Donnerstag war das Ergebnis des Interview´s schon in Duisburg in der WAZ abgedruckt und ich denke so wird es auch auf der HOmepage von den World Games aufgenommen werden. Ich habe zwar eine Dinge im Interview anders gesagt, speziell die Sache mit den Gewichthebern, aber im Grossen und Ganzen ist der Bericht für unsere Sport doch ganz o.k., denke ich...
Hantel ist doch kein Klavier
10.02.2005 / LOKALAUSGABE / DUISBURG
Hantel ist doch kein Klavier
Kraftdreikämpfer Heiko Kißheuer freut sich
auf die World Games
Bei Wohnungsumzügen ist Heiko Kißheuer
ein gern gesehener Gast. Im Freundeskreis
des 31-jährigen Dortmunders, der als Prüfungs-Sacharbeiter
bei der IHK Duisburg arbeitet, hat sich
schließlich längst herumgesprochen, dass
er zu den stärksten Männern Deutschlands
zählt.
Als Vize-Meister im Bankdrücken brachte
es Kißheuer auf eine persönliche Bestleistung
von gehobenen 265 Kilogramm. Dennoch fühlt
sich der studierte Betriebswirt bei Wohnungsumzügen
völlig falsch aufgehoben. "Eine mit Gewichten
beladene Hantel zu drücken ist etwas ganz
anderes als ein 200 Kilo schweres Klavier
über vier Etagen zu wuchten", sagt er schmunzelnd.
Kißheuer ist keiner, der mit seiner Kraft
prahlt. Schließlich kommt es bei seinem
Sport nicht darauf an, Gewichte planlos
in die Luft zu stemmen. Bankdrücken gehört
genau wie Kniebeugen und Kreuzheben zu
den spektakulären Disziplinen des Kraftdreikampfs,
der auch Powerlifting genannt wird und
bei den World Games 2005 (14. bis 24. Juli)
in Duisburg für Aufsehen sorgen wird.
Einfach ist das nicht, denn die starken
Jungs wie Kißheuer drücken nicht etwa Parkbänke,
sondern liegen auf einer Bank und müssen
das Gewicht in dieser Position aus der
Halterung heraus waagerecht über den Körper
bis zur Brust führen. Erst auf das Kommando
der Schiedsrichter wird die Hantel nach
oben gewuchtet und danach wieder in der
Halterung abgelegt. Die Füße müssen dabei
den Boden berühren, Po und Schulter-Nacken-Bereich
dürfen die Bank nicht verlassen. "Viele
Kleinigkeiten müssen beachtet werden. Wackler
sind verboten, sonst ist der Versuch ungültig",
erklärt Kißheuer, der in der Gewichtsklasse
bis 125 kg startet.
Seit 16 Jahren trainiert der Junggeselle
mehrere Stunden täglich, um sein Niveau
zu erreichen. Anders als "normale" Gewichtheber,
die beispielsweise bei Olympia starten,
müssen sich Kraftdreikämpfer viel gezielter
vorbereiten. "Gewichtheber sind stark in
den Beinen und wuchten die Hantel mit Schwung
nach oben. Bei uns gibt es keinen Schwung.
Wir heben aber schwerere Lasten ohne schnelle
Bewegungen und die Muskulatur wird ganz
anders beansprucht", weiß Kißheuer, dass
er etwa den Trizeps in bestimmten Situationen
besonders aktivieren muss.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Beim Kniebeugen
beispielsweise, wenn der Athlet mit der
Hantel zunächst in die Hocke und dann wieder
hoch kommen muss, werden Lasten über 400
Kilo gehoben. "Das ist monstermäßig schwer,
für den Zuschauer aber eine beeindruckende
Sache", erzählt Kißheuer. Um das Knochengerüst
zu schützen, tragen die Sportler Anzüge
aus extrem hartem Stoff, die die Gelenke
zusammenpressen. "Wir können uns darin
zwar kaum bewegen und sehen aus wie Aufziehmännchen,
aber ohne Bandagen und feste Hemden wäre
unsere Leistung gar nicht drin", meint
der gebürtige Bochumer, der sich deshalb
auf die World Games 2005 freut: "Wann kann
der Zuschauer sonst schon solche Leistungen
sehen?"
Für ihn sei es ein besonderer Reiz, den
Körper so spezifisch zu trainieren, dass
immer neue Bestmarken herausspringen. Bei
der nächsten Europameisterschaft im September
will er in Ungarn mit neuem deutschen Rekord
(267,5 kg) aufs Treppchen und glaubt, dass
er das auch schafft. "Studien haben ergeben,
dass Kraftsportler optimistischer durchs
Leben gehen, oft Jobs in höheren Stellungen
haben und ihre Ziele meist erreichen",
wehrt sich Kißheuer gegen das Klischee,
dass schwere Jungs eher am Fließband oder
als Möbelpacker arbeiten. Lediglich wenn
ihn seine Verlobte bittet, die Einkaufstaschen
zu tragen, kann er nicht ablehnen. "Das
bekomme ich gerade noch hin", lacht er.
ein spitzen interview! sympathisch, klischeefrei und einfach erklärt... ehrlich!
ein schritt mehr in richtung akzeptanz. powerlifting ist schließlich doch eine technisch anspruchsvolle disziplin und daher weißt auch du "dass du den trizeps an ein bestimmten stelle beanspruchen musst ".
Jau, den Satz mit dem Trizeps finde ich auch ausserordentlich gelungen...
:/
Hatte eigentlich den Unterschied zwischen Gewichtheben und Powerlifting erklärt, und das anhand der letzten Drückbewegung. Der Gewichtheber hat kaum Trizepseinsatz, wobei beim Bankdrücken natürlich der Trizeps sehr wichtig ist...
Na ja, die Leser, die eigentlich nichts mit Gewichtheben zu tun haben, werden es nicht hinterfragen und die eingefleischten verstehen es schon....
Die World-Games-GmbH hat einen neuen Hauptsponsor vorgestellt:
Die Thyssen-Krupp-Stahl AG
Da man schweren Stahl am leichtesten mit Kraftsport in Verbindung bringen konnte, hab ich mich für ein Foto mit dem Duisburger Oberbürgermeister, dem Geschäftsführer der Word-Games- GmbH und dem Arbeistdirektor von Thyssen zur Verfügung gestellt und ein ca. 100 KG Coil gehoben. War natürlich mächtig unhandlich....
Am Montag, 4.7.05 findet im Brauhaus Duisburg-Walsum (http://www.brauhaus-urfels.de)um 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
eine Sendung zum Thema World Games statt.
Ich wurde gebeten als Botschafter für unseren Sport mit dabei
zu sein und werde versuchen den Zuschauern/Zuhören den KDK
etwas näher zu bringen.
Wer vielleicht aus der Umgebung kommt und Lust hat kann gerne
vorbeischauen, da es sich um eine normale öffentlich zugängliche
Veranstaltung handelt.
Die meisten waren zwar da, weil Benny Martel (der bei Deutschland sucht den Superstar mitgemacht hatte) zum erstem Mal den offiziellen World-Games-Song vorgestellt hatte, aber auch ich hatte viel Applaus bekommen und konnte über unseren Sport berichten...
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