Seit längerem koche ich nun schon für mich selbst. Es fing alles damit an, dass ich Vegetarier wurde. Damals hatte ich von Ernährung noch wenig Ahnung und konnte Essen nur instinktiv beurteilen. Anfangs versuchte meine Mutter noch, für mich zusätzlich zum Essen der restlichen Familie zu kochen. Richtig übel wurde es, als ich mit dem Bodybuilding anfing und in dieses Forum kam. Seitdem habe ich unzählige Texte zum Thema inner- und außerhalb des Internets gelesen.
Mittlerweile bin ich, was das Thema angeht, fanatisch. Allerdings mache ich ab und zu Ausnahmen, z.B. bei Kuchen (insbesondere Käse- und Zupfkuchen) oder Restaurantessen (Kellnerinnen sind meist leicht verwirrt, wenn man sie bittet, die komplette Zutatenliste eines Gerichts aufzuzählen).
Für mich zu kochen ist also schwer, der Versuch wird nur sehr selten unternommen. Das Resultat ist ein sich alltäglich wiederholendes Kücheninferno aus von mir zurückgelassenen verdreckten Schüsseln, Zutatenresten, Öllachen, Fruchsäften, Schneidbrettern, Pfannen, Töpfen, etc. etc. Meine Anwesenheit und mein Einfluss in der Küche haben aber auch Vorteile, z.B. bekommt die Hauskatze jetzt besseres Futter und zum Braten und Frittieren werden die passenden Fette benutzt.
Das Unheil beschränkt sich allerdings nicht nur auf die nächsten Verwandten. Jedesmal ein besonderer Spaß sind mir insbesondere die Verkäufer diverser Keimöle auf Messen und Ausstellungen. Ich beginne mit der unschuldigen Frage, für was das angebotene Produkt zu verwenden sei, dann folgt die Frage nach den enthaltenen Fettsäuren und die nächste Viertelstunde über betrachte ich genüsslich, wie das anfängliche Selbstbewusstsein in den Gesichtszügen des Verkäufers und die um ihn versammelten potenziellen Kunden zunehmender Verzweiflung und Lehre weichen, während ich erläutere, welch zum Verzehr absolut ungeeignetes und tödliches Produkt hier feilgeboten wird.
Soviel zu den Vorzügen gesunder Ernährung.