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Kommt mM nach darauf an, ob das Buch sachlich und objektiv geschrieben ist und das Phänemen Adoniskomplex lediglich erklären will
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Mit diesem Titel dürfte es ausschließlich zu dem Zweck geschrieben worden sein, Geld zu verdienen. Und wenn man auf Kohle aus ist, wird man wohl kaum wertneutral, sondern reißerisch im Stile eines Michael Moore schreiben.
Perlentaucher-Notiz zur FAZ-Rezension
18.10.2001
Das Buch, warnt uns, Thomas Fischer, sei "ein typischer Fall von Panikmache." Die darin entworfene Vision einer kranken Gesellschaft treffe vielleicht auf die amerikanischen Verhältnisse zu, nicht aber auf die mitteleuropäischen. Besser also gar nicht erst mit den "traurigen Anekdoten" aus Bostoner Vorstadt-Fitnesstudios befassen, rät uns Fischer, dem auch die von den Autoren angepriesene Psychotherapie als Heilmittel gegen die "krankhaft" übertriebene Beschäftigung mit dem eigenen Körper, den Adonis-Komplex, mindestens zweifelhaft erscheint. Und noch eine Warnung am Schluss: Keinesfalls, so Fischer, handle es sich bei dem Buch um einen Schönheitsratgeber für Männer, was der Leser beim Anblick des Strahlemanns auf dem Cover ja durchaus zu denken geneigt sein könne.
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Sportstudent/in
Das Problem dabei ist, dass das Phänomen Adonis-Komplex so an und für sich erst dadurch in die Welt gerufen wird, dass man etwas darüber schreibt.
Das ist ein sehr simplifizierendes Verhalten, das mir ziemlich auf den Senkel geht.
Der Begründer der Allgemeinen Semantik, Alfred Korzybski, hat immer wieder darauf verwiesen:
Der Name ist nicht das Ding; die Landkarte ist nicht das Land. Es ist ein populärer und naiver Irrtum zu glauben, dass nur, weil wir einen Namen für eine psychische Krankheit haben, diese auch tatsächlich als solche existiert.
(Watzlawick in Pörksen, Bernhard: Die Gewissheit der Ungewissheit. Gespräche zum Konstruktivismus. Carl-Auer: Heidelberg 2008, 226)
- > Diagnosen konstruieren Realitäten. In Wirklichkeit ist jedoch alles sehr viel verworrener. Die Welt kann man nicht einfach in irgendwelche Schubladen stecken. Sie ist ein komplexes Prozessnetzwerk.
Wer etwas anderes schreibt, lässt seine geistigen Kinder im Prokrustesbett schlafen.
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BBszene kennt mich
@lupus
Schön geschrieben, jedoch finde ich das Buch wie gesagt durchaus lesenswert, auch wenn man aus Sicht der BB-Aspekte ein sinnvoller Sportler ist.
Und erleben wir es hier nicht tagtäglich, dass irgendwelche Anfänger nach 2 Monaten die Flinte am liebsten unters Bett im Kornfeld legen würden, weil sie eben nach dieser zeit nicht aussehen wie Christian Engel, den die Mädels auch ohen Sahne alle vernaschen wollen? Das Buch übertreibt sicherlich in vielen Dingen und die zig Statistike nnerven ein bisschen, aber die extremen Sichtweisen vieler Leute und der wirklich krankhafte Schönheitswahn (nicht nur in Bezug auf Muskeln. Diesbezüglich ist die Sache ja eh ein bisschen anders. Also gibt ja auch viele, die eben den Nebeneffekt der steigenden Attraktivität mit mehr Muskeln genießen und welche, die eben mit dem Vorschlaghammer und ohne Rücksicht auf andere und eigene Verluste ein 6-Pack herzaubern wollen, nur weil Tina von neben an ein Poster von Group-Tekkan dort hängen hat) wird dort schön beschrieben. Denn es gibt einfach immer mehr Jungs, die mittlerweile mehr Pflege und Kosmetik betreiben als Barbie aus der Kleinstadtdisco, Tendenz stark steigend.
Solche Bücher können auch zur falschen Denkweise führen, keine Frage, aber ich mag sowas. Erweitert den Horizont, weil man eben auch deutlich sieht, wie eine ganze Menge Leute eben denken und handeln. Jetzt fragt man sich, ob man dafür ein Buch braucht. Bei 90% der Scheuklappen besattelten Leute, die in der heutigen Gesellschaft rumlaufen, ein klares Ja.
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Sportstudent/in
wenn man kritisch und reflektierend an das Buch herangehen kann, so wie Du, dann ist so gut wie kein Buch Zeitverschwendung. Aber das können die wenigsten.
Wenn sich viele schon einmal überhaupt dazu bequemen, ein Buch zu lesen, dann wird das, was dort geschrieben wird, oft auch zugleich für bare Münze genommen und dann besitzt der Autor die Macht, eigene Realitäten nach seinem Wunsch zu konstruieren und die Geschichte zeigt, dass dies sehr oft sehr tragische Konsequenzen haben kann.
Das geschriebene Wort ist auf Dauer nunmal gefährlicher als jede Klinge.
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Nur mal so 
Prokrustesbett: Bedeutung: Notlage | Art: Nomen
Ungemach, Entbehrung, Missstand, Elend, Kargheit, Bedürftigkeit, Misere, Armseligkeit, Verelendung, Not, Krise, Mittellosigkeit, Unglück, Zwangslage, Besitzlosigkeit, Ärmlichkeit, Beschränkung, Geldnot, Armut, Mangel, Notstand
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Sportstudent/in
und die Geschichte dahinter:
Prokrustes ist ein Riese aus der griechischen Mythologie.
Er bot jedem reisenden Besucher ein Bett an.
Großen Gästen gab er ein kleines Bett und hackte ihnen die Füße ab, damit sie hineinpassten und kleinen gab er ein großes Bett und streckte sie so weit, bis die Gelenke aus ihren Pfannen rissen und auch sie genau in das Bett passten.
Bei einem Prokrustesbett geht es somit um Schemas, Gedankengänge oder auch abstrakte Schubladen, in die man versucht etwas hineinzuzwängen, was da eigentlich gar nicht reinpasst.
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Man wird alt wie ´ne Kuh und lernt immer dazu...
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Flex Leser
mama mia
der tread hier ist der hammer
danke für die aufklärung bzw die begriffserklärung
und watzlawick sollte man eh lesen. ich empfehle "anleitung zum unglücklichsein" spitzenwerk und man kommt aus dem lachen nicht raus.
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 Zitat von lupus
und die Geschichte dahinter:
Prokrustes ist ein Riese aus der griechischen Mythologie.
Er bot jedem reisenden Besucher ein Bett an.
Großen Gästen gab er ein kleines Bett und hackte ihnen die Füße ab, damit sie hineinpassten und kleinen gab er ein großes Bett und streckte sie so weit, bis die Gelenke aus ihren Pfannen rissen und auch sie genau in das Bett passten.
Bei einem Prokrustesbett geht es somit um Schemas, Gedankengänge oder auch abstrakte Schubladen, in die man versucht etwas hineinzuzwängen, was da eigentlich gar nicht reinpasst.
Ziemlich dummer riese, wieso steckt er nicht einfach die großen ins große bett und die kleinen ins kleine?
DIe geschichte kenne ich allerdings irgendwo im zusammenhang mit den sagen von siegfried , auf jeden fall ist mir das mit der griechischen mythologie neu.
Was möchstest du eigentlich sagen lupus? Dass ein nicht mündiger lesen besser nicht die "büchse der pandora" öffnet?
Mag so im einzelfall sogar richtig sein aber auf das große und ganze (kategorischer imperativ) würde das nichts anderes heißen, dass die meisten leute keine bücher lesen dürften.
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