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Sinn und Unsinn der Proteinsupplementierung
Eine der bekanntesten Weider-Prinzipien ist -> den Leuten Dinge zu verkaufen, die sie nicht brauchen!
Mich interessiert, ob es überhaupt noch BBler und Kraftsportler gibt, die nicht zu Proteinpulver greifen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die BBler der frühen Jahre auf soetwas zurückgreifen konnten.
Die zumindest vorübergehende Wirksamkeit von Creatin MH ist wohl jedem bekannt, anders sieht das jedoch beim wohl ältesten Supplement ever aus, dem Proteinpulver.
Wenn ein 1,95 m großer Normalo-Nichtsportler locker 110 kg auf die Waage bringt bei normalem Körperfettgehalt (bedingt durch seine Größe), warum sollte es dann einem 1,80 m großen BBler nicht möglich sein (ebenfalls ohne Proteinsupplementierung) schlappe 90 kg zu erreichen?
Neuerdings gibts dazu ja einige Aufklärungsseiten, die dann aber doch immer nen Rückzieher machen. Im folgenden Link, der gleiche Schize! Erst wird von einem DGE Bedarf von 0,6 - 0,8 g * kg gesprochen und weiter unten im Text schließlich doch lieber 1,2 g empfohlen (Wobei man das auch locker schafft ohne Supps).
Warum das Ganze? Bei der DGE Empfehlung ist schon ein großer Sicherheitszuschlag enthalten! Wieso sollte der auf einmal aufs doppelte Ansteigen durch Sport? Muskeln bestehen zum Größten Teil aus Wasser! Und wenn jemand nicht gerade Marathon läuft, braucht er sich auch nicht ums Protein-Verheizen sorgen!
http://www.vis-ernaehrung.bayern.de/...rt/protein.htm
Den hier find ich besser:
http://www.dge.de/Pages/navigation/v...os/be-prot.htm
Proteinzufuhr im Aufbautraining
Ziel des Aufbautrainings ist in der Regel die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und damit meist die Vergrößerung der Muskelmasse. Es ist evident, daß Muskelaufbau den Proteinbedarf erhöht. Die Größenabschätzung zeigt jedoch, daß die für den Aufbau erforderliche zusätzliche Proteinzufuhr sehr gering ist. Durch Veränderung des Lebensstils mit verstärkter sportlicher Aktivität ist im Laufe eines Jahres eine Vergrößerung der Muskelmasse um 2 kg erreichbar. Dazu müssen nur 400 g Protein eingebaut werden, denn Muskeln bestehen zu 80 % aus Wasser. Das entspricht einem täglichen Zuwachs von 1,1 g. Unter Berücksichtigung weitestgehender Sicherheitszuschläge von 100 % sind nicht mehr als 2,2 g pro Tag an zusätzlicher Proteinzufuhr erforderlich. Das sind etwa 0,03 g pro kg Körpergewicht und damit weniger als 5 % der empfohlenen täglichen Proteinzufuhr. Die durchschnittliche Mischkost bei sport-treibenden Personen enthält unter Berücksichtigung des zusätzlichen Energiebedarfs etwa 100 g Protein pro Tag. Mit dieser Ernährung wird mehr Protein zugeführt, als selbst unter extremem Training und unter Einsatz von unerlaubten Hilfsmitteln für den Aufbau von Muskelmasse benötigt wird.
Oder hier:
http://www.dge.de/Pages/navigation/f...1/fkp0501.html
Wer von euch verzichtet noch auf so einen Pulver-Mist? Ich bin jedenfalls nicht bereit, mein hartverdientes Geld an der Plautze zu speichern! Für 10 kg Eiweiß aus Industrieabfällen (Weizen-, EI-, Kartoffelreste usw.) 200 EUR hinzublättern, die man dann in zwei Monaten verfrisst? Nee danke ...
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Men`s Health Abonnent
Blanker Schwachsinn,
Der Großteil des Nahrungsproteins wird nicht für den Aufbau verwendet, sondern um die katabolen Effekte, sprich den Abbau des Muskelproteins (Gluconeogenese, etc) zu kompensieren. Dieser Abbau wird aber durch intensives Training drastisch vergrößert.
Stell Dir das ganz so vor, wie einen Eimer, der fast voll mit Wasser ist. Nun willst Du ihn voll machen, dafür nimmt Du ein keines Glas und packst noch etwas Wasser dazu. Der Abbaueffekt durchs Training ist nun aber vergleichbar mit einem Loch im Boden. Wenn Du also den Eimer voll kriegen willst, musst Du auch das mit Auffüllen, was unten rausläuft.
Das Beispiel mit den lediglich 2g mehr/Tag ist uralt und zeugt von nicht vorhandenem physiologischen Wissen. Fehlt nur noch, daß das berühmte Beispiel von 1 Ei mehr pro Tag kommt.
Ob man Mengen von 3g oder mehr braucht, das ist in der Tat höchst zweifelhaft, aber das angeführte Beispiel ist einfach nur lächerlich.
Grüße
BamBam
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Erstens ergibt sich der Sinn des Proteinpulvers aus seiner hohen Praktikabilität. Ein Proteinindrink ist ohne Probleme schnell zubereitet, liefert sehr hochwertiges(!), leicht verdauliches(!) Eiweiß (gerade für Whey-Protein gibt es praktisch keinen natürlichen Ersatz). Ein weiterer Vorteil: Es ist eine reine(!) Eiweißquelle ohne zusätzliche Kalorien in Form von Carbs und Fett.
Zweitens: Über die Frage, wie hoch die optimale Eiweißzufuhr für einen Kraftsportler aussieht, gab es hier ebenfalls schon unzählige Diskussionen.
Gleich vorweg kann man sagen, dass die oben beschriebenen Bedarfs-(Milchmädchen)-rechnungen großer Bullshit sind. Solche Rechnungen werden dem menschlichen Proteinstoffwechsel einfach nicht gerecht (nicht mal theoretisch).
http://www.bbszene.de/board/viewtopi...ighlight=welle
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Eisenbeißer/in
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Ich halte das ehrlichgesagt ganz und garnicht für lächerlich, denn das abgebaute Protein wird schließlich teilweise wieder Rückresorbiert und gelangt zurück in den Aminosäurenpool. Damit sind nur relativ geringe Mengen zusätzliches Eiweiß erforderlich. Ein Überschuss wird somit ausgeschieden bzw. die zusätzlichen Kalorien Als Fett gespeichert.
Unter dem Eimer mit dem Loch hält nämlich jemand einen Topf und Fängt das Wasser wieder auf, schüttet es dann wieder oben rein. Und nur die relativ geringen Verluste müssen ausgeglichen werden.
Ich habe bei einer Eiweißsupplementation noch keine positiven Effekte verspüren können. Noch niemals und ich habe Mengen bis 400 g täglich über längere Zeit durchgeführt. Zur Zeit nehme ich gar kein EW und habe die gleichen Erfolge.
MfG D/L
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Men`s Health Abonnent
Sorry, hab nicht gemerkt, daß Du Dich so gut auskennst und Dein Posting eigentlich mehr dem Sendungsbewusstsein entsprungen ist.
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Ich halte das ehrlichgesagt ganz und garnicht für lächerlich, denn das abgebaute Protein wird schließlich teilweise wieder Rückresorbiert
Die Aussage ist zwar richtig, kratzt aber nur oberflächlich an der Komplexität des menschlichen Proteinstoffwechsels.
Ein Nachtrag aus der Praxis:
Int J Sport Nutr Exerc Metab. 2001 Sep;11(3):349-64.
The effect of whey protein supplementation with and without creatine monohydrate combined with resistance training on lean tissue mass and muscle strength.
Burke DG, Chilibeck PD, Davidson KS, Candow DG, Farthing J, Smith-Palmer T.
Department of Human Kinetics, St. Francis Xavier University, Antigonish, Nova Scotia, B2G 2W5, Canada.
Our purpose was to assess muscular adaptations during 6 weeks of resistance training in 36 males randomly assigned to supplementation with whey protein (W; 1.2 g/kg/day), whey protein and creatine monohydrate (WC; 0.1 g/kg/day), or placebo (P; 1.2 g/kg/day maltodextrin). Measures included lean tissue mass by dual energy x-ray absorptiometry, bench press and squat strength (1-repetition maximum), and knee extension/flexion peak torque. Lean tissue mass increased to a greater extent with training in WC compared to the other groups, and in the W compared to the P group (p < .05). Bench press strength increased to a greater extent for WC compared to W and P (p < .05). Knee extension peak torque increased with training for WC and W (p < .05), but not for P. All other measures increased to a similar extent across groups. Continued training without supplementation for an additional 6 weeks resulted in maintenance of strength and lean tissue mass in all groups. Males that supplemented with whey protein while resistance training demonstrated greater improvement in knee extension peak torque and lean tissue mass than males engaged in training alone. Males that supplemented with a combination of whey protein and creatine had greater increases in lean tissue mass and bench press than those who supplemented with only whey protein or placebo. However, not all strength measures were improved with supplementation, since subjects who supplemented with creatine and/or whey protein had similar increases in squat strength and knee flexion peak torque compared to subjects who received placebo.
Übrigens:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die BBler der frühen Jahre auf soetwas zurückgreifen konnten.
Ich weiß zwar nicht, wann die ersten Proteinsupplemente auf den Markt kamen - Fakt ist aber, dass auch die BB`s der frühen Jahre eine überdurchschnittlich hohe Proteinzufuhr für wichtig hielten.
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Die ganzen Pro- und Contra-Geschichten kenn ich ja selbst. Die Studien widersprechen sich jedoch oftmals. Studien mit Creatin sind nicht gerade sehr objektiv und selbst der Placebo/Wheyunterschied kann auch durch andere Faktoren beeinflusst sein (falls er überhaupt signifikant ist). Waren das überhaupt Sportler?
 Zitat von BamBamsCorner
Sorry, hab nicht gemerkt, daß Du Dich so gut auskennst und Dein Posting eigentlich mehr dem Sendungsbewusstsein entsprungen ist.
Mich hatte nur interessiert, ob es außer mir noch BBler lean 90+ gibt, die ohne Supplemente ihre Ziele verwirklichen konnten/können. Oder ob jeder hier darauf vertraut, was in diversen Magazinen angepriesen wird. Mich hat eure praktische Erfahrung zu diesem Thema interessiert, die Theorie kommt ja zu keinem eindeutigen Ergebnis. Deshalb dieser Fred.
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 Zitat von DEAD/LIFTER
... Placebo/Wheyunterschied kann auch durch andere Faktoren beeinflusst sein (falls er überhaupt signifikant ist). Waren das überhaupt Sportler?
Alle Versuchspersonen hatten mehrjährige Trainingserfahrung.
Nur die WC und die W-Gruppe konnte die lean body mass siginifkant vergrößern.
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... und nun hats Du Deinem Sendungsbewusstsein noch eines draufgesetzt "...ob es außer mir noch BBler lean 90+ gibt, die ohne Supplemente ihre Ziele verwirklichen konnten/können..." dann bist Du also ein Männer IV-Athlet der sich nur von Reis, Bananen und Thunfisch ernährt
Gruß, Marko
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