Hi Adelmo,

klasse Text -- gefällt mir sehr gut.

Einzig eine Sache ist mir aufgefallen -- wenn Du (bzw. die Biologen oder Spowis) eine Proportionalität zwischen Muskelvolumen und Energie unterstellt, bekomme ich ein Verständnisproblem:

Leistung = phys. Arbeit / Zeit

phys. Arbeit = Kraft x Weg

Was, wenn ich mich auf statisches/isometrisches Krafttraining verlege? Dabei wende ich zwar (hohe) Kräfte auf, aber es findet keinerlei Bewegung statt. Dementsprechend auch keine Arbeit und keine Leistung. Wenn ich aber keine Leistung erzeuge, erzeuge ich nach Deinem / Eurem postulierten Zusammenhang kein Muskelwachstum. Ergo: statisches Krafttraining ist unbrauchbar für Muskelwachstum. (Nebenbei bemerkt: Wenn dabei keine Arbeit (Energie) erzeugt wird -- warum ist es dann so anstrengend und erhöht meinen Energieverbrauch??? )

Nun haben aber einige Untersuchungen und Beobachtungen (Hollmann/Hettinger: Sportmedizin -- da gibt's ein ganzes Kapitel über statisches Krafttraining) gezeigt, daß mit statischem Training durchaus die Muskelkraft und das Volumen erhöht werden können.

Da alle Deine Aussagen und Folgerungen auf Logik basieren (logisch zwingend sind im angenommenen Modell), scheint mit dem Modell etwas nicht zu stimmen. Da ein Modell auf Annahmen bzw. Axiomen basiert, scheinen die also Probleme zu bereiten.

Da das Modell der physikalischen Beschreibung der Realität als in sich logisch widerspruchsfrei gilt und durch Studien und (statistische) Tests als ein mit hoher Wahrscheinlichkeit die Realität gut beschreibendes Modell gilt, führe ich den oben angeführten Widerspruch auf das eingangs gemachte Postulat der Proportionalität zwischen Leistung und Muskelvolumen zurück.

Ich fürchte, die Spowis und Biologen haben es sich da etwas zu einfach gemacht.


Viele Grüße
Doc