sch... ich hab das Zeug vor 6 Wochen noch bekommen.

Hier mal die deutsche Meldung:

Sicherheitsbedenken: Merck nimmt Vioxx vom Markt

New York (Reuters) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co nimmt sein umsatzstarkes Arthritis-Medikament Vioxx wegen des Risikos von Herz- und Schlaganfällen weltweit vom Markt. Die Merck-Aktie brach nach der Ankündigung an der Wall Street zeitweise um rund 27 Prozent ein, wodurch der Pharmariese mehr als 25 Milliarden Dollar an Börsenwert verlor. Merck-Chef Raymond Gilmartin lehnte allerdings einen Rücktritt ab.

Patienten, die gegenwärtig Vioxx nehmen, sollten ihre Ärzte aufsuchen, um alternative Behandlungsmöglichkeiten zu diskutieren, teilte Merck am Donnerstag mit. Eine Darmkrebsstudie habe nahe gelegt, dass das Medikament bei Patienten das Risiko für Schlaganfälle und Herzanfälle vergrößere. Der US-Konzern bereitet sich nun auf eine mögliche Klagewelle vor. Vioxx ist ein so genannter Blockbuster mit Umsätzen von 2,55 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Analysten sprachen von einem schweren Schlag für Merck.

Eine Studie der US-Gesundheitsbehörde war unlängst bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass bei Patienten, die Vioxx einnehmen, das Risiko für Herzanfälle um 50 Prozent höher sei, als bei solchen, die das vergleichbare Medikament Celebrex des Wettbewerbers Pfizer einnahmen.

VIOXX SEIT 1999 AUF DEM MARKT

Vioxx wurde 1999 auf den Markt gebracht. Seitdem war das Medikament allein in den USA 91 Millionen Mal verschrieben worden. Zu möglichen Klagen, die nun auf den Konzern zukommen könnten, sagte Merck-Anwalt Kenneth Frazier, der Konzern werde sich "energisch" verteidigen. Der Leverkusener Bayer-Konzern, der 2001 seinen Cholesterinsenker Lipobay vom Markt genommen hatte, musste bislang für außergerichtliche Vergleiche mit Klägern mehr als eine Milliarde Dollar aufwenden.

Der Rückruf des Medikaments kommt für Merck zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Umsatz- und Gewinnwachstum ist zur Zeit eher schwach. Zudem könnte im Jahr 2006 das Top-Medikament des Konzerns, der Cholesterinsenker Zocor, seinen Patentschutz verlieren.

DATEN AUS DARMKREBSSTUDIE LEGTEN RÜCKRUF NAHE

Der Konzern nehme das Medikament vom Markt, nachdem Daten aus einer dreijährigen Darmkrebsstudie zur Wirksamkeit des Mittels berücksichtigt worden seien, teilte Merck mit. Die Studie habe Vioxx bei der Vorbeugung gegen ein erneutes Auftreten von Darmpolypen untersucht. Dabei sei eine Standarddosierung von 25 Milligramm herangezogen worden. Derartige Darmpolypen können zu Krebs führen.

"In dieser Studie war ein erhöhtes relatives Risiko für bestätigte Herzkreislaufereignisse wie Herzanfälle und Schlaganfälle aufgetreten", teilte Merck mit. Dieses relative Risiko sei ab 18 Monaten einer Behandlung mit Vioxx im Vergleich mit solchen Patienten, die nur ein Placebo erhalten hätten, festgestellt worden. "Angesichts der Verfügbarkeit alternativer Therapien und der von den Daten aufgeworfenen Fragen sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass ein freiwilliger Rückruf der verantwortungsvolle Weg ist," sagte Merck-Chef Gilmartin. Seinen Chefposten räumen, wolle er aber nicht. "Ich habe nicht vor zurückzutreten", sagte er.

Mit den Gewinnschätzungen für dieses Jahr von 3,11 Dollar bis 3,17 Dollar je Aktie könne der Konzern weiterhin gut leben, teilte Merck mit. Wegen der Umsatzeinbußen und der Rückrufkosten werde der Gewinn um etwa 50 bis 60 Cent je Aktie geschmälert. Wann diese Kosten allerdings verbucht würden, sei unklar.

ANALYSTEN: SCHWERER SCHLAG FÜR MERCK & CO

Der Rückruf des Medikament treffe Merck hart, hieß es bei Analysten. "Dies ist ein schwerer Schlag für Merck", kommentierte Sena Lund von Cathay Financial. Das Medikament sei einer der Hauptpfeiler für künftiges Wachstum bei Merck gewesen. Die Umsätze wurden zuletzt aber durch Studienergebnisse negativ beeinflusst, die zeigten, dass das Medikament das Auftreten von Blutgerinnsel vergrößert. Blutgerinnsel können zu Schlag- und Herzanfällen führen. Ärzte hatten daher eher die rivalisierenden Medikamente Celebrex und Bextra von Pfizer verschrieben, die nicht mit Herz- und Schlaganfällen in Verbindung gebracht wurden.