Ergebnis 1 bis 10 von 10
  1. #1
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    einseitige Verpflichtungen in Fitnesstudios

    In diesem Forum wird oft über die Einstellung der Leute diskutiert, die vor Vertragsablauf das Studio wechseln wollen o.ä.

    Als Argument wird dann immer gesagt, dass man ja schließlich einen Vertrag hat und der Betreiber auch planen muss.

    Das stimmt schon irgendwie. Allerdings kann man das auch umdrehen. Auch der Betreiber hat den Vertrag abgeschlossen und nach meiner Erfahrung schert man sich kaum etwas um Laufzeiten, wenn man Studiobesitzer ist.

    Meine erste Erfahrung in dieser Richtung war in München Pasing (ich weiß den Namen des Studios nicht mehr, es in der Karl-Hromadnik-Straße). Als ich nach dem Urlaub trainieren wollte, war es einfach zu. Da wurde nichts angekündigt, man hat nur die Kontoabbuchungen eingestellt und den Laden dichtgemacht.

    Etwas später trainierte ich dann im Vitalis in München Pasing. Nach einigen Jahren verschwanden nach und nach die freien Gewichte. Plötzlich konnte man Kniebeugen mit über 180 kg nur noch dann machen, wenn man die 10kg Scheiben und 5 kg Scheiben einsammelte. Wie dann die Situation bei der Beinpresse war, oder wenn zufällig jemand gleichzeitig Bankdrücken machen wollte, kann man sich vorstellen. Diese Wandlung geschah innerhalb von 4 Wochen. Die Mitglieder wurden nicht informiert, sonder einfach vor vollendete tatsachen gestellt. Als ich daraufin kündigte (offenbar wollte man das Publikum auswechseln - Leute, die nur einmal in der Woche trainieren, die Sauna bezahlen und hinterher ins angeschlossenen Restaurant gehen ...), hat man auf die Vertragslaufzeit gepocht. Vor Gericht habe ich dann gewonnen, weil bei monatlicher Bezahllung eine Vertragsverlängerung von 12 Monaten nicht legal ist.

    Momentan trainiere ich im ELIXIA in München (Leopoldstraße). Das Studio wird im Sommer unziehen und es sieht danach aus, dass der Bereich mit den freien Gewichten stark schrumpft. Ein Nachfragen ergab nur, dass wahrscheinlich KH bis 40kg mitgenommen werden (bisher bis 67kg) und man nicht genau weiß wie es mit Kniebeugenständer, Power Rack u.s.w. aussieht. Man will offenbar (so sieht es nach der Werbung aus) mehr in die Richtung Wellness gehen. Dass man seit einiger Zeit die Duschen total verkommen lässt (Schimmel an der Decke ...) und nichts repariert (aber den gleichen Beitrag wie früher von 50 bis 60 € kassiert) ist ja wohl logisch.

    Man sieht also, dass man, wenn man kündigen will, immer wieder auf die Vertragslaufzeit hingewiesen wird.

    Wenn der Studiobesitzer etwas ändert, dann kann man froh sein, wenn man ohne allzu viele Kosten wechseln kann (ein neues Studio erwartet dann wieder Aufnahmegebühr u.s.w.) Meine Erfahrung zeigt, dass man teilweise sogar das Gericht bemühen muss.

    Warum erwarten die Studiobesitzer eigentlich immer Vertragstreue, wenn Sie selbst nicht bereit sind, Verträge zu erfüllen ? Ich habe einen Vertrag mit dem Studio abgeschlossen und möchte, solange das Studio nicht (wie im Vertrag angegeben) kündigt, auf gleichem Niveau weitertrainieren können. Es ist einfach nicht in Ordnung, wenn man den Kniebeugenständer durch eine neue Saua ersetzt (auch da kann man schwitzen) und meint, man erfüllt damit den Vertrag.

  2. #2
    Discopumper/in
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    Mich wundert es dass die bei dir noch auf dem Vertrage bestanden haben.
    Den freihantelbereich zu kürzen ist an sich eine Methode Hardcore BBlern das Studiogefühl zu versauen um danach mehr Wellnesss und Senioren als Zielgruppe ins Studio zu bekommen. Normalerweise wird man, wenn dies durchgeführt wird wenn man sich beschwert mit dem Angebot überrascht: Oh tut und Leid. ist dann hier wohl leider nichts mehr für dich bei uns. weißt du was du kannst gerne kündigen wir bestehen nicht auf dem Vertrag.

    Das ist an sich das Konzept dahinter.

  3. #3
    Neuer Benutzer
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    Das Konzept dahinter verstehe ich.

    Das heisst aber, dass sich Studiobetreiber nicht unbedingt an Verträge gebunden fühlen ....

    In diesem Fall wollte man wohl noch den Mitgliedsbeitrag ausschöpfen. Nachdem man meine 4 Wochen Kündigung nicht akzeptiert hat, habe ich einfach die Kontoabbuchung verhindert. Daraufhin kam der Anwalt des Vitalis ins Spiel und ging dann auch promt vor Gericht.

    Dort ist er über die Methode gestolpert, dass man bei monatlichen Beiträgen keine 12 monatige Verlängerung vereinbaren kann.

  4. #4
    Discopumper/in
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    wundert mich, die Urteile dich in Bezug darauf spontan kenne:
    -Keine Laufzeit über länger als 24 Monate
    -Verlängerung wenn dann maximal um ein Jahr und nicht wieder um 2 Jahre

    - finde das Urteil etwas seltsam, denn dann könnte man aus dem selbigen Grund auch jederzeit bei der Wohnungsmiete oder einem Zeitschriftenabo aussteigen.



    hast du evtl. etwas mehr Details zB welche Paragraphen angeführt wurden im Urteil?

  5. #5
    Neuer Benutzer
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    Hier ein kurzer Auszug aus einem Schriftstück meines Anwaltes an das Münchner Amtsgericht (Az 232 C 2007/97) aus dem Februar 1997:

    "Der Vertrag zwischen Klägerin und Beklagtem vom 24.4.1993 sieht in Ziffer 7 eine automatische Verlängerungsklausel um 12 Monate vor, falls nicht 3 Monate vor Ablauf der Mitgliedsdauer schriftlich die Kündigung erklärt wird.

    Diese Verlängerungsklausel ist nach $ 11 Ziffer 12 c, § 9 AGBG unwirksam, da nach der Rechtsprechung bei Fitnessvertägen die Höchstbindungsdauer auf 6 monate zu veranschlagen ist (Palandt AGBG 11 Randziffer 76 und 79, sowie 80 und 81) Danach gilt Nr. 12 c für die erste Kündigung, sowie auch für verlängerte Laufzeiten. (Landgericht Hamburg, NJW RR 88, 317, Landgericht Frankfurt/Main NJW RR 91, 184, Landgericht Darmstadt NJW RR 91, 1016, sowie Landgericht Düsseldorf NJW RR 92, 55)."


    Allerdings solltest du alles nochmal nachkontrollieren - für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Zitate übernehme ich keine Garantie.

  6. #6
    Discopumper/in
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    Danke erstmal !

  7. #7
    Discopumper/in
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    ist doch richtig so.
    wenn man abo für die faz oder sonstwas hat, will man ja auch gute qualitative beiträge lesen. wenn die auf einmal auf bild niveau herunterfahren würde die zeitung ja auch jeder kündigen

  8. #8
    75-kg-Experte/in
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    @rns

    Ich kann deinen Unmut über einen solches Gebahren, das du geschildert hast aus deiner Sicht gut verstehen.

    Es liegt halt oft im Trend auf dieser Wellness Gedöns-Schiene über zu springen.

    Auf der anderen Seite habe ich bei mir im Gym schon viele Kunden gehabt, die glaubten ihr 12 Monatsabo einfach so mir nichts dir nichts nach ein paar Monaten sofort kündigen zu können, weil sie z. B. einfach keine Zeit mehr zum trainieren hätten.

    Zur Info, bei mir kann man 3, 6 und 12 Monate abschließen.

    Auf die Frage hin warum sie denn keine kürzere Laufzeit genommen hätten, krieg ich dann zur Antwort, weil die längere die billigere war. Da ist mir Anfang meiner Selbständigkeit immer die Kinnlade runtergefallen. Heute jedoch schon lange nicht mehr. Darüber kann ich nur noch lachen.

    Ich möchte dazu nur sagen, es gibt auf beiden Seiten solche und solche.

    gruss
    herm

  9. #9
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    @herm

    Ich bin bei solchen Dingen auch für Fairnes. Ich habe diese Geschichte ja auch erst im Guten versucht.

    Ich persönlich bin aus zwei Gründen verärgert.

    Zum einen finde ich es nicht fair, dass man sich von Seiten des Studios zu nichts verpflichtet fühlt.

    Zum anderen sehe ich in München die Tendenz zu extrem billigen Studios oder sehr exklusiven (natürlich auch teuren) Wellnesstempeln. Leute, die einfach schwer trainieren wollen sind Exoten, die kaum eine Chance haben.

    Dabei habe ich kein Problem, auch mehr für ein Studio zu zahlen, wenn es mich anspricht.

  10. #10
    Discopumper/in
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    Mach doch eine Fairpay Klausel.
    D.h. wenn einer vorher aussteigen will, kann er das tun muss dann aber das nachzahlen was er zB an Monatsgebühr bei einem 6 Monatsvertrag gehabt hätte.

    Kann man in den Vertrag mit aufnehmen und sogar Werbung damit machen, in der Art:

    "Bei uns gibt es Fairpay keine Knebelverträge allerdings musst du dann das nachzahlen was du bei der entsprechenden Laufzeit an Gebühren gehabt hättest."

    Mal so als Gedanke

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