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Sportstudent/in
Morgen Leute,
 Zitat von The Wicker Man
Ich habe die Systeme nach wie vor nicht verglichen. Ich habe nicht beurteilt, welches besser oder erfolgreicher ist. Ich finde beide Systeme haben ihre Daseinsberechtigung und sind sehr gut.
Mir geht es darum, dass es so rüber kommt, als ob du diesen Punkt anders siehst und das kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Ja, aber ich werd doch ein Recht auf meine Meinung haben, oder?
Und wo bin ich bitte persönlich geworden?
Persönlich wirst Du, wenn Du meine Meinung als "Schwachsinn" bezeichnest - anstatt darüber zu diskutieren.
arbeiten? Um die Uhrzeit? Was ist da los?
Frag nicht; fünf Jobs und eine Promotion in der Endphase. Das ist los... 
 Zitat von josh1
Lupus, wenn du magst, kannst du das ja mal mit den GH-Trainern ansprechen... So trainiert nunmal niemand, der in zwei Jahren auch noch leben will und die Wahl hat und nichts frisst. Menschliche Körper sind nicht grenzenlos belastbar.
Der komplette deutsche Kader und China + Russland trainiert ganz (!) anders. Das funktioniert prima. Und die Leute können Jahre später sogar noch laufen. (Übrigens ist SAID hier auch wichtig, von wegen hohe Übungsfrequenz und ab und an auch viel Overload in Zielübung... das geht aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn man an die Kraftreversen kommt, geht es nicht lange gut. Vielleicht haben viele hier auch wenig Vorstellung vom mentalen Anspruch eines schweren Stoßversuchs. Das ist *ganz anders* als schweres KH oder Beugen. Einfach nur hinbrettern kann ich auch fast täglich, wen's auch nicht viel bringt. Schwer GH - sicherlich nicht.
Josh1,
wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen - da stehen völlig verschiedene Trainings-Weltbilder dahinter. Trainer und ihre Ausbildungen sind überaus konservativ. Da ändert sich so schnell nichts und an kritischen Fortbildungen gibt es ebenso wenig.
Der Körper ist nur bedingt dazu fähig, an starre Traininsprogramme zu adaptieren - die hier in Deutschland jedoch auch auf höchster Stufe noch ausgeteilt werden. Werden hier zu hohe Anforderungen an den Athleten gestellt, wird er über kurz oder lang ausbrennen -> angebliches "Übertraining" (in Wirklichkeit jedoch "Overreaching"). Deswegen wird hier sehr viel gerechnet und perfektioniert und nach und nach auch reguliert. Aber im großen und ganzen steht der Plan fest - und zwar für Monate, wenn nicht Jahre.
Geht man hier auto-reguliert vor - so wie auch Abadjiev, Krastev und Broz (die lassen ihre Athleten selbst entscheiden, wie schwer sie am jew. Tag trainieren) -, wenn also das Trainingsprogramm dem Leben und Potenzial des Athletens angepasst wird, dann kann er deutlich schwerer und öfter trainieren, ohne dabei auszubrennen -> kein Übertraining trotz täglichem schwerem Training! Da steht nicht mal die nächste Trainingseinheit fest.
Zwischen diesen Ansätzen stehen Welten. Natürlich kann man nicht einfach starre Linearisierungprogramme nehmen und nun die Hauptlifts täglich machen. Da geht jeder dran zugrunde. Aber das verlangt auch niemand. Sinnvoller ist es, auto-reguliert vorzugehen und spezifisch zu trainieren und mit subjektiven Max-Gewichten. Dann trainiert man immer optimal, wettkampfgerecht und sehr erfolgreich.
Ich weiß ja, wie die Deutschen trainieren. Wenn Du da einige kennst, haben wir evtl. sogar gemeinsame Bekannte. Letztes Jahr habe ich fast täglich im Bayrischen Landesleistungszentrum in Neuaubing trainiert, weil man dort wenigstens in Ruhe mit schweren Gewichten um sich werfen kann, ohne dass jemand meckert 
Der Leiter der bayrischen Gewichtheber-Trainer-Ausbildung (früher selbst ein guter Gewichtheber und KDKler) ist ein guter Bekannter von mir und hat mit sogar die ganzen Bilder für mein HFT-Buch gezeichnet. Im Kader kenne ich auch den ein oder anderen. Mit Matthias Steiner habe ich z.B. ein Interview fürs Buch gemacht. Und was ein schwerer Stoß-Versuch bedeutet, weiß ich auch. War schon bei Trainingseinheiten dabei, wo an die 200kg ausgestoßen wurden und eifere gerade bei einem Kumpel mit, der mit 150kg kämpft.
Bin da also "einigermaßen" im Bilde - ich bin nur der Ansicht, dass das bulgarische System noch mehr aus den Athleten herausholen würde. Aber spätestens seit Thomas Kuhn oder Einstein und der Quantenmechanik wissen wir ja, dass so etwas nicht geschehen wird - zumindest nicht in dieser Generation.
(Trainings-)Paradigmen sind überaus träge und im Endeffekt eine Glaubensfrage. Das ist wie mit der Übertrainingsangst im Bodybuilding und der völlig fehgeleiteten Annahme, dass man jeden Körperteil nur alle 48h trainieren dürfe.
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Sportstudent/in
kleiner Nachtrag zu Josh1:
Einfach nur hinbrettern kann ich auch fast täglich, wen's auch nicht viel bringt. Schwer GH - sicherlich nicht.
Das wäre dann auch genau der Zeitpunkt, an dem man auf alle unnötigen Übungen, Teilbewegungen und starre Pläne verzichten müsste. Die Kapazitäten sind nun einmal begrenzt, da sollte man sich schon überlegen, ob man wettkampfspezifisch trainieren möchte oder nicht.
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So trainiert nunmal niemand, der in zwei Jahren auch noch leben will und die Wahl hat und nichts frisst.
Immer wieder herrlich "fressen" tun ja bekanntlich nur die bösen Bulgaren (ah und die Iraner Neuderings) was, die restlichen Athleten, allen voran die Deutschen sind natürlich sauber.
Und ich bezweifle genau aus diesem Grund auch, dass die Chines_Innen im alter mehr Spaß haben werden als der Rest, welchem Land geht die langzeitliche Gesundheit seiner Athleten noch mehr am ***** vorbei ...
Grüße
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Schuhe ausziehen...
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BB-Leicht-Schwergewicht
 Zitat von lupus
Frag nicht; fünf Jobs und eine Promotion in der Endphase. Das ist los...
+ Training + die wichtigen, qualitativ hochwertigen Stunden auf der Zähne. Da kommt man doch gar nicht mehr zum Schlafen.
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Herrje, wie festgefahren.
Es gibt für Olympia nunmal wichtigere Faktoren als das Trainingssystem und das sind zum Beispiel: Der Stellenwert eines Sports im Land, was sich auf die Talentsuche auswirkt... die Skrupellosigkeit, Gesundheit aufs Spiel zu setzen, etwa in Bezug auf Verschleiss von Talenten, auch den ganz jungen... die Smarties... uvm.
Deswegen ist ein Ländervergleich der Medaillen garantiert kein Beweis für die Effektivität eines Trainingssystems. Dass sie alle Champions hervorbringen, hat sich ja genügend gezeigt. Bulgarien kann wegen anderer Faktoren als seinem Training mit manchen größeren Ländern mithalten - genauso wie klar ist, dass z.B. Deutschland oder Amerika wenig Chancen haben, und China und Russland noch ne Weile dominieren werden.
Wenn die plötzlichen Erfolge der Bulgaren damals ausschließlich dem Training zuzuschreiben wären, müssten sie heute immer noch führen. Oder es würden alle wie sie trainieren, so mental "träge" über Jahrzehnte ist kein medaillenhungriges Land. De facto ist beides anders gekommen.
Aber war wohl auch klar, dass lupus die kritikpunkte an diesem training nicht würde hören wollen
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...dein Zeichner ist nicht eben der Experte für GH , wohl aber für funktionales Training. Wir kennen uns bzw. du mich. Ich denke nur, du differenzierst viel zu wenig (!) zwischen unterschiedlichen GH-Programmen, weil du nur die große Differenz zwischen all diesen Ansätzen und dem üblichen BB-Schmarrn siehst. Das ist lobenswert, indem du den BB-Schmarrn als solchen darstellst.
Dabei übersiehst du aber, wenigstens liest's sich so, die Differenzen zwischen diesen GH-Programmen. Da liegen Welten dazwischen. Kuhn hin oder her, im Leistungssport geht es weniger um Paradigmen, als um das, was sich bewährt (Leistung ohne allzuviele Verletzungsausfälle produziert). Wenn du so willst, eine gewisser Evolutionsprozess, weniger ein Sterben der einen Generation, und damit Wechsel zur nächsten.
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