Eisenbaer, Du erzählst Unsinn! Eine absolute Abstinenz ist im real life praktisch sowieso nicht zu machen. Auch werden selbst von LC-Befürwortern keine 0% KH empfholen! Wieso hast Du denn das Thema "Verbote sind verboten" überhaupt angesprochen, wenn Du hier jetzt offenbar anfängst, auf subtile Weise Deine Aussagen wieder zu relativieren?
Eine Empfehlung zu 15% Fett ist sehr wohl als eine starke Einschränkung anzusehen, die einem Verbot ähnelt!
Zum Thema Very-Low-Fat-Diets ist übrigens selbst auf der Internetseite der AHA(!) folgendes nachzulesen:

Alice H. Lichtenstein:
Recommending a lower limit is controversial because of the difficulty in balancing the efficacy of a very low fat diet in decreasing plasma cholesterol levels against the risks of nutrient inadequacy or other adverse effects.
Außerdem (vergessen?): ist der Körper in der Lage, sich notwendiges Triglycerid aus Kohlenhydraten zu synthetisieren (diese Synthese läuft sogar rund um die Uhr in der Leber und im Fettgewebe) - die wenigen essentiellen Fettsäuren, die über die Ernährung kommen müssen liegen weit innerhalb der Empfehlung.
Und? Das tangiert in keiner Weise meine oben gemachten Aussagen.
Außerdem (vergessen?): Diätische Kohlehydrate sind überhaupt nicht essentiell! Und mit einer KH-Einschränkung können Diabetiker zudem ebenfalls oft ihre Medikamentendosis reduzieren.

PS: Zu Deiner Information - Willett und Hu sind nach wie vor international anerkannte Experten auf ihrem Gebiet und das JAMA ist ebenfalls nach wie vor eine absolut integre Fachzeitschrift (bei Gelegenheit solltest Du da vielleicht auch mal die Nase reinstecken) ebenso können die meisten Provinzdocs einem Di Pasquale nicht mal annähernd das Wasser reichen und fachlich kompetenter als ein wdr.de-Link oder DGE-"Experten", die Du auch hier so gern zitierst, sind diese Personen allemal!
Übrigens, Willet wird selbst von der AHA zitiert.

Kohnhorst - Deine DGE-Tante:
...auch in den ärztlichen Lehrbüchern über den Diabetes spielt der glykämische Index keine besondere Rolle...
super, na wenn das Wiederkeuen von Lehrbuchdogmen Deine Basis ist...

PPS:
Zum Thema GI/GL bitte mal die Fachliteratur lesen und nicht immer nur das DGE-Geschwätz. Vor allem die Artikel von David Ludwig und Janette Brand-Miller. Das sind nämlich die Leute, die sich Jahr und Tag mit diesem Thema wirklich eingehend beschäftigen.

Für Typ-1-Diabetiker ist vielleicht auch folgendes interessant:
>Weight gain associated with intensive insulin therapy<

>Intensive insulin therapy and weight gain in IDDM<



PPPS: Zur Beurteilung einer LF-Diät in der Praxis:

Quelle: www.novagenics.de
Die gängigste Strategie, die zurzeit für eine Diät empfohlen wird ist die fettreduzierte Variante. Durch ein Mehr an Kohlenhydraten sowie die gleichzeitige Beschränkung des Fettkonsums soll die Gewichtsreduktion am erfolgreichsten sein. Eine neue Untersuchung aus dem Jahr 2001 im angesehenen International Journal of Obesity stellt diese Form der Kalorienreduktion für einen dauerhaften Gewichtsverlust jedoch in Frage.

Dabei verglichen Wissenschaftler bei 101 gesunden Männern und Frauen, ob eine Kost mit 20 % der Kalorien in Form von Fett oder aber eine mit 35 % Fettzufuhr für den Gewichtsverlust effektiver ist. Die Kalorienzahl war bei beiden Kostformen mit 1200 für Frauen bzw. 1500 für Männer gleich. Die Dauer der Studie betrug insgesamt 18 Monate.

Die Studienteilnehmer wurden dazu angehalten, eine so genannte "Mittelmeerkost" mit reichlich pflanzlicher Nahrung in Form von Obst und Gemüse, ergänzt durch hochwertige pflanzliche Öle zu sich zu nehmen. Ernährungswissenschaftler hielten mit den Teilnehmern wöchentliche Schulungen zur gesunden Ernährung ab. Insgesamt war die Resonanz bei den Studienteilnehmern gering: Nach sechs Monaten besuchten nur noch 45 % der Gruppe mit der fettarmen Kost die Schulungen sowie 64 % der Probanden mit moderatem Fettanteil. Diese Zahlen sanken im Studienverlauf auf 27 % bzw. 58 % am Ende des ersten Jahres.

Nach sechs Monaten betrug der durchschnittliche Gewichtsverlust in beiden Gruppen ca. 5 kg. Nach 18 Monaten hatten die Probanden, die 35 % ihrer Kalorien in Form von Fett zuführten zwar wieder etwas zugenommen, lagen aber immer noch gut vier Kilogramm unter ihrem Ausgangsgewicht vor Beginn der Studie. Die Versuchspersonen, die nur 20 % ihrer Kalorien in Form von Fett aufnahmen, waren dagegen um 2,9 kg schwerer als vor der Studie. Sie hatten also nicht nur den Gewichtsverlust von 5 kg wieder ausgeglichen, sondern waren sogar fetter als vor Beginn der Diät.

Bedenkt man, dass in Deutschland ca. 20 % der Bevölkerung und in den USA sogar noch mehr Menschen nicht nur übergewichtig, sondern sogar fettleibig sind, so stimmen diese Daten nachdenklich. Die Ergebnisse stellen die vorherrschende Meinung zur Gewichtsreduktion sei eine möglichst strenge Begrenzung des Nahrungsfettanteils optimal in Frage. So zeigt sich, dass mit einer solchen Kost durchaus zu Beginn gute Erfolge erzielt werden können, allerdings im weiteren Verlauf das reduzierte Gewicht nur schwer gehalten werden kann. Evtl. sind sehr fettarme Kostformen weniger schmackhaft und werden deswegen langfristig nicht durchgehalten. Womöglich ist ein höherer Fettanteil in einer Nahrung, die schwerpunktmäßig auf Obst, Gemüse und Vollkornprodukten im Sinne einer "Mittelmeerkost" basiert, langfristig effektiver, um das Körpergewicht nicht nur zu reduzieren, sondern auch zu halten. Dabei sollte jedoch unbedingt auch auf die Qualität der Fette geachtet werden: Leinsamenöl, Hanföl, Olivenöl und Rapsöl sind von der Fettsäurenzusammensetzung zu empfehlen.


McManus K, Antinoro L, Sacks F (2001): A randomized controlled trial of a moderate low-fat, low-energy diet compared with a low-fat, low-energy diet for weight loss in overweight adults International Journal of Obesity and related Metabolic Disorders 25: 1503-1511
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q..._uids=11673773

Gruß