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Neuer Benutzer
Gewichte oder viele Wiederholungen?
Hallo, bin neu hier und habe da mal eine (bzw, zwei) Frage(n).Geht ihr beim Training eher auf hohe Gewichte oder sind euch viele Wiederholungen wichtig?Außerdem habe ich gelesen dass viele Bodybuilder bewusst Muskelkater herbeiführen, da er kleine Risse in den Muskelfasern verursacht und dabei minderwertige Fasern zerstört werden. Kann mir das jemand genauer erklären, ich meine was will man letztendlich damit bezwecken?
Freue mich über jede Antwort!!!
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Was ist das Ziel?
Auch Hallo!
Die Frage die sich zuerst stellt, ist immer die nach dem Ziel. Höhere Gewichte und höheres Volumen schließen sich zumindest bei hoher Instensität gegenseitig aus. Wenn es um Masseaufbau geht, dann sind weder Gewicht noch Volumen die wirklich interessanten Steuergrößen, viel wichtiger ist die Frage der Intensität, auch wenn die noch nicht endgültig beantwortet ist.
Festzustehen scheint zumindest soviel: Um einen Wachstumsreiz zu setzen, benötigt man eine gewisse Mindestintensität. Wo die nun genau liegt weiß man nicht wirklich, dürfte sich auch individuell stark unterscheiden. Aber: Lieber zu intensiv als zu wenig intensiv. Und: Je intensiver man trainiert, desto länger müssen die Pausen sein.
Auch wenn es noch viele Unklarheiten gibt: Eins steht medizinisch gesehen fest: Muskelkater ist definitiv eher schädlich als nützlich. Die Mikrotraumata, die den Muskelkater ausmachen (und / oder die Milchsäureansammlung), enstehen bei jedem intensiven Training. Wenn es zum Muskelkater kommt, zeigt das, dass man es übertrieben hat. Wobei dieses Übertreiben dann in den meisten Fällen ein zu hohes Volumen war. Das Gefühl, sich etwas Gutes getan zu haben, wenn man Muskelkater hat ist subjektiv und falsch. Achten sollte man lieber auf einen "angenehmen" Erschöpfungszustand der bearbeiteten Muskulatur, Schmerz ist immer ein Alarmzeichen.
Bei brennenden Sehnen würde man ja auch nicht sagen: Toll, jetzt werden sie kräftiger, sondern entsprechende Übungen eine Zeit lang meiden...
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Eisenbeißer/in
Re: Was ist das Ziel?
 Zitat von hundeflüsterer
Auch wenn es noch viele Unklarheiten gibt: Eins steht medizinisch gesehen fest: Muskelkater ist definitiv eher schädlich als nützlich. Die Mikrotraumata, die den Muskelkater ausmachen (und / oder die Milchsäureansammlung), enstehen bei jedem intensiven Training. Wenn es zum Muskelkater kommt, zeigt das, dass man es übertrieben hat. Wobei dieses Übertreiben dann in den meisten Fällen ein zu hohes Volumen war. Das Gefühl, sich etwas Gutes getan zu haben, wenn man Muskelkater hat ist subjektiv und falsch. Achten sollte man lieber auf einen "angenehmen" Erschöpfungszustand der bearbeiteten Muskulatur, Schmerz ist immer ein Alarmzeichen.
Bei brennenden Sehnen würde man ja auch nicht sagen: Toll, jetzt werden sie kräftiger, sondern entsprechende Übungen eine Zeit lang meiden...
Muskelkater, der durch Übersäuerung hervorgerufen wird (fühlt sich genauso an, übrigens gilt das für so ziemlich alle Verletzungen im Bereich der Muskulatur), ist NICHT schädlich. Neueste Untersuchungen belegen sogar, dass die Übersäuerung dem Körper hilft, noch weiter leistungsfähig zu bleiben.
Nun zu Deiner Frage:
Was willst Du denn erreichen? Generell gilt: Frauen funktionieren im Bewegungsapparat genauso wie Männer, müssen daher auch genauso trainieren. Falls Du Anfängerin bist, würde ich erstmal 6 Wochen lang mit 15 Wiederholungen und dem jeweiligen Gewicht trainieren, dass Dir beim 3. Satz die letzte Wiederholung gerade noch so gelingt. Nach diesen 6 Wochen kannst Du dann zielorientierter trainieren. Und dazu brauchen wir Deine Ziele.
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Doch noch mal...
Tja, darauf muss ich nun doch noch mal antworten. Sonst wirft man mir wieder vor, ich verzöge mich bei jeder Meinungsverschiedenheit...
Also, was den Muskelaufbau angeht: Hier habe ich im Kern geschrieben, dasss man es nicht genau weiß.
Was den Muskelkater angeht: Hier habe ich geschrieben: eher schädlich als gut, weil Schmerz immer ein Warnzeichen ist.
Nun zuerst zum Schmerz: "Signal der Nerven oder des ZNS, welches ab einer signifkanten Stärke unangenehm bis gesundheitsbedrohlich werden kann". Die Definition kommt nicht von mir, sondern aus der Medizin. Muskelkater ist Schmerz, sorry, aber so ist die Definition. Ob man das als unangenehm empfindet oder nicht hängt sicherlich von der Stärke und dem persönlichen Empfinden ab. Schmerz ist auch immer ein Warnsignal (sag nicht ich, sondern auch die Humanmedizin) und das ist auch logisch: Der Organismus ist doch sehr viel älter als die Idee Muskelmasse durch kognitiv eingeleitetes Training zu vergrößern. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Organismus für vielen zigtausend Jahren den Muskelkaterschmerz (auch den geringer Intensität) erfunden hat, um dem Menschen eine Linie der richtigen Belastung aufzuzeigen? Wozu hätte das denn gut sein sollen? Um am nächsten Tag wieder vor einem Bären wegzulaufen auch wenn gar keiner da ist, weil die Belastung richtig war? Also meine Meinung ist: Erkenntnisse, die aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen als gesichert gelten, sollten wir nicht dauernd in Frage stellen, so kommt man nicht weiter.
Was das eigentliche Training angeht: Hier steht doch offensichtlich eine Entscheidung an. Jeder entscheidet sich für seine Art des Trainings, dieses board ist der beste Beweis. Entscheidungen basieren aber immer auf Unwissenheit. Wenn man weiß, dass man rechts abbiegen muss, biegt man rechts ab. Eine Entscheidung zwischen links und rechts ist immer erst dann fällig, wenn man es eben nicht genau weiß. Das war der Kern meiner Aussage. Im Training weiß man vieles noch nicht, daher probieren wir. Wüssten wir, gäbe es diesen Fragen und vermutlich auch dieses board nicht. Jenseits des Trainings (nämlich zum Beispiel in der Schmerzforschung) wissen wir allerdings einiges sehr genau und für den Spezialisten gibt es hier daher auch keine Entscheidung mehr.
Studien brauche ich nicht für Dinge, die sich logisch, also theoretisch herleiten lassen. Ausprobieren muss ich immer dann, wenn ich keine Theorie habe.
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Ich wundere mich hier schon ein wenig über einige Vorstellungen vom Onkel DOMS:
http://de.fitness.com/exercise/articles/muskelkater.htm
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Eisenbeißer/in
Re: Doch noch mal...
 Zitat von wkm
 Zitat von hundeflüsterer
Nun zuerst zum Schmerz: "Signal der Nerven oder des ZNS, welches ab einer signifkanten Stärke unangenehm bis gesundheitsbedrohlich werden kann". Die Definition kommt nicht von mir, sondern aus der Medizin. Muskelkater ist Schmerz, sorry, aber so ist die Definition.
Falsch - zunächst es ist eine Rückmeldung der beteiligten Muskulatur -
ob das nun Schmerz sein muss - davon darf man wohl nicht ausgehen...
Also, die hinter der Medizinischen Definition stehende Aussage an dieser Stelle ist wirklich nur: Der Schmerz an sich kann lebensbedrohlich sein. Das kann auch dann der Fall sein, wenn die Verletzung an sich es nicht ist, oder nicht einmal wirklich schädlich.
Wenn Du Dich in den Finger schneidest, tut es auch weh. Aber das ist überhaupt nicht weiter schädlich.
Der Körper macht auch lange nicht immer alles richtig: Nur weil er mit Schmerz (und Muskelkater ist schon so einer) reagiert, heißt das noch lange nicht, dass es schädlich ist. Der Körper reagiert auch auf Verletzungen mit Schwellungen, und die sind auch nicht nützlich. Übrigens wird der klassische Schmerz durch Druckveränderungen verursacht.
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Das sind winzige Verletzungen in den Mikrostrukturen der Muskeln. Die einzelnen Muskelzellen (= Muskelfasern) sind durch bindegewebige Z-Scheiben miteinander verbunden. Kleine Risse in diesen Scheiben infolge einer mechanischen Überlastung und kleine Verletzungen von winzigen Blutgefäßen im Muskel führen zu einer lokalen Entzündung und zu einer entsprechenden Schwellung. Diese Schwellung bewirkt den typischen Schmerz ...
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Eisenbeißer/in
Auf und Abwärmen bringt im Bezug auf den Muskelkater nichts, hab ich erst neulich gelesen. Absolut nichts. Nichtmal für Milchsäureunbill.
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Die weit verbreiteten Milchsäurethesen beruhen auf einer vor vielen Jahrzehnten aufgestellten Spekulation, die nie bewiesen wurde, und die, wie man heute weiß, ausgesprochen unwahrscheinlich (MK auslösend) ist.
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Discopumper/in
Also mir persönlich bringt gerade das Abwärmen in Bezug auf den drohenden Muskelkater sehr viel.
Ich habe Anfang Juni um beim Beintraining etwas Abwechslung zu schaffen Ausfallschritte mit Gewicht eingebaut. Nach dem letzten Satz merkte ich einen leichten Schmerz im hinteren Bereich des linken Oberschenkel, habe es also wohl etwas übertrieben.
Habe mich dann nach Abschluss des Krafttrainings eine halbe Stunde am Crosstrainer abgewärmt bei sehr moderater Belastung.
Am nächsten Tag blieb der befürchtete Muskelkater aus!!!
Diejenigen die Fußballspielen kennen diesen Effekt auch als sogenanntes "Auslaufen".
Habe daraufhin meinen Physiotherapeuten darauf angesprochen und dieser hat mir ebenfalls bestätigt, dass man einen Muskelkater abmildern kann, indem man die gefährdete Muskelpartie nach dem Training mit einer moderaten Belastung nochmals beansprucht, um dort die Durchblutung zu födern. Dies hilft dann wohl die Regenation zu beschleunigen. Hört sich wie ich finde auch plausibel an.
Ich habe dazu keine medizinische Studie, aber bei mir hilft es. Mache es eigentlich immer nach dem Krafttraining und mir taugt es.
Gute Nacht
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