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All das Betteln, Kreischen, Röcheln
um was gayts?
"Killing them softly" mit Brad Pitt, James Gandolfini, Ray Liotta.
Der Streifen spielt im Jahre 2008 in New Orleans, mitten im Präsidentschaftswahlkampf. Zwei völlig abgewrackte Trottel überfallen ein Pokerspiel, weil sie wissen, dass das dem Veranstalter (Ray Liotta) in die Schuhe geschoben wird. Der hat das schonmal abgezogen und sich verplappert.
Brad Pitt spielt (gewohnt lässig mit viel Selbstironie) einen Auftragskiller (der soll die beiden armseligen Trottel beseitigen), der es vorzieht, entweder aus der Entfernung zu töten oder besser gar nicht selbst, weil "sie betteln, sie röcheln, die kreischen, manche schreien sogar nach ihrer Mutter. Das alles ist immer sehr emotional." Deswegen holt er sich Verstärkung von einem New Yorker Profikiller, James Gandolfini, Star der Mafiaserie "Die Sopranos", säuft und vögelt als wehleidiger Killer nur herum und erzählt von besseren Zeiten. Das Einzige, was er noch töten kann, sind die Nerven seiner Zuhörer. Einer Nútte gibt er nicht mal ein Trinkgeld. Kann man so tief sinken?
Die Chefs hätten es ja auch gar nicht so gern, wenn es zu blutig werde, sagt der Auftraggeber, ein bisschen Prügel dürfe aber sein. "Wer hat denn jetzt das Sagen?", will Cogan (Pitt) wissen. "Ganz Entscheidungsschwache, Buchhalterseelen", gibt der Mann zurück und wirkt dabei selbst wie ein Politbürokrat aus Washington. "Dieses Land geht vor die Hunde", erwidert der Killer.
Die ganze Szenerie ist grau in grau, man trifft sich in vollgemüllten Hinterzimmern, auf leeren Parkplätzen in denen das Gras wuchert. Es regnet eigentlich ständig. Überall halb verfallene Häuser. New Orleans nach Hurricane Katrina.
Als Kontrast dazu hört man im Hintergrund ständig den Präsdentschaftswahlkampf, in denen Obama und McCain von einem "großartigen Amerika" sprechen und dass "die Krise bald überwunden ist."
Sehr Aussagekräftig auch der Schlusssatz von Pitt: "Wir leben in Amerika. Und in Amerika schlägt sich jeder allein durch. Amerika ist kein Land. Es ist nur ein Business."
Ich geb dem Film ne glatte 10/10
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Men`s Health Abonnent
Die Synchronstimmen der Präsidenten waren unterirdisch schlecht! Aber der Film wirklich gut!
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Ray "Goodfellas" Liotta, James "Mr. Sopranos" Gandolfini und zum drüberstreuen Brad "..." Pitt. Nice Crew
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Grad am laden
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hier noch paar Rezensionen:
Das Schlimme sei gar nicht, dass unsere Politiker möglicherweise Gangster sind, sagt dieser Film, der Barack Obama, John McCain und George W. Bush über amerikanische Werte schwadronieren und dabei ziemlich verlogen wirken lässt. Viel schlimmer sei, dass sich unsere Gangster inzwischen wie Politiker verhalten.
Dieser Film ist nicht düster, er ist grau. Regisseur Andrew Dominik hat George V. Higgins' Roman "Cogan's Trade" aus den Siebzigern ins Jahr 2008 und die Handlung von Boston nach New Orleans verlegt. Der Südstaaten-Metropole fehlt in "Killing Them Softly" freilich jeder Hauch von kreolischer Exotik, von karibischer Schwüle, von Voodoo und Mardi Gras. Als habe der Hurrikan Katrina die Stadt ihrer Eigenschaften beraubt, steht sie bei Andrew Dominik sinnbildlich für ein Land, das im Zuge der Finanzkrise wirtschaftlich wie moralisch am Boden liegt.
Nur der Tod ist sicher
Andrew Dominiks (Regisseur) Wie ist in seiner aktuellen Arbeit die Studie eines Milieus und der Mentalität einer ganzen Nation. Sicher, es gibt Bilder von expressiver Gewalt - doch dies sind nur die umso deutlicher spürbaren Ausbrüche aus einem geschlossenen Kosmos, in dem Routine, Lakonie und Desillusionierung herrschen. Der Sound dieses Amerikas ist das Wahlkampfgeschwätz von Obama und McCain, es sind die Phrasen von nationaler Einheit und Erneuerung, die aus jedem Radio und Fernseher blöken.
Die Wahrheit über die USA aber ist dort nicht zu finden, sondern sie entfaltet sich bei Dominik bisweilen in Fieberträumen aus Drogennebel, in Zeitlupe gedehnter Zerstörung und zerschossenen Köpfen. Vor allem aber in Dialogen, im müden, resignierten Austausch über ein paar wenige Möglichkeiten, womöglich gar Chancen - und über viele, viele Zwänge.
Frankie bekniet seinen Knastkumpel Russell (Ben Mendelsohn), ihn bei dem Überfall zu unterstützen, und dann bekniet er Johnny, den wenig zuverlässig wirkenden Junkie Russell als Mittäter zu akzeptieren. Es sind Gespräche auf der Straße, in vollgepackten Hinterzimmern, voller Naivität und Unsicherheit. Wenn man sieht, wie Russell - eine Horde geklauter Hunde im Schlepptau - auf Frankie zuwankt, möchte man diese beiden Amateure geradezu anflehen, ihr Leben nicht an eine hoffnungslose Sache zu verschleudern.
Doch immerhin, die beiden können zunächst mit dem erbeuteten Geld fliehen. Das düpierte Syndikat heuert den Auftragskiller Jackie Cogan (Brad Pitt) an, die Angelegenheit zu regeln. Cogan holt sich Verstärkung aus New York, von dem angeblichen Mega-Profi Mickey (James Gandolfini), der sich als abgehalfterter Säufer entpuppt, der Cogan in endlose Diskussionen in Bars und Hotelzimmern verstrickt. Gandolfini gibt eine großartige arme Sau dabei ab, doch in seinem verschwitzten Gesicht, unter dem ungepflegten Rest von dem, was von seinen Haaren noch übrig ist, blitzen stets die Augen eines Soziopathen auf.
Geändert von LP22 (02.03.2013 um 18:25 Uhr)
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IMDB sagt: 6.4
Wehe, wenn IMDB recht hat
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Keine Arme - Keine Kekse
6.4 ist doch für die IMDB garnicht soo schlecht...
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nicht für meine standards, zwischen 6 und 7 ist fraglich, darunter geht nix (außer Transformers)
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75-kg-Experte/in
nicht schlecht das teil... ich geb ne 8/10
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