Form von mittelkettigen Triglyceriden zugeführt werden müßten, um eine Gewichtsreduktion zu erreichen.
Unklar bei einer hohen Zufuhr an mittelkettigen Triglyceriden ist, wie die Leber auf ein so großes Angebot auf Dauer reagiert. Vereinzelt sind schwere Leberveränderungen bei Patienten mit Abetalipoproteinämie berichtet worden, bei denen die Fettresorption aufgrund des fehlenden Apolipoproteins B-48 nicht über Chylomikronen stattfinden kann. Unklar ist dabei auch, in welchem Ausmaß die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen verändert wird.
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