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Aus diesem Grund hat eine Atkinsdiät oder ähnliche chronisch KH-arme Diäten im Kraftsport auch nichts zu suchen.
Richtig, wenn ich aber eine erhebliche Fettreduktion anstrebe, sagen wir 10 kg aufwärts, und mir dazu nicht gerade Jahre Zeit lassen möchte, muss halt zumindest eine Stagnation der Muskelmasse in Kauf genommen werden, und das kann ich erfahrungsgemäß alleine durch die kleine Modifikation "wöchentlicher refeed" ( also keine chronische KH-Armut ) nahezu gewährleisten.
Gewichtsreduktion und Muskelaufbau funktionieren eben generell schlecht parallel ( zumindst nicht in größerem Umfang ) , auch wenn hier so gerne Gegenteiliges gepostet wird.
Zum Muskelaufbau halte ich diese Ernährungsform auch nicht für geeignet, obwohl man da ja auch oft andere Erfahrungsberichte liest...
Gruß
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Und genau hier widerleght sich diese Argumentation selber. Da Muskelwachstum ohne KH fast nicht geht, geht ohne KH natürlich auch kein Muskelwachstum unter Diätbedingungen, ist ja wohl logisch. Das hat mit Fettreduktion erstmal nichts zu tun.
Was Erfahrungen und Beobachtungen angeht, halte ich mich inzwischen wesentlich lieber an Leute, die sowohl die notwendige Diszplin als auch die notwendige Trainigsintensität haben als an die vielen Pseudoerfahrungsberichte, die im Umfeld der ketogenen Ernährung ihr Unwesen treiben.
Und was kommt dabei raus? Die allermeisten haben ketogen versucht und fahren, oh Wunder, mit KH besser. Sowohl was extremen Fettverlust (für mich alles unter 8% KF, und zwar echten) als auch was Muskelmasse angeht. Denn um Muskeln zu behalten und Fett abzubauen, muss ich hart trainieren. Und das ist nunmal katabol-und KH sind der einzige Weg, dieses zu stoppen.
Wissenschaft meets Pragmatik, und es geht wunderbar zusammen. Zumindest solange ideologische Grabenkämpfe weggelassen werden.
Gruss
kockie
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 Zitat von ent0n
 Zitat von meissmar
warum haben dann "normal" diätende heißhungerattacken oder einfach deutlich mehr hunger?
Marketinggeplärre. Was soll das überhaupt sein, eine "Heißhungerattacke"? Hunger ist Kopfsache, mit etwas übung habe ich auch bei 1000kcal/d keinen, bzw nicht mehr als mit 4000kcal/d auch.
sag das mal den leuten die ich kenne, die unter kalorienreduzierten low fat diäten genau diese probleme haben (wird immer unter mangelnder disziplin abgetan)
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 Zitat von kockie
Da Muskelwachstum ohne KH fast nicht geht, ...
fragt sich nur wie viele KH man braucht. was ich immer nicht verstehe ist, dass ständig nur ketogen und high carb miteinander verglichen wird. was ist mit lowcarb? ich kann aus meiner eigenen erfahrung sagen, dass ich mich seit ca. 18 monaten lowcarb (6 BE) ernähre und besser als jemals zuvor muskulatur aufbaue.
ohne KH ernähren geht sowieso fast nicht, ebenso wie ohne fett fast nicht geht. man sollte vielleicht nicht immer nur die extreme miteinander vergleichen. es gibt auch noch viel dazwischen.
und nochmal LC is nicht gleich ketogen! da sind große unterschiede.
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75-kg-Experte/in
 Zitat von meissmar
sag das mal den leuten die ich kenne, die unter kalorienreduzierten low fat diäten genau diese probleme haben (wird immer unter mangelnder disziplin abgetan)
Das Auwand-Nutzen-Verhältnis dafür wäre extrem ungünstig für mich. Du darfst mich zur Vereinfachung jedoch gerne in Gegenwart deiner Bekannten zitieren. Was an einer Heisshungerattacke so gefährlich sein soll hast du mir noch immer nicht erklärt
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 Zitat von zyko
nur was als state of the art in der wissenschaft bezeichnet wird, entscheiden peer reviewte studien von anerkannten autoritäten in renomierten publikationsquellen
Du glaubst gar nicht, was für Unsinn man nach wie vor auch in peer reviewed papers lesen kann. Da kommen einem die Tränen. Andererseits gibt es genügend anerkannte Autoritäten, die auch in peer reviewed journals Artikel veröffentlichen und den "state of the art" hinterfragen. Und wir wollen doch auch nicht vergessen: Die Wissenschaft hinkt gerade im Bezug auf die BB-Praxis oft hinterher. Wenn Du zyko, eine sehr proteinreiche Diät (3-4g pro kg KG) empfiehlst, ist das auch nicht wirklich state of the art, ebensowenig findet man herzlich wenig Artikel über die Vorteile von refeeds im Am J Clin Nutr, während z.B. Di Pasquale schon vor 7 Jahren mit Amino Acids and Proteins for the Athlete auf die Wichtigkeit von Protein im Kraftsport hingewiesen hat und zwar mit reichlich wissenschaftlichem Background (neben Welle, S. "Human Protein Metabolism" kann ich Dir dieses Buch übrigens auch als Background für Dein eigenes Buch empfehlen - schon wegen den über 1600 Quellenverweisen).
Richtig ist aber, und da stimme ich den LC-Kritikern unbedingt zu, dass es gerade im Hinblick auf die ganze LowCarb-Geschichte massenhaft Mythen und erschreckend viel Unkenntnis (zum Teil sogar sektenartige Gebilde) gibt (dazu haben Atkins, Arndt und andere reichlich beigetragen). Andererseits fällt mir aber auch nicht selten auf, dass auch die Kritik an LC-Ansätzen - und ich beziehe mich hier hauptsächlich auf den Diätansatz der Metabolic Diet - auf Unkenntnis basiert.
Gruß
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Denn um Muskeln zu behalten und Fett abzubauen, muss ich hart trainieren. Und das ist nunmal katabol-und KH sind der einzige Weg, dieses zu stoppen.
Hi kockie,
richtig, aber ein kurzes, hartes Training scheint bei vielen Trainierenden auch ohne nenneswerte KH-Zufuhr zu funktionieren, erst später fallen die Leistungen überproportional ab.
Das kann man nicht nur auf mangelnde Intensität/Disziplin zurückführen.
Gruß
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Yo!
Ich möchte mal - ganz interjektionell - meine Erfahrungen zum Thema wiedergeben:
diät-technisch hab' ich bereits eine Menge ausprobiert, bin aber mit beiden Varianten (low-fat, low-carb) über kurz oder lang gescheitert, sprich: ich habe zwar viel Fett abgespeckt, aber einfach nicht genug. Trainingstechnisch hab' ich mich immer gern zugunsten eines erhöhten Energiebedarfs an ein hohes Trainingsvolumen gehalten.
=> low-fat (normales Volumentraining):
Fettabbau kam immer schnell zum Stagnieren, obwohl ich das über 6 Monate durchgezogen hatte; am Ende war ich bei 1500kcal täglich, eigentlich nur noch EW und KH, sehr wenig Fett. Ich hatte wöchentlich meinen Energie-Input angepasst, doch am Ende der 6 Monate war ich nicht *viel* schlanker. Was meine Trainingsdisizplin angeht: ich hatte am Ende der Diät mit Sicherheit mehr Muskelmasse, trotz Diät dank des EW und der KH), aber der Fettverlust hat sich leider in Grenzen gehalten. Kraft war besser, als vor der Diät. Aber unter BB-Gesichtspunkten war diese Diät erfolglos.
=> low-carb (HST Cluster, 6x GK / Woche)
der Fettabbau ging lange Zeit super voran, obwohl ich mit einem Energieinput von über 4000kcal losgelegt hatte. Max. 70g KH am Tag, viel Fleisch, Käse und Magerquark (letzterer hat leider pro 500g 20g KH beigesteuert).
Resultat nach 5 Monaten: eine Menge Fett weg, aber von der Muskelmasse hat sich nichts geändert
=> low-fat (HST Cluster, 7x GK / Woche), alle 3 Tage Refeeds (low-fat, high-carb, low-protein):
der Fettabbau kam super voran; ich hab' in 3 Monaten mehr abgenommen, als die vorherigen 8 Monate zusammen. Gerade die bewusste Zufuhr komplexer und einfacher KH hat mir sehr geholfen; auch, wenn ich z.B. vor dem Schlafengehen Gummibärchen oder dergleichen gegessen habe.
Leider kam mir dann eine Trainingsverletzung (hab' mir beim Reissen von 115kg das rechte Handgelenk böse verstaucht) dazwischen, so dass ich danach nur noch mit halber Wirkleistung weitertrainieren konnte (musste alle Grundübungen, außer Bankdrücken, streichen).
=> low-fat (HST Cluster, 7x GK (fast nur ISOS, kein Rückentraining) / Woche), alle 3 Tage Refeeds (low-fat, high-carb, low-protein):
die Verfahrensweise war also ernährungstechnisch identisch mit der vorherigen, aber meine Erfolge in puncto Fettabbau und Muskelaufbau waren nicht ganz so erfolgreich: der Fettabbau kam passabel voran, der Muskelaufbau fand nicht statt. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben während einer Diät Muskelmasse verloren (kein Wunder, Übungen wie Mliltary Press, Nackendrücken, Heben, Rudern, LH-Curls, Beugen sind das A und O und die fehlten mir halt)
Mittlerweile bin ich wieder mit Grundübungen unterwegs, da's meinem verstauchten Handgelenk etwas besser geht und der Fettabbau geht wieder merkbar schneller voran, wohingegen sich meine verloren geglaubten Muskel-Kilos wieder melden (Schultergürtel und Arme füllen sich endlich wieder, Kraft steigt stetig an).
Fazit:
für mich geht's nicht mehr ohne KH. Scheinbar ist was an dem Spruch dran, dass Fette im "Feuer der KH verbrennen". Da ich als BB maximale Muskelmasse bei minimal möglichem KFA anstrebe, sind KH für mich nicht mehr aus der Ernährungsplanung wegzudenken. Low-carb: never again!
Ciao,
Jason.
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Eisenbeißer/in
selbst...
Selbst in Frauenzeitschriften beginnt bereits das grosse Umdenken.
Früher war es Low-Fett.
Dann kam Low-Carb (Der Super-Fettburner, was fürn mist)
Und jetzt liesst man öfters von Low-Cal (Low-Calories).
Selbst Weight Watchers arbeitet zur Zeit mit Low-Cal.
Dort gibt es Punkte und du darfst fressen was du willst.
Ich warte nur drauf bis die grosse Buchwelle beginnt.
"Die neue Diät, ihr dürft essen was ihr wollt, nur die Kalorien entscheiden...."
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Flex Leser
Re: selbst...
 Zitat von Adis
Selbst in Frauenzeitschriften beginnt bereits das grosse Umdenken.
Früher war es Low-Fett.
Dann kam Low-Carb (Der Super-Fettburner, was fürn mist)
Und jetzt liesst man öfters von Low-Cal (Low-Calories).
Selbst Weight Watchers arbeitet zur Zeit mit Low-Cal.
Dort gibt es Punkte und du darfst fressen was du willst.
Ich warte nur drauf bis die grosse Buchwelle beginnt.
"Die neue Diät, ihr dürft essen was ihr wollt, nur die Kalorien entscheiden...."
Ja die leute wollen sich halt nicht selbst über alles informieren,lieber alles vorgekaut bekommen.
Das man egal bei welcher Diat nicht abnehmen kann ohne Kcal-defizit,das müsste eigentlich jeden klar sein,ist es aber leider nicht.
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