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  1. #1
    75-kg-Experte/in
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    Zeitpunkt der Proteineinnahme

    Timing ist alles. Dein Protein zum richtigen Zeitpunkt zu dir zu nehmen kann der Schlüssel für schnelle Resultate sein.

    Von: Nick Nilsson

    Protein ist einer der wichtigsten Nährstoffe für Trainierende, speziell für die die sehr hart trainieren.

    Die besten Zeitpunkte um extra Protein zu sich zu nehmen sind:

    * Als allerstes morgens (direkt nach dem aufstehen): Dies unterbricht den Katabolismus (Muskelabbau), in dem sich der Körper nach dem aufwachen befindet, mit einem Schub Aminosäuren.
    * Direkt nach dem Training: zu diesem Zeitpunkt fängt dein Körper mit dem Aufbau und der Regeneration an. Ihm Protein zu geben verhindert das er seine schon vorhandenen Muskeln abbaut um zu regenerieren.
    * Eine Stunde nach dem Training: Dein Körper erholt sich vom Training und ist bereit zu regenerieren. Gib ihm die Bausteine die er nun braucht.
    * Direkt vorm schlafen gehen: Schlaf ist die Zeit in der der Körper sich regeneriert und verjüngt. Protein vorm schlafen gibt ihm das Baumaterial mit dem er arbeiten kann.
    * Mitten in der Nacht (falls du aufwachst): Stelle einen fertig gemixten Protein-Shake neben das Bett. Da du 7-8 Stunden schläfst und in dieser Zeit fastest kannst du die Fastenzeit damit halbieren.

    Du kannst natürlich jederzeit Protein zu den Mahlzeiten nehmen falls du nicht genug mit der Mahlzeit zu dir nimmst. Oder zwischen den Mahlzeiten um deinem Körper immer Protein zur Verfügung zu stellen.

  2. #2
    75-kg-Experte/in
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    Proteindrinks

    Proteindrinks vor und nach dem Training!

    Protein - egal ob in Nahrungsmitteln oder in Pulverform - wird nach der Einnahme nur zur Hälfte vom Darm aufgenommen, der Rest wird in der Leber in Energie (Glukose) umgewandelt. Das ist ganz normal und gut so. Das bedeutet, dass letztendlich im Muskel viel weniger ankommt als man zu sich genommen hat - aber keine Panik: Die Muskeln benötigen auch nur wenig.

    Um den Sinn der Proteindrinks vor und nach dem Training zu verstehen, muss man eine Kleinigkeit wissen:
    Die Verfügbarkeit von Aminosäuren in der Muskelzelle steuert unmittelbar die Muskelproteinsynthese, also den Aufbau von Muskelmasse. Das bedeutet stark vereinfacht ausgedrückt, dass immer, wenn man Protein zu sich nimmt, der Muskel einen Teil dieses Proteins einlagert und wächst. In diesem Moment befindet man sich in der sogenannten anabolen Phase. Dieser Anabolismus hält sich normalerweise immer die Waage mit dem ganz natürlichen Muskelproteinabbau - vorausgesetzt, man nimmt ausreichend zu sich.

    Anders scheint es zu sein, wenn das Protein während und nach dem Training im Blut verfügbar ist. Der durch Aminosäuren in Gang gehaltene Anabolismus wird durch das Training überproportional gesteigert, der oben beschriebene Muskelproteinabbau aber nicht. Netto gewinnt man theoretisch somit ein paar Gramm an Muskelmasse. Auf das Jahr gesehen kann sich das sehr positiv auswirken, denn auf lange Sicht gesehen macht es einen riesen Unterschied, ob man das Protein gleich nach dem Training zu sich nimmt, oder erst eine Stunde später. Ich empfehle daher unbedingt die Einnahme von WHEY-Protein direkt nach dem letzten Satz - noch vor dem Duschen. Whey-Protein ist zwar etwas teurer als andere Proteinpulver, ist aber bereits nach etwa 30 Minuten im Blut und steht somit den Muskeln zur "Reparation" zur Verfügung.

    Whey eine Stunde vor dem Training, oder Casein 2-3 Stunden vor dem Training, und Whey plus Traubenzucker (etwa in Form von rotem Traubensaft) direkt nach dem Training sind mit großem Abstand die gewinnbringendste Nahrungsergänzung, die es gibt, und das ganz ohne Nebenwirkungen.

    Nur Whey-Proteine (und Hydrolysate) erhöhen den Aminosäurenspiegel im Blut auf drastische Weise, und dies geht normalerweise auch mit einer erhöhten Proteinsynthese einher. Es geht darum, Deinen Körper mit Aminos zu "überfluten", und das können nur schnelle Proteine.


    Whey oder Casein?

    Whey-Protein geht sehr schnell in die Blutbahn, und zwar innerhalb von 30 Minuten - allerdings ist es aber nach spätestens eineinhalb Stunden schon wieder draußen.
    Casein (günstigste Quelle: Quark) hingegen braucht über eine Stunde, bis seine Aminosäuren im Blutkreislauf zur Verfügung stehen, allerdings wird durch die wesentlich langsamere Verdauung der Aminosäurespiegel im Körper über einen langen Zeitraum auf hohem Niveau gehalten.

    Der kluge Athlet kombiniert also beide Formen und macht sich somit zweierlei Vorteile zunutze. Alles zu seiner Zeit.


    Bitte beim Kauf von Proteinpulver darauf achten:
    Überprüfen Sie die Zutaten auf den Etiketten, kaufen Sie am besten Pulver mit Eialbumin, dem hochwertigsten Protein. Molkepulver ist O.K. Sollten Sie etwas von collagenem Protein lesen, so hört sich das vielleicht gut an, ist aber lediglich billiges und niederwertiges Protein aus gemahlenen Sehnen und Knochen von Tieren. Verzichten Sie dankend, ich erinnere an BSE!
    Dieses sogenannte "Hydrolisierte Kollageneiweiss" oder nur "Kollageneiweiss" ist nichts anderes als hydrolisierte Gelantine oder normale Gelatine. Gelatine wird aus Schlachtabfällen gewonnen. Genauer gesagt ist Gelantine Knochenmarkeiweiss und Gelenkeiweiss aus Knochen, die beim Schlachten übrig bleiben, nachdem man das Fleisch entfernt hat. Zwar wird dies unter strengsten Hygienestandards gemacht, appetitlich ist es dennoch nicht.

    Hier noch eine kleine Proteinvergleichstabelle (Quelle: BBSzene), die den Kauf erleichtern soll: proteinvergleichstabelle.zip [28 KB]


    Vergleich der Proteinpulver

    Quelle des Artikels: BBSzene

    Ein gutes Mehrkomponentenprotein besteht aus den drei Eiweissquellen Molkenprotein (=Laktalbumin, engl. "Whey", BV 104), Casein (=Calciumcaseinat, BV 76), und Eiprotein (=Eialbumin, BV 100), mit einer gesammten BV von 124, also bedeutend hochwertiger als reines Eiprotein (BV 100) und Ganzmilchprotein (BV 85-90). An erster Stelle auf der Zutatenliste sollte das Molkenprotein stehen, weil es dass hochwertigste Protein ist. Bei vielen, auch teuren, Proteinpulvern ist für den besseren Geschmack, und weil es billiger als Molke und Ei ist, das Casein als "Milchprotein" der Hauptbestandteil des Proteinpulvers. Es steht dann als Erstes auf der Zutatenliste. Aber solche Proteinpulver sind nur 2. Wahl was die biologische Wetigkeit (BV) angeht. Beispiele für nicht so hochwertige, aber dennoch gute und schmackhafte Proteinpulver ist Multipower "Formula 80" und Powerman "Protein 85".

    Einige Mehrkomponentenproteine haben noch pflanzliches Protein zugesetzt. Am häufigsten ist dies Weizenprotein (BV ~55) mit einem hohen Glutaminanteil. Im Gemisch mit Ganzmilchprotein (80% Casein + 20% Molke, BV 85-90) hat es eine BV von 125. Allerdings ist Weizenprotein eher minderwertig, weil es schlecht löslich und schwer verdaulich ist. Daher solltest du auf Proteinpulver mit pflanzichen Zusätzen eher verzichten. Typisches Beispiel ist das Peak/Hi-Tec "Protein 125".

    Das letzte Mehrkomponentenprotein ohne Milchprotein ist ein Gemisch aus 60% Eiprotein (BV 100) und 40% Sojaproteinisolat (BV 85). Die gesammte BV liegt hier ebenfalls bei 124. Dieses Proteinpulver ist bei Lactoseintoleranz und in der Wettkampfvorbereitung zu empfehlen. Allerdings bekommst du dieses hochwertige und teure Proteinpulver nur geschmacksneutral. Zudem ist es recht teuer. Typisches Beispiel ist das Peak/Hi-tec "Mega Protein" und Powerstar "Bodypro 124".

    Zudem gibt es noch ein paar eher seltene Proteingemische aus verschiedenen pflanzlichen Protein für Vegitarier, wobei Sojaproteinisolat der wichtigste Bestandteil ist. Solche Proteingemisch sind gegenüber Molke/Casein/Ei-Proteinpulvern und Ei/Soja-Proteinpulvern nur 3. Wahl im Bezug auf die biologische Wertigkeit.

    Dann gibt es noch das Ganzmilchprotein (BV 85-90), welches ein Allroundprotein ist. Typisch ist Powerplay "Powerprotein 85" aus der Drogerie und der Apotheke. Dieses Protein ist gut lösslich, aber nicht so gut wie ein Mehrkomponentenprotein.

  3. #3
    75-kg-Experte/in
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    so

    Einzelproteine:

    Molkenprotein ist hier mit BV 104 das Hochwertigste. Es wird recht schnell verdaut, hat den höchsten Anteil an essentiellen Aminosäuren, und BCAAs. Besonders nach dem Training ist es empfehlenswert. Typische Beispiele sind Ultimate Nutrition "Whey Protein" (hier im Shop) und Powerman "Whey 104".
    Das einfache Laktalbumin ist ein 80%iges konzentrat aus Ultrafiltration mit ca. 5% lactose und Fett. Es ist recht günstig und gut.
    Isolate mit mehr als 90% Protein aus Cross-Flow-Microfiltration und Ionenaustausch haben nur noch 1% Fett und Kohlenhydrate, sind aber doppelt so teuer wie herkömmliches Laktalbumin.

    Eiprotein wird langsam verdaut und hat die Aminosäurenstruktur des menschlichen Proteins. Es ist daher das beste Einfacheiweiss als Allroundprotein. Oft gibt es dies als geschmacksneutrales Protein (hier im Shop) zum kochen und Backen. Zudem hat es fast kein Fett und keine Lactose. Typische Beispiele sind SAM`s "Egg Gold" (neutral) und Powerman "Egg Protein".

    Für Vegitarier eignet sich noch Sojaproteinisolat (BV 85), was immerhin so hochwertig wie Ganzmilcheiweiss ist. Es enthält keine Lactose und wird eher langsam verdaut, womit es ein Allroundprotein ist.

    Casein ist das langsame Protein aus Käse und Quark mit einer BV von 76. Es ist daher gut vor der Nachtruhe, oder wenn längere Zeit kein Eiweiss nachgeführt wird. Statt im teuren Pulver ist Magerquark die bessere und billigere Quelle.

    Direkter Vergleich der Produkte hier: proteinvergleichstabelle.zip [28 KB]


    Quelle: Österreichische Apotheker-Zeitung

    aus: Leistungssteigerung im Breitensport, III
    Mag. pharm. Dr. Thomas Riedl

    Die Supplementation mit zusätzlichem Protein zur täglichen Nahrung ist Ansichtssache. Die wissenschaftlichen Ansichten klaffen weit auseinander - was ist nun noch empfehlenswert, und in welchen Dosierungen ist es wirkrelevant?

    Die Eiweiß-Diskussion
    Mit der Erörterung dieses Punktes beginnt nun der Abschnitt der Supplementierung bei Sportlern, der wissenschaftlich nicht mehr allgemein akzeptiert wird.
    Sporttrainer und Praktiker werden auf die vielfältige Bedeutung des Eiweißes vor allem für Kraftsportler hinweisen: Aus Überzeugung empfehlen sie ihren Schützlingen bis zu 3,2 g Protein/kg Körpergewicht und Tag. Es gilt Muskelzellstrukturen aufzubauen und hinsichtlich ihrer Größe und Kraftentwicklung zu erhalten. Proteine bzw. Aminosäuren unterstützen die Regeneration verletzter
    Muskelfasern, mindern den Verschleiß an kontraktilen Elementen und Zellmembranen und sind die Bestandteile von Enzymen und Hormonen. Nicht zuletzt können Aminosäuren in den Energie-Stoffwechsel eingehen.
    Legt man jedoch den ernährungsphysiologisch notwendigen Eiweiß-Bedarf zugrunde, der gemäß den Erkenntnissen der Ernährungswissenschaften nur 0,8-0,9 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag beträgt - in absoluten Zahlen bei 70 kg schweren Personen also kaum mehr als 60 g - wird Protein-Supplementierung kein Thema sein. Der für Sportler angenommene zusätzliche Bedarf wird heute, ausgehend von den Empfehlungen für die Normalbevölkerung, um 50% erhöht - also 1,2 - 1,5 g Protein/kg Körpergewicht - veranschlagt. Als oberer Rahmen können 2,0 g/kg KG verantwortet werden. Ein mutmaßlicher Protein-Mangel könnte immer noch durch Messungen abgesichert werden. Bei einer täglichen Protein-Zufuhr größer als 2,0 g/kg KG kann es zur Überlastung der Nieren durch erhöhte Bildung harnpflichtiger Stickstoff- und schwefelhaltiger Substanzen sowie zu erhöhten Wasser-Verlusten durch deren Ausscheidung kommen (Elmadfa und Leitzmann 1998).

    Ansichtssache
    Die Sinnhaftigkeit der Supplementierung mit Eiweiß-Konzentraten bleibt Ansichtssache, denn die Versorgung mit Eiweiß in der normalen mitteleuropäischen Kost und allgemein in industrialisierten Ländern darf als ausreichend angesehen werden. Nur Personen, die von sich behaupten, gewebebelastend und kräfteverzehrend zu trainieren, sollte die Protein-Supplementierung
    angeboten werden. Die tägliche Zufuhr von 30-35 g Eiweiß-Konzentrat in 250 ml Magermilch würde selbst bei eiweißreichen Hauptmahlzeiten den Rahmen von 2,0 g Protein/kg KG nicht sprengen!
    Eine bekannte Nebenwirkung der Glutaminsäure (Mononatrium-Glutamat) bei empfindlichen Personen ist das Chinese restaurant Syndrome mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenschmerzen.
    Der Einbau von Eiweiß unmittelbar nach der Belastung ist erhöht; man unterscheidet - vergleichbar den Phasen der Wiederauffüllung der Glykogen-Speicher - eine schnelle Restitutionsphase vom Belastungsende bis etwa 10 Stunden danach und eine langsame Phase von der 11. bis zur 48. Stunde nach der Belastung (28). Die Verwendung von Eiweiß-Konzentraten, die Glutamin enthalten, in zeitlicher Nachbarschaft zur Belastung führt auch zu einem rascheren Einbau von Glykogen in seine Muskel- und Leberspeicher.
    Ein Begriff im Zusammenhang mit eiweißreicher Kost ist ihre biologische Wertigkeit. Darunter versteht man die Relation des gebotenen Aminosäuren-Musters zum Bedarfsmuster an einzelnen Aminosäuren - mit besonderem Augenmerk auf die essentiellen Aminosäuren. Als Referenzprotein gilt das Hühnerei mit einem Index von 100. Werte größer als 100 werden bei der Speisenbereitung erreicht, wenn Eiweiße kombiniert werden, z.B. Kartoffeln mit Ei, oder Hülsenfrüchte mit Getreide (Bohnen und Mais).

    Preiswert herzustellen und nach wie vor sehr gebräuchlich sind Formulierungen aus Kuhmilch; die biologische Wertigkeit beträgt etwa 80. Whey Protein ist Molken-Protein und entspricht dem ersten Achtelliter der frisch gemolkenen Milch. Weight Gainer dienen zum Gewichtsaufbau bei Gewichtsklassensportlern, werden aber auch klinisch bei AIDS- und Krebs-Kranken verwendet.

    Darüber hinaus sind weitere Zusätze mit Wellness-Charakter möglich.
    Gute (synthetische) Eiweiß-Konzentrate sollten eine hohe biologische Wertigkeit etwa um 140 haben und werden erhalten, wenn 60% tierisches Eiweiß (Quellen: Kuhmilch, Eiklar) mit 40% pflanzlichem Eiweiß (Soja) zusammengebracht wird.
    Sehr bekannt sind schließlich einige Produkte der klinischen Ernährung (Indikationen: Nephrotisches Syndrom, schwere Verbrennungen, nach Kortison-Therapien).


    Casein - das bessere Protein?

    Billiges Casein schlägt teures Laktalbumin um LängenEffizientere Verwertung im Körper, weniger Muskelverlust, größerer Fettabbau, bessere Sättigung

    In einer neuen Studie [1] wurden die beiden Proteine Casein und Laktalbumin in ihrer Effektivität in der Diät miteinander verglichen. Casein stellt mit 80% die Hauptfraktion im Milcheiweiß dar, die übrigen 20% sind Laktalbumin (Molkeneiweiß). Beide Proteine werden häufig als Grundstoffe für Proteinpulver verwendet. Casein besitzt eine biologische Wertigkeit (Maß dafür, wie effizient eine Nahrungseiweiß in körpereigenes Eiweiß umgesetzt werden kann) von 77, Laktalbumin liegt mit 104 deutlich höher. Von daher gilt das teurere Molkeneiweiß eigentlich als die bessere Wahl.

    Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern, denn die Praxis zeigt in dieser Studie genau das Gegenteil.Untrainierte, übergewichtige Erwachsene wurden auf Diät gesetzt und begannen gleichzeitig ein Krafttrainingsprogramm. Die eine Gruppe erhielt zusätzlich Casein als Proteinsupplement, die andere Laktalbumin. Beide Gruppen konnten trotz Diät neben dem Fettverlust einen Zuwachs an fettfreier Muskelmasse verbuchen (da sie völlig untrainiert waren). Allerdings konnte die Gruppe, die Casein als Protein bekam in 12 Wochen 4,1 kg Muskeln aufbauen, die Laktalbumin-Gruppe nur 2,0 kg. Der Fettverlust lag bei den Probanden, die Casein bekamen, ebenfalls höher: 7,0 kg in 12 Wochen gegenüber 4,2 kg bei Laktalbumingabe. Obendrein war der Kraftzuwachs mit 58 % bei Casein ebenfalls deutlich größer als bei Laktalbumin mit 28 %. Wie ist das zu erklären? Dies dürfte mit der unterschiedlichen Resorptionsgeschwindigkeit der beiden Proteine im Körper zusammenhängen: So konnten Boirie Y et al. [2] bereits 1997 in ihrer Untersuchung zeigen, dass Laktalbumin sehr schnell im Darm resorbiert wird. Es kommt dann bei Molkeneiweiß zu einer durchschnittlichen Steigerung der Proteinsynthese von 68 %, die jedoch nach 5 Stunden wieder den Ausgangswert erreicht hat.

    Bei Gabe von Laktalbumin gelangen die Aminosäuren außerdem so schnell ins Blut, dass ein Teil davon von der Leber oxidiert (verbrannt) wird, eine sehr teure und unökonomische Form der Energiebereitstellung. Casein bildet dagegen im Magen eine Art Gel, was zu einer deutlich verzögerten Resorption führt. Es kommt kaum zu einer vermehrten Verbrennung von Aminosäuren bei Casein, da die Aminosäuren wesentlich langsamer ins Blut gelangen. Die Förderung der Proteinsynthese bei diesem Protein ist mit durchschnittlich 31% zwar geringer, dafür war diese nach 5 Stunden im Gegensatz zu Laktalbumin immer noch über dem Ausgangsniveau.

    Unter dem Strich dürfte also hier kein großer Unterschied zwischen den beiden bestehen, da Casein zwar geringere Spitzenwerte erreicht, aber dafür über einen längeren Zeitraum als Laktalbumin die Synthese von neuen Eiweißen "ankurbelt". Dafür hemmt Casein jedoch ganz wesentlich den Proteinabbau in der Muskulatur, was ihm den Namen "antikataboles" Protein eingebracht hat. So lag bei Caseingabe der Proteinabbau über 5 Stunden lang um 31% niedriger, während bei Laktalbumingabe überhaupt kein Unterschied im Vergleich zum Nüchternzustand feststellbar war. Hier liegt also der entscheidende Vorteil, den Casein gegenüber Laktalbumin besitzt und der letztlich wohl auch für die Überlegenheit in der Studie von Demling et al. verantwortlich gewesen ist.

    Gerade bei der Diät kommt dieser den Proteinabbau hemmende Effekt von Casein, seine "antikatabole" Wirkung natürlich besonders deutlich zum Tragen. In der Diät scheint also das billigere Casein dem teureren Laktalbumin überlegen zu sein. Daneben hat es den Vorteil, dass es durch die langsamere Resorption besser und anhaltender sättigt. So kann auch der Appetit bei einer Kalorienreduktion besser kontrolliert werden.
    Es zeigt sich also wieder einmal, dass die biologische Wertigkeit als das Maß aller Dinge für Proteine in der Sporternährung überholt ist und dass den speziellen Charakteristiken der einzelnen Eiweiße eine wichtigere Rolle zugemessen werden muß.

    Leider wurde in der Studie nicht noch zusätzlich eine kombinierte Gabe von Laktalbumin und Casein in einer dritten Gruppe verglichen. Diese beiden Proteine in Kombination machen nicht nur Sinn wegen der unterschiedlichen Resorptionsgeschwindigkeiten, sondern auch wegen der guten Ergänzung bei den für Kraftsportler besonders wichtigen Aminosäuren Glutamin (reichlich in Casein vorhanden, wenig in Laktalbumin) und den BCAAs (verzweigtkettige Aminosäuren, hoher Gehalt bei Laktalbumin, geringer bei Casein). Hier besteht noch Nachholbedarf seitens der Forschung, ob diese theoretisch ideale Kombination (die in der Muttermilch mit 50% Laktalbumin und 50% Casein von der Natur bereits verwirklicht ist) auch in der Praxis bei Kraftsportlern sinnvoll ist.

    Casein in Reinform wird bislang noch nicht als Supplement im Sporternährungsbereich angeboten. Quark in jeder Form (Magerquark mit weniger als 1% Fett oder mit höherem Fettgehalt) kann da als kostengünstiger Ersatz dienen.

    Quelle:
    [1] Demling RH et al (2000) Effect of hypocaloric diet, increased protein intake and resistance training on lean mass gains and fat mass loss in overweight police officers. Ann Nutr Metab 44 (1): 21-29
    [2] Boirie Y et al.: Slow and fast dietary proteins differently modulate postprandial protein accretion. Proc Natl Acad Sci USA 94 (26): 14930-14935



    Sojaprotein - nix für Allergiker?

    Quelle: Universität Leipzig (http://db.uni-leipzig.de)

    Birkenpollenallergiker auch allergisch gegen Sojaprodukte

    Eine Kreuzallergie auf bestimmte Sojaprodukte kann bei Birkenpollenallergikern zu ausgeprägten allergischen Reaktionen bis hin zum allergischen Schock führen. Das wiesen Experten der Universitätshautklinik Leipzig nach.

    ''Kürzlich wurde ein Autofahrer mit einem allergischen Schock in unsere Klinik eingeliefert, der kurz zuvor ein Sojagetränk zu sich genommen hatte.'', erzählt der Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig, Prof. Dr. Jan Simon. ''Gott sei Dank schaffte er es noch, rechtzeitig rechts heranzufahren und das Auto anzuhalten.'' Wie sich herausstellte, war der Fahrer allergisch gegen Birkenpollen und gegen ein bestimmtes Sojaprotein.

    Damit war der Autofahrer einer von zehn Patientinnen und Patienten, die an der Universitätshautklinik in den letzten zwei Jahren behandelt werden mussten, weil sie auf Birkenpollen und auf bestimmte Sojaprodukte allergisch reagierten. D. h. ihr Gesicht schwoll an, sie bekamen stark juckenden Ausschlag am ganzen Körper, erbrachen sich, bekamen Durchfall und bekamen keine Luft mehr. In schweren Fällen und unbehandelt kann dies zum Tode führen. ''Das Problem ist, dass die meisten Birkenpollenallergiker nicht wissen, dass sie auch gegen Sojaprodukte allergisch sein können'' so Prof. Simon.

    Ursache dafür ist die ausgesprochene Ähnlichkeit des Birkenpollenallergens Bet v1 mit einem Stressprotein der Sojabohne Gly m4. Die Kreuzallergie konnten die Wissenschaftler der Leipziger Klinik mit Unterstützung des Paul-Ehrlich-Instituts Langen zweifelsfrei nachweisen.

    Die Konzentration von Gly m4 ist nicht in allen Sojaprodukten gleich hoch. Am höchsten ist sie in Eiweißpulvern und in Getränken mit einem sogenannten Sojaproteinisolat, einem konzentrierten Auszug aus der Sojabohne. ''Sojaprodukte, die stark erhitzt werden, enthalten nur sehr wenig Gly m4'', weiß Klinikchef Simon. Er plädiert deshalb dafür, dass die Isolate mit einem hohen Gly m4-Anteil entsprechend gekennzeichnet werden sollten.

  4. #4
    Sportstudent/in Avatar von PumpingEvolution
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    Zwar nix neues...aber nett zu lesen !

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