Ich habe mir mal Gedanken zum immer wieder zitierten Thema, dass Muskelaufbau nur mit ausgeglichener bzw. positiver Kalorienbilanz möglich ist gemacht.
Ich halte diese Aussage eigentlich für Unsinn. Nehmen wir mal an, ich könnte meinen Kalorienbedarf tagestäglich exakt ausrechnen. und ich achte nun drauf, dass ich jeden Tag, sagen wir mal genaue 1 kalorie weniger zu mir nehme, als ich für eine mindestens ausgeglichene Kalorienbilanz bräuchte. Ich wäre somit täglich 1 Kalorie im Minus. Zusätzlich achte ich darauf, dass ich zum Aufbau täglich die theoretisch notwendige Menge Eiweiß zu mir nehme und trainiere nun 2 Jahre lang hart.
Da ja die Aussage ist, mit negativer Kalorienbilanz geht kein Aufbau (und selbst mit nur einer Kalorie weniger habe ich eine negative Bilanz!), werde ich nun 2 Jahre lang kein gramm Muskelmasse aufbauen können, da ich ja täglich 1 Kalorie im Minus bin. Wie sieht es mit dem Fettabbau aus? Rechnung: 1 * 365 * 2 = 730Kalorien . Ich hätte also grob 1/10 kg Fettmasse in diesen 2 Jahren abgenommen. Unterm Strich, habe ich nun 2 jahre lang trainiert und 1/10 kg Fettmasse verloren, 0 kg Muskelmasse hinzugewonnen, und sozusagen keine Sichtbaren Körperlichen veränderungen mit 2 Jahren Training erreicht, nur weil ich täglich eine Kalorie zu wenig zu mir genommen habe, Wie realistisch ist dieses Ergebnis? Garnicht! Denn unter diesen Voraussetzungen könnte ich ein Lebenlang trainieren, und mein Körper verändert sich vielleicht in 100 Jahren sichtbar.

Ich denke eher, dass die Kalorienbilanz eher etwa über die "Wahrscheinlichkeit" des Muskelaufbaus aussagt. Je Positiver die Bilanz ist, desto wahrscheinlicher ist Muskelaufbau. je negativer, desto unwahrscheinlicher. Dies impliziert aber auch das mit negativer Bilanz ein Muskelaufbau möglich ist (bei gleichzeitigen oder eher wechselseitigem Fettabbau).