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Nahrungsergänzungsmittel im Alltag?
Hallo Community,
ich möchte mit euch über ein Thema diskutieren, welches sicher sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene im Kraftsport interessant ist: Es geht um die Nahrungsergänzungsmittel und ihre Wertigkeit hinsichtlich einer sportgerechten Ernährung.
Einen Fokus möchte ich hierbei auf das Maltodextrin und das Whey-Protein legen. Beide Nahrungsergänzungsmittel genießen große Anerkennung und werden von den meisten Athleten als effektive Post-Workout-Nutrition genutzt.
Bei fortgeschrittenen Athleten und insbesondere bei Profisportlern sind die Nahrungsergänzungsmittel zu einem elementaren Bestandteil der Ernährung geworden, da es für die meisten Athleten schwierig und unangenehm wäre, die riesigen Nahrungsmengen in Form von fester Nahrung aufzunehmen. Die Betonung liegt auf Nahrungsergänzungsmittel, nicht Nahrungsersetzungsmittel, da eine ausgewogene und gesunde Ernährung nicht allein durch Supplements gewährleistet werden kann. Das ist jedenfalls die weit verbreitete Meinung, um nicht zu sagen "logischer Menschenverstand".
Auf der anderen Seite muss man aber auch gestehen, dass die modernen Herstellungsverfahren heutzutage einige Vorteile bieten. Das Molkenprotein, häufig als "Whey-Protein" bezeichnet, ist das Eiweiß, welches im Körper am schnellsten resorbiert werden kann. In natürlicher Nahrung kommt es nur in geringen Mengen vor, sodass sich hier kein vergleichbarer, effektiver Eiweißersatz für einen Post-Workout-Shake finden lässt. Ähnliches gilt für das Maltodextrin, welches dem Traubenzucker aufgrund der besseren Verträglichkeit und der besseren Wirkung häufig vorgezogen wird.
Wenn wir uns den typischen Tagesablauf eines Durchschnittsmenschen ansehen, dann wird ein Großteil des Tages auf der Arbeit verbracht. Morgens früh aufstehen und abends heimkehren – irgendwie muss ja Geld verdient werden. Nicht jeder findet da ausreichend Zeit, um reichhaltige Mahlzeiten zu essen oder gar, um bei den riesigen Nahrungsmengen regelmäßig einkaufen zu gehen. "Dann muss man sich die Zeit eben nehmen", werden einige von euch vielleicht denken. Dem stimme ich zu, aber warum macht man es sich dann nicht einfacher und überlegt sich, ob es nicht auch möglich ist, reichhaltige Mahlzeiten schnell zuzubereiten und schnell zu verzehren?
Ernährung in flüssiger Form ist bei vielen Athleten beliebt. Sowohl das Zubereiten als auch das Verzehren eines Shakes geht einfach schneller. Dazu ist meist nicht mehr nötig als eine Haushaltswaage, ein Mixer und ein Shaker. Der weitverbreitete Post-Workout-Shake, meist eine Kombination aus Whey-Protein und Maltodextrin, macht seinem Ruf alle Ehre. Schneller kann man sich kaum eine nährstoffreiche Mahlzeit zubereiten. Ganz abgesehen davon, dass es in natürlichen Nahrungsmitteln kein Eiweiß gibt, welches dem Körper so schnell für die Regenerations- und Aufbauprozesse zur Verfügung steht, wie das Whey-Protein.
Es kann also verschiedene Gründe dafür geben, dass man sich nicht täglich üppige Mahlzeiten zubereiten möchte. Bei den weit fortgeschrittenen Athleten und den Profisportlern ist es vielleicht die unmenschliche Menge an fester Nahrung, bei anderen ist es vielleicht mehr der Zeitfaktor, der eine Rolle spielt. Ganz abgesehen davon, dass der Eiweiß pro Gramm Preis natürlicher Eiweißlieferanten wie Fleisch, Fisch und Co. höher ist, als bei Whey-Protein und vielen anderen Proteinpulvern. [...]
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Bis hierhin klingt das Ganze sicherlich wie eine Werbekampagne für ein Nahrungsergänzungsmittel. Keine Sorge, ich will euch keine Wunderpillen andrehen. Aber wenn ihr euch jetzt nochmal den Threadtitel anschaut, wisst ihr vielleicht, worauf ich hinaus will.
Nahrungsergänzungsmittel im Alltag?
Was gehört in ein ausgewogenes Frühstück? Ich denke, eine gute Mischung aus kurz- und langkettigen Kohlenhydraten sowie schnell verdauliches Eiweiß sind angebracht. *
Ein Shake, bestehend aus Banane, Haferflocken und Whey-Protein wäre nach dieser Definition ein geeignetes Frühstück. Alles in den Mixer und ab dafür. Schnell zubereitet und schnell verzehrt.
Wenn man davon ausgeht, dass man seine Shakes mit Wasser trinkt, eignen sie sich auch gut für unterwegs. Ein wenig Proteinpulver kann man im Shaker transportieren und eine Flasche Wasser sollte man sowieso immer dabei haben, das brauche ich wohl niemandem zu erklären. Praktisch für Berufstätige, die vielleicht keine ausreichenden Pausen haben, um in die Mensa zu gehen oder größere Gerichte zu verspeisen. [...]
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Das soll als Einblick in meine kleine Gedankenwelt genügen. Wie komme ich darauf? Nunja, ich bin der Meinung, dass eine Ernährung, welche sowohl lecker als auch effektiv ist, die besten Resultate liefert. Ihr kennt sicherlich die Momente, in denen man feststellt, dass viele Produkte wie Haferflocken, Magerquark und Leinöl zwar sehr gute Nahrungsmittel sind, aber eben nicht jedem so extrem gut schmecken.
Ich persönlich war früher nie so der Fan von Magerquark, den man am besten einfach pur auslöffelt. Mit ein wenig Gewöhnung ist das zwar möglich, sodass ich den jetzt schon seit einem halben Jahr jeden Abend als "Gute Nacht-Mahlzeit" esse. Aber es ist eben nicht der tollste Gaumenschmaus, auf den man sich so sehr freut, wie auf ein saftiges Rumpsteak im Restaurant.
Deshalb habe ich ein wenig experimentiert. Wie kann man beispielsweise Magerquark aufpeppen, ohne die positive Nährstoffzusammensetzung zu gefährden? Natürlich, mit Proteinpulver. Hier hat jeder seine favorisierte Geschmacksrichtung. Man kann damit nahezu jeden unangenehmen Geschmack überdecken. Manche mögen die mehlige Konsistenz von Haferflocken nicht. Andere stehen nicht so auf den sauren Beigeschmack vom Magerquark. Und Leinöl ist auch nicht gerade eine Delikatesse.
"Das ist alles nichts Neues", werdet ihr mir jetzt sagen. Damit habt ihr auch vollkommen Recht, es ist bereits länger bekannt, dass man Proteinpulver wunderbar dazu nutzen kann, um eher fade Nahrungsmittel geschmacklich aufzuwerten. Ich möchte aber noch einen Schritt weitergehen: Inwiefern ist es akzeptabel, auf natürliche Eiweißlieferanten wie Fisch und Fleisch zu verzichten und stattdessen auf verschiedene Proteinpulver wie Whey-Protein zurückzugreifen? Man denke an die Athleten, die eine vegane Ernährungsform verfolgen und es daher mit der Nahrungsmittelauswahl schon schwer genug haben.
Kann man sich täglich aus einfachen Zutaten wie Haferflocken, Obst, einem guten Öl und einem geeigneten Proteinpulver preisgünstige und schnelle Mahlzeiten zaubern, die darüber hinaus noch alle Nährstoffe liefern, die ein Athlet benötigt? Wäre es möglich, vollständig auf feste Nahrung zu verzichten? Oder vertretet ihr eher die Meinung, es muss schon etwas Natürliches sein, getreu dem Motto: "Fleisch zu Fleisch!"
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
--
* Das unterscheidet sich natürlich von Ernährungsform zu Ernährungsform. Ich möchte damit nur ein Beispiel anbringen, wie es häufig praktiziert wird.
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Flex Leser
"Ich bin beim Berliner" John F. Kennedy 26.6.1963.
"Everybody loves free speech until you use free speech" John Bradshaw Layfield.
___VIP_des___
AthletikVereins
--RaWWalter--
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Meiner Meinung nach ist der Whey-Shake nach dem Training sehr schwierig zu ersetzen.
Ich persönlich benutze zurzeit nur den Whey-Shake nach dem Training, ansonsten greife ich auf "normale" Nahrung zurück.
Mein Frühstück besteht zum Beispiel aus folgendem Shake:
- 500g Magerquark
- Leinsamen
- Rapsöl
- 1x Banane, Himbeeren evtl. Kiwi, Apfel, Karotten)
- Walnuss kerne
- Mandeln
- Haferflocken
Am Abend gibt es an Trainingstagen so ziemlich das selbe, außer die Haferflocken und die Banane.
Mittags greife ich auf Fisch und Fleisch als Proteinquellen zurück.
Für Unterwegs gibt es meistens Salat mit Pute und belegte Brote.
Der Artikel gefällt mir!
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 Zitat von Frikadello
"Das ist alles nichts Neues", werdet ihr mir jetzt sagen. Damit habt ihr auch vollkommen Recht, es ist bereits länger bekannt, dass man Proteinpulver wunderbar dazu nutzen kann, um eher fade Nahrungsmittel geschmacklich aufzuwerten. Ich möchte aber noch einen Schritt weitergehen: Inwiefern ist es akzeptabel, auf natürliche Eiweißlieferanten wie Fisch und Fleisch zu verzichten und stattdessen auf verschiedene Proteinpulver wie Whey-Protein zurückzugreifen? Man denke an die Athleten, die eine vegane Ernährungsform verfolgen und es daher mit der Nahrungsmittelauswahl schon schwer genug haben.
Kann man sich täglich aus einfachen Zutaten wie Haferflocken, Obst, einem guten Öl und einem geeigneten Proteinpulver preisgünstige und schnelle Mahlzeiten zaubern, die darüber hinaus noch alle Nährstoffe liefern, die ein Athlet benötigt? Wäre es möglich, vollständig auf feste Nahrung zu verzichten? Oder vertretet ihr eher die Meinung, es muss schon etwas Natürliches sein, getreu dem Motto: "Fleisch zu Fleisch!"
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
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* Das unterscheidet sich natürlich von Ernährungsform zu Ernährungsform. Ich möchte damit nur ein Beispiel anbringen, wie es häufig praktiziert wird.
Also auch von mir erstmal Respekt für den Beitrag 
Dich markiert habe ich vegan. Proteinpulver gehen nur für Vegetarier, nicht für Veganer (die nehmen ja nichts tierisches zu sich).
Ich bin der Meinung, dass man auf Dauer nicht auf feste Nahrung verzichten kann, da der Körper dafür nicht gemacht ist.
Außerdem stecken in Lebensmitteln immer noch mehr Nährstoffe als in Shakes (wenn man sich ausgewogen ernährt).
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Sportstudent/in
 Zitat von Tiger91
Also auch von mir erstmal Respekt für den Beitrag 
Dich markiert habe ich vegan. Proteinpulver gehen nur für Vegetarier, nicht für Veganer (die nehmen ja nichts tierisches zu sich).
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Wusste nicht das es Sojatiere gibt...
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 Zitat von Die_City_Cobra
starker erster Beitrag.
Danke. Hast du vielleicht auch eine Meinung zu dem Thema? Würde mir wirklich sehr interessieren!
 Zitat von HIGHKFA
Der Artikel gefällt mir! 
Freut mich!
 Zitat von HIGHKFA
Meiner Meinung nach ist der Whey-Shake nach dem Training sehr schwierig zu ersetzen.
Ich persönlich benutze zurzeit nur den Whey-Shake nach dem Training, ansonsten greife ich auf "normale" Nahrung zurück.
Das mit dem Whey-Protein nach dem Training sehe ich genauso. Ich frage mich allerdings, ob er auch morgens Sinn machen könnte. In der Regel führt man dem Körper rund 8 Stunden keine Nährstoffe zu. Casein vor dem Schlafengehen hilft da zwar etwas, dennoch denke ich, dass der Eiweiß- und Kohlenhydratbedarf nach dem Aufstehen ähnlich erhöht ist, wie nach einer Trainingseinheit. Also warum sollte man nicht auch morgens versuchen, dem Körper schnell resorbierbares Eiweiß (und dafür genießt das Whey-Protein seinen guten Ruf) zuzuführen?
Ich habe auch schon das Argument gehört, dass es "zu schade" wäre, das Whey-Protein morgens "zu verschwenden". Viele greifen da lieber auf die wohl günstigste Proteinquelle, den Magerquark, zurück.
Ansonsten fallen mir neben Magerquark und Thunfisch aus der Dose keine natürlichen Nahrungsmittel ein, welche bezüglich des Eiweißgehalts ähnlich günstig sind, wie beispielsweise Whey-Protein oder ein anderes Proteinpulver.
 Zitat von HIGHKFA
Mein Frühstück besteht zum Beispiel aus folgendem Shake:
- 500g Magerquark
- Leinsamen
- Rapsöl
- 1x Banane, Himbeeren evtl. Kiwi, Apfel, Karotten)
- Walnuss kerne
- Mandeln
- Haferflocken
Am Abend gibt es an Trainingstagen so ziemlich das selbe, außer die Haferflocken und die Banane.
Mittags greife ich auf Fisch und Fleisch als Proteinquellen zurück.
Für Unterwegs gibt es meistens Salat mit Pute und belegte Brote.
So ähnlich habe ich es bisher auch gemacht.
Wenn man sich die effektivsten Lieferanten für Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett überlegen sollte, dann fallen mir die folgenden Kandidaten ein:
- Haferflocken (für die langkettigen Kohlenhydrate)
- Maltodextrin (für die kurzkettigen Kohlenhydrate)
- Magerquark (für das langsam resorbierbare Eiweiß)
- Whey-Protein (für das schnell resorbierbare Eiweiß)
- Raps- oder Leinöl (für die ungesättigten Fettsäuren)
Was würde hierbei noch großartig fehlen? Abgesehen von den Vitaminen, welche man in Form von Obst ergänzen könnte, fällt mir spontan nichts ein.
Ob ich mich nun den ganzen Tag lang in Form von fester Nahrung wie Vollkornbrot und -brötchen, Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Nudeln und Reis ernähre oder stattdessen auf Eiweißshakes mit den o.g. Zutaten zurückgreife: Einen großen Unterschied dürfte das doch nicht machen?
Macht es einen Unterschied, ob ich nun zum Frühstück Haferflocken oder andere Getreideprodukte esse? Ob ich zum Mittagessen einen Thunfischsalat esse oder das Eiweiß aus einem Proteinpulver beziehe? Und ob ich mir nach einem anstrengenden Training noch eine riesige Portion Pute mit Reis reinpfeife oder stattdessen lieber ganz entspannt auf Maltodextrin + Whey und später Haferflocken + Casein (z.B. aus Magerquark) zurückgreife?
Ich bin mir bewusst, dass das eine sehr radikale Ernährungsform wäre, dennoch finde ich es interessant, sich Gedanken über die Vor- und Nachteile zu machen und Meinungen auszutauschen.
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Flex Leser
 Zitat von Frikadello
Danke. Hast du vielleicht auch eine Meinung zu dem Thema? Würde mir wirklich sehr interessieren!
Hab ihn eigentlich nur überflogen. 
Aber ok...
"Ernährungspläne" sind sowieso nur beschränkt alltagstauglich. Für mich zumindest.
Erinnert mich an diesen Artikel:
http://einestages.spiegel.de/static/..._schweiss.html
Möller wurde Juniormeister im Bodybuilding, 1983 Deutscher Meister, 1986 sogar Weltmeister. Von seinem Schwimmbadjob hatte er sich beurlauben lassen. Geld verdiente er nun mit seinem Körper, trainierte dazu vier bis fünf Stunden am Tag und bewegte dabei in der Summe 20 Tonnen Eisen - fast einen Güterwagen. Sein ganzes Leben war auf Bodybuilding ausgerichtet. Einen Eindruck davon bekam auch Jardner, als er ihn zu sich nach Hause einlud. "Ich hatte Pizza gebacken - und er putzte tatsächlich das ganze Blech alleine weg", erinnert sich der Fotograf, "da war ich schon ziemlich erstaunt." "Masse aufbauen" hieß das bei den Sportlern.
Und die zähnemäßige Antwort darauf:
 Zitat von simon1983
 Das wollte ich gerade auch zitieren!
Der durchschnittliche 65kg Zähne-Experte, der nach 18 Uhr nicht mal mehr nen Apfel wegen der Fructose isst, hätte dem was von schlechten Kohlenhydraten erzählt und gefragt ob er keinen Quark da hat 
aus diesem Fred: http://www.bbszene.de/board/showthread.php?p=2591114
Natürlich muss man im Blick haben, wieviel man so isst, aber generell das einzig "stabile" während nem Tag bei mir sind die Shakes. Morgens Malto und Whey, vor dem Training Malto, nach dem Training Malto/Whey und ein MK-Eiweiß vor dem pennen oder wenn ich abends weggehe davor noch. Rest nach Gefühl. #popcorn
"Ich bin beim Berliner" John F. Kennedy 26.6.1963.
"Everybody loves free speech until you use free speech" John Bradshaw Layfield.
___VIP_des___
AthletikVereins
--RaWWalter--
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