Depressionen

[79er!]

Hallo zusammen!
Bisher habe ich keinerlei Ahnung gehabt, was Depressionen sind, was sie verurschen, wo sie herkommen etc.

Bei mir fing es damit an, dass ich mir vorkam, als ob ich Gummibeine hätte. Fühlte mich schlapp. Desweiteren konnte ich nichts essen, habe 2 Stunden und 1 Liter Wasser gebraucht um 1 Brötchen herunterzubekommen usw.

Nachdem ich beim Artzt komplett durchgechekt worden bin und körperlich alles in Ordnung war, vermutete der Doc das es Depressionen sein können. Viel Stress, unzufrieden mit meiner Partnerin, Auszug aus dem Elternhaus usw.

Bekomme nun Mirtazapin 30mg (Antidepressivium).

Zuerst dachte ich ich bin doch nicht bekloppt. Habe Bock aufs Leben und bin ein fröhlicher Mensch. Aber es ist so krass, wie der Körper sich Bemerkbar machen kann, wenn die Seele nicht zufrieden ist.


Gaaaanz lange Rede, kurze Frage: hat jemand auch schonmal sowas erlebt, welche Erfahrungen habt ihr in diese Richtung gemacht?

Wenn man sich so umschaut, dann siehts immer so aus, als dass man der Einzige wäre der sowas hat. Aber der DDoc meinte er hat genug junge Leute mit den gleichen Symptomen.

Danke für Antworten.

[Musclemouse]

Hi 79er!,

Wenn man sich so umschaut, dann siehts immer so aus, als dass man der Einzige wäre der sowas hat.

Glaub´ mir, wenn du etwas nicht bist, dann alleine damit.
Schau´ zum Beispiel mal in diesen thread, hier im Forum:
http://www.bbszene.de/board/viewtopi...=93896&start=0

Und eine persönliche Anmerkung von mir: Von Antidepressiva ohne begleitende Therapie halte ich absolut nichts. In Situationen wie deiner geht es nicht darum, die Sympthome zu bekämpfen/unterdrücken. Es muss darum gehen, die Ursache zu erkunden. Da sollte angesetzt werden.
Schau´, wenn du im Schulter-/Nackenbereich verkrampft bist, ist eine Massage zwar schön, aber wenn die Verspannung z.B. aus einer Fehlhaltung resultiert, wird sie immer wiederkommen - bis du dir eine andere Körperhaltung angewöhnst.

Ich wünsch´ dir was!
Tina

[INBY]

Hi 79er,
in Köln wohnen und depressiv sein, dann ist es ernst.
Nein, Spass beiseite, Musclemouse hat vollkommen recht, versuche eine therapeutische Behandlung zu bekommen, damit die Gefühle raus können.
Für den Körper musst Du banale Dinge tun (wenn Du die Energie dazu hast), z. B. joggen (hilft wirklich) und idealerweise auch Krafttraining.
Versuche Dich mental auch auf ein neues Ziel (muss nichts Wichtiges sein) zu konzentrieren.
Wenn Du nirgends mehr Freude empfinden kannst, hilft manchmal genau das Gegenteil, also voll den Eustress aufzubauen, also wegfahren, jeden Abend irgendwohin gehen, unter viele Menschen gehen usw.
INBY

[Ronnt]

hab sowas auch hin und wieder mal bei mir hilft Johanniskraut über paar Wochen(ich nehms eigentlich immer)und schlafentzug also Nachts den Wecker stellen und aufstehen und natürlich Joggen in der Natur und wenn mans kann Autogenes training und Meditation.

[Thunder5678]

Ich kann Musclemouse nur zustimmen.... therapie ist da ganz wichtig auch das beispiel mit der fehlhaltung passt es sehr treffend.


Leide auch sehr stark an Depressionen und ängste seit jahren und seit ner therapie ist es nur besser geworden. Auch bei mir machte es und macht es zum teil leider immernoch am essen bemerktbar, manchmal schaffe ich es nicht was festes runter zu bekommen und weiche daher manchmal auf shakes aus was natürlich eigentlich nicht sinn sein kann.

Aber daran wird gearbeitet.


Lass dich nicht unterkriegen und arbeite dran, wenns dir wieder besser geht wirst du es dir danken.


Gruß
Thunder

[bee]

Auch ich muss Musclemouse zustimmen! Medikamente und auch Joggen etc können nur eine Ergänzung sein.
Bei mir war es sogar so, dass ich durch die Antidepressiva noch andere Symptome bekam und zusätzlich ziemlich gefühls"tot" wurde. Bei mir hat die Therapie gut geholfen, ich bezeichne mich nicht als geheilt aber es ist viel besser. Kann ich also nur empfehlen, auch wenn die Suche nach dem richtigen Therapeuten nicht gerade Spaß macht.
Wahrscheinlich denkt jeder anfangs, dass er damit allein ist, aber das stimmt nicht. Kopf hoch!
Liebe Grüße, Bee

[Joop75]

Moderates Radfahren = cure-all.
Und Testo = Depris garantiert weg.

Hatte mal Prozac und die Depris beim runterkommen waren verdammt ungenehm + lange und die Sache IMHO nicht wert.

[silverdragon]

Gaaaanz lange Rede, kurze Frage: hat jemand auch schonmal sowas erlebt, welche Erfahrungen habt ihr in diese Richtung gemacht?

ja ähnliche.
ich habe die nacht zum tag gemacht, kein bock aufs studium und sport gehabt und irgendwie nix auf die reihe bekommen. körperlich fühlte ich mich stets schlapp als wäre ich erkältet. besonders komisch war, dass ich beim treppensteigen das gefühl hatte, als wären mir die beine festgebunden und ich sie nur schwer hochbekam.
Ich habe daraufhin erst mal mein leben umgekrempelt - Auszug von zuhause, diät, rauchen aufgehört und mit sport nach jahren endlich wieder angefangen (natürlich nicht alles auf einmal). Bin gelaufen und die schnellen erfolge (von 0 auf halbmarathon in 3,5 monaten) haben mich derartig gepuscht, dass es mir wieder gut ging. Gesprächstherapie habe ich abgebrochen, da sie nix brachte und die gespräche mit dem therapeuten stets in eine diskussion über gott und die welt endeten. bez. meinen problemchen konnte er mir nix erzählen, was ich nicht eh schon wusste, daher brach ich ab. die antidepressiva, die ich dann mal bekam, haben mich derartig lahm gelegt, dass ich sie auch nach kurzer einnahme abgesetzt habe. soll jetzt nicht heissen, dass ärztliche hilfe fürn a.... ist, aber in meinem fall brachte sie wirklich nicht viel...

[79er!]

Hallo und danke schonmal für die Antworten.

Also Therapie ist eigentlich schon wichtig, da habt ihr recht, aber ich weiss jetzt WARUM ich so fertig war und die Probleme sind beseitigt.

Mir gehts auch so, als ob ich nie was gehabt hätte. Die Antidepressiva kann und darf man aber nicht einfach so absetzen. Diese die ich bekomme sind zwar sozusagen drops die man in den USA in jedem Supermarkt bekommt, aber trotzdem immerhin noch ein Medikament.

Vieleicht hätte man meine Symptome auch mit Therapie lösen können, aber es ging um schnellen Erfolg und ich bin auch einer der mit sonem Psychodoc nicht viel anfangen kann weil ich denen nicht vertraue und nicht offen bin für sowas.

Was ich aber auch mit der ganzen Sache sagen wollte, ich findes es so krass, was der Körper mit einem veranstaltet, wenn er bzw. das Unterbewusstsein unzufrieden ist.

Im Moment kan ich mir gar nicht mehr vorstellen wie das ist, wenn man ein trockenes kleines Brötchen vor sich hat, aber es einfach nicht reingeht. Oder man so schlapp ist als ob man 40Fieber hat.

Wollte mal häören wie andere sowas erlebt haben. Über weitere Antworten würde ich mich freuen. Gruss

79er!