Ich würde sagen, dass das Eine das Andere begünstigt. Man kann allerdings stärker werden, ohne sichtbar an Muskulatur zuzunehmen, oder sogar leicht zu verlieren, oder andersherum an Muskulatur zunehmen ohne sich leistungsmäßig zu verbessern,

entscheidend ist "wie man gerade aktuell trainiert" (wie stark die Kraftkomponente betont wird, oder der etwas höhere WH-Bereich Priorität hat)

wenn Du mit wenigen WH trainierst, steigert sich die Kraft deutlicher. Man nennt das Training der intramuskulären Koordination (IK). Mit einem solchen Training kannst Du aus Deiner vorhandenen Muskelmasse eine höhere Maximalleistung
erreichen.
Wenn man anschl. wieder im mittleren WH-Bereich trainiert, kann man dort dann nach einer IK-Phase etwas höhere Gewichte verwenden wie vor der IK-Phase, und dadurch wieder neues Muskelwachstum reizen (relativ viele WH mit relativ hohem, aber nicht extrem hohen Gewicht, z.b. im 8-12 WH-Bereich). Es ist dann gut möglich, dass man (wenn die Ernährung entsprechend stimmt) Muskulatur aufbaut, ohne aber seine max. Leistung zu steigern (bzw. diese sich nach einiger Zeit sogar leicht verschlechtern kann).
Anfänger/leicht Fortgeschrittene sind evtl. in der Lage beides gleichzeitig gut zu entwickeln. Ab einem bestimmten Leistungsstand wird die Sache dann aber spezifischer, sprich "bestimmte Reize für bestimmte Anpassungen".