Definition
Gynäkomastie ist die Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann. Die echte Gynäkomastie durch Vermehrung des Drüsengewebes muß dabei von einer falschen Gynäkomastie durch Fetteinlagerung - wie sie bei Fettsucht (Adipositas) auftritt - unterschieden werden.
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Ursachen
Ursachen der echten Gynäkomastie sind in der Regel Störungen im Hormonhaushalt. Dabei lassen sich im wesentlichen unterscheiden:
* die erhöhte Ansprechbarkeit des Brustgewebes auf weibliche Geschlechtshormone bzw.
* das Vorhandensein von erhöhten Mengen an weiblichen Geschlechtshormonen (z.B. bei der Hormontherapie des Prostatakarzinomes, bei östrogenproduzierenden Hodentumoren und Erkrankungen der Hypophyse und des Hypothalamus),
* die verringerte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen (wie bei Unterfunktion der Keimdrüsen) und
* davon unabhängige Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen, Leberzirrhose und die Dialyse bei Niereninsuffizienz (nierenversagen).
Beim einseitigen Befund der Gynäkomastie ist auch beim Mann das Vorliegen eines Mammakarzinomes (Brustkrebs) auszuschließen. Meist handelt sich jedoch um ein Fibroadenom der Brust.
In Europa ist beschrieben, dass der übermäßige Genuss von mit Hopfen gebrautem Bier, wobei die weiblichen Blüten Phytoöstrogene enthalten, eine Ursache der Gynäkomastie ist. Es wird davon ausgegangen, dass die in den weiblichen Blütenständen enthaltenen Phytoöstrogene zu einem runderen Bauch und auch einer Vergrösserung der Brust führen können, die auch bei Männern den sogenannten "Bierbusen" hervorruft.
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