Ich bin wirklich beeindruckt! Was du schreibst, ist nachvollziehbar und auch für mich als Laien verständlich und der verlinkte Blogeintrag ist sehr lehrreich, wenngleich für den Nichtnaturwissenschafter (wie mich) vielleicht etwas kompliziert - aber im Großen und Ganzen durchaus verständlich.

Die Körperchemie ist eben eine Wissenschaft für sich

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auf Grund meines "Einschießens" auf die "schlank im Schlaf"-Diät und deren Grundregeln noch nicht so sehr auf Nährwerte geachtet habe, um eine exakte Bilanz erstellen zu können. Das werde ich ab nun anders halten und versuchen, alles so gut wie möglich zu protokollieren, um einen täglichen Überblick über Haben und Soll zu bekommen.

Es ist mir nun klarer, warum ich gerade nach dem Training nicht auf KH verzichten sollte. Auch das Argument der Cortisolausschüttung vs. Insulinausschüttung ist einleuchtend. Folgende Lehre ziehe ich daraus laienhaft für mich:
Ich kann entweder durch KH-Einnahme das Insulin in der Nacht "arbeiten lassen" (und eine Fetteinlagerung durch die richtige Menge KH bei leeren Glykogenspeichern verhindern) und dadurch Cortisol am Muskelabbau hindern, oder wie gehabt Insulin möglichst blockieren (zB Schlank im Schlaf), wodurch ich aber den Muskelabbau durch Cortisol begünstigen und somit meinen Grundumsatz à la longue verringern, jedenfalls kaum erhöhen würde.
Nun verstehe ich, dass KH nötig sind - nur die Menge muss ich noch herausfinden, werde mich erst einmal an 1g/kg orientieren.

Bis auf wie gesagt leider recht sporadische Trainingseinheiten war ich in letzter Zeit, das hast du gut beschrieben, nach einer überraschenden OP am offenen Herzen vor wenigen Jahren (spät erkannter Geburtsfehler) wie einige meiner Freunde eher ein Sesselpuper, obwohl davor Sport für mich immer zum Alltag gehörte und Gewichtsprobleme überhaupt kein Thema für mich waren.

Vermutlich ist auch eine recht massive Medikamenteneinnahme über längere Zeit (es gab einige postoperative Komplikationen) und die weitere Einnahme von Betablockern dafür verantwortlich, dass ich einerseits leichter zunehme (Stoffwechsel zweifellos nicht mehr der, der er früher war) und andererseits mein Herz viel schneller an Grenzen stößt.

Da kommen gerade in meinem Fall zweifellos so viele individuelle Variablen und Unbekannte ins Spiel, dass es natürlich schwierig bis unmöglich ist, "fernmündlich" eine Art allgemeingültigen "Abnahme-Masterplan" für einen Fremden zu erstellen (und das auch noch unentgeltlich). Du hast mir aber manche Mechanismen, die beim Abnehmen auch eine Rolle spielen können, begreiflicher gemacht.

Ich bin dir wirklich dankbar für deine Informationen und für den Link, ich werde v.a. an Trainingstagen nicht mehr auf KH verzichten und meine Kalorienbilanz besser im Auge behalten. In Verbindung mit regelmäßigem GK-Training und Intervalltraining werden sich ja wohl früher oder später erste sicht- und fühlbare Erfolge einstellen - das wird dann natürlich erst recht motivieren!


Danke und liebe Grüße!