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					Herzhypertrophie
				
					
						
							Hier hab ich einen interessanten Artikel gefunden (von mir etwas gekürzt):
 Anabole Steroide wie Testosteron schädigen zweifellos das Herz-Kreislauf-System, allerdings existieren zu dieser Problematik nur tierexperimentelle Studien sowie vergleichende Untersuchungen und Fallberichte (Kasuistiken) am Menschen (die unten vorgestellt werden). Für eine endgültige Bewertung fehlen systematische Längsschnittstudien. Dies betrifft insbesondere die unter Steroidkonsum nachgewiesene linksventrikuläre Hypertophie (krankhafte Herzwandverdickung) und deren Reversiblität.
 
 Der plötzliche Herztod oder "sudden cardiac death" ist ein in der Medizin geläufiges Phänomen und beschreibt einen unerwartet auftretenden Tod durch einen Herzstillstand. Definitionsgemäß handelt es sich um nichttraumatische Todesfälle, die innerhalb einer Stunde nach Beginn von Symptomen auftreten.
 
 Ein durch Sport ausgelöster plötzlicher Herztod wird angenommen, wenn dieser während oder bis zu einer Stunde nach sportlicher Betätigung geschieht. Ein Herzstillstand hat zur Folge, dass plötzlich kein Blut in den Kreislauf gepumpt wird, so dass der Organismus u.a. nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden kann.
 
 Tritt dieses Ereignis beim Sport auf, ist es meist Kammerflimmern, das zum Herzstillstand führt. Das flimmernde Herz zuckt unkoordiniert und hochfrequent. (Abb.1) Es pumpt nicht mehr, weil keine Kontraktion möglich ist. Ein Herzstillstand kann auch entstehen, wenn der natürliche Schrittmacher des Herzens, der Sinusknoten, ausfällt, oder die Erregungsübertragung vom Herzvorhof auf die Herzkammer plötzlich unterbrochen wird (Asystolie).
 
 
 
 Abb. 1
 
 Wir halten fest:
 Der plötzliche Herztod ist ein unerwartet auftretender Tod durch einen Herzstillstand, der beim Sport meist durch Kammerflimmern ausgelöst wird.
 
 Das sogenannte "Sportlerherz" kann übrigens nicht mit einem durch anabole Steroide krankhaft vergrößerten Herz verglichen werden. Die Gründe sind wie folgt:
 
 * Sowohl bei der körperlichen Untersuchung (physikalischer Herzbefund) als auch in der Herzstromkurve (EKG) und im Herzultraschall (Echokardiographie) können bei Sportlern Besonderheiten gefunden werden, deren Abgrenzung gegenüber krankhaften Veränderungen potentiell Schwierigkeiten bereitet.
 * Diese sportbedingten Normvarianten sind besonders häufig, wenn sich ein Sportlerherz entwickelt hat, können aber auch bei regelmäßig Trainierenden ohne Herzvergrößerung auftreten. Prinzipiell kann festgestellt werden, daß vergrößerte Sportlerherzen sehr viel seltener als allgemein angenommen sind.
 * Lediglich Ausdauersportler mit entsprechend hohem Trainingsumfang und einige Ballspielsportler haben vergrößerte Sportlerherzen (Abb. 2). Vorwiegend anaerobes Training und Krafttraining führen zu keinen dimensionalen Veränderungen des Herzens.
 * Ein durch Sport vergrößertes Herz ist entsprechend vermehrt leistungsfähig; andernfalls wäre es krankhaft vergrößert, die Erweiterung der Herzhöhlen wäre ein Kompensationsmechanismus. Nach Ende der sportlichen Karriere kommt es zur Rückbildung des Sportlerherzens, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.
 
 
 
 Abb. 2
 
 Wenn man nun das "Sportlerherz" auf Abb. 2 mit dem krankhaft veränderten Herz auf Abb. 3 vergleicht, erkennt man, dass auf Abb. 3 die linke Herzkammer (linker Ventrikel) erheblich an Volumen verloren hat. Dies ist der ausschlaggebende Punkt den ich in den nächsten beiden Abschnitten näher erläutere.
 
 
 Die konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie
 Missbrauch von anabolen Steroiden kann zu einer krankhaften Herzmuskelzunahme führen. Die Wände der linken Herzkammer verdicken sich, während sich der Innendurchmesser nicht vergrößert, sondern die Herzhöhle eher eingeengt wird.
 
 Diese Veränderungen sind nicht typisch für ein Sportlerherz, sondern sind vergleichbar mit einer krankhaften Herzmuskelverdickung, die als konzentrische Herzhypertrophie bezeichnet wird und beispielsweise als Folge eines länger bestehenden Bluthochdrucks oder einer Einengung der Aortenklappen im Sinne einer Aortenstenose auftreten können. Ähnliche Veränderungen finden sich auch bei eigenständigen Herzmuskelerkrankungen wie der hypertrophen Kardiomyopathie.
 
 Die krankhafte Hezmuskelverdickung durch anabole Steroide geht mit einer gestörten Füllung der linken Herzkammer einher. Nach Absetzen der anabolen Steroide scheint die Herzmuskelverdickung zumindest teilweise reversibel zu sein. Inwieweit in diesem Stadium der Herzmuskelverdickung plötzliche Zwischenfälle, beispielsweise akute Herzrhythmusstörungen, auftreten können, muss offen bleiben. Unklar ist auch, ob sich daraus eine Herzschwäche, also eine Herzinsuffizienz entwickeln kann, wie das für die Herzmuskelverdickung des Bluthochdruckpatienten bekannt ist.
 
 
 
 Abb. 3 - Man beachte das deutlich verringerte Volumen der linken Herzhöhle (linker Ventrikel).
 
 
 Konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie - die Folgen
 Es kommt zu einer Dehnbarkeitsstörung des Herzens, und damit ist auch bei einer normalen Blutvolumenmenge immer das Risiko eines hydraulischen Phänomens gegeben. Die Problematik des hydraulischen Phänomens beginnt, sobald das Herz im Liegen nicht mehr in der Lage ist, das anflutende Blutvolumen vollständig zu bewältigen.
 
 Das hydraulische Phänomen führt zu einem Druck auf die Herzinnenschichten, dieser wiederum löst eine Herzinnenschichtischämie aus (= Blutleere oder Minderdurchblutung der Herzinnenschicht) und aktiviert den Sympathikus, der durch übermäßiges Zusammenziehen den Herzinnenraums weiter verkleinert und die Gefäße verengt, so dass zunehmend das Blutvolumen auf die Herzinnenschicht drückt.
 
 Es entsteht ein Teufelskreis, der bei linksventrikulärer Hypertrophie zu elektrischen Instabilitäten mit dem Auftreten von Spätpotentialen führt. Es ist bekannt, dass bei schwerer konzentrischer linksventrikulärer Hypertrophie eine plötzliche kurzdauernde Bewusstlosigkeit auftreten kann, die eine Folge der allgemeinen Minderdurchblutung des Gehirns ist (Synkope). Eine Synkope kann bei einer abrupten, schnellen Herzrythmusstörung auftreten, die zu raschem und schwerem Blutdruckabfall oder einer allgemeinen Durchblutungsstörung führt und insbesondere die Hirndurchblutung beeinträchtigt.
 
 Eine konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie führt automatisch zu einer Minderversorgung des Herzmuskels durch Sauerstoff, weil die Muskelmasse sich vermehrt hat und insofern ein größerer Sauerstoffbedarf besteht.
 
 Sie führt zu einer Dehnbarkeitsstörung, die bewirkt, dass das Blutvolumen keinen ausreichenden Platz im Herzinneren findet. Dies führt zum Beispiel zu einer ganz erheblichen Hustensymptomatik mit Stauung der Lungengefäße in der Pheripherie und einer Verkrampfung der kleinen Luftwege und der Lungenbläschen. Daraufhin wird über ein asthmoides Bild die Sauerstoffsättigung vermindert und weitere Durchblutungsstörungen sind die Folge.
 
 Eine konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie neigt zu sympathikotoner Aktivierung. Über das hydraulische Phänomen wird die Hypertrophie ständig weiter gereizt, weshalb es zu einem weiterem Herzkammerwandwachstum kommt.
 
 
 Direkte Schädigung der Herzmuskelzellen
 Tierexperimentell konnten Schäden der Herzmuskelzellen nachgewiesen werden, die von Veränderungen der einzelnen strukturellen Bestandteile der Zelle bis hin zu Zelluntergängen reichen. Da abgestorbene Zellen durch Bindegewebe ersetzt werden, resultieren bindegewebige (fibrotische) Areale, die hypothetisch zu einer Herzerweiterung und dem Krankheitsbild einer dilatativen Kardiomyopathie führen können. Darüber hinaus ist bekannt, dass solche fibrotischen Herde, die sich im Herzmuskel befinden, zu gefährlichen Rhythmusstörungen prädisponieren.
 
 
 Erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln
 Es wird vermutet, dass anabole Steroide über verschiedene Mechanismen das Blutgerinnungssystem beinflussen, so dass das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) ansteigt. Beispielsweise wurden bei einem Gewichtheber mit massivem Anabolikakonsum große Blutgerinnsel in der linken und rechten Herzkammer beschrieben.
 
 Aufgrund von Einzelfällen aus der Vergangenheit wird diskutiert, inwieweit derartige Blutgerinnsel über einen Verschluß der Herzkranzgefäße zu einem Herzinfarkt und konsekutiv zum plötzlichen Herztod geführt haben können.
 Aus der klinischen Medizin sind funktionelle Einengungen der Herzkranzgefäße, sog. Koronarspasmen bekannt, die zu akuten Durchblutungsstörungen bis hin zum Herzinfarkt führen können. Die glatte Gefäßmuskulatur und die Gefäßwand-spannung werden durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren reguliert. Besondere Bedeutung hat Stickstoffmonoxid, das als relaxierender Faktor für die Innenhaut der Blutgefäße (Gefäßendothel) wirkt. Chronische Anwendung von anabolen Steroiden scheint die Gefäßerweiterung zu behindern, so dass potentiell Koronarspasmen mit den genannten Konsequenzen auftreten könnten.
 
 
 Schlussfolgerung
 Der Missbrauch von anabolen Steroiden kann nach Sichtung der hier dargelegten Punkte in Verbindung mit den aufgeführten Studien (siehe unten) sowohl akut die Herzfunktion beeinflussen als auch längerfristig das Herz schädigen. Der Missbrauch anaboler Steroider kann zum plötzlichen Herztod führen, darf aber nicht ohne ausreichenden Beweis als Ursache für jeden ungeklärten Tod eines Sportlers propagiert werden. Wer trotz anaboler Steroide seine leistungssportliche Zeit unbeschadet überstanden hat, zahlt möglicherweise erst später die Zeche dafür.
 
 Dr. Snuggels
 
 
 
 
 Das mit dem plötzlichen Herztod macht mir Angst.Und das mit dem hydraulischen Phänomen was da steht
 macht mir auch bisschen bange.Wahrscheinlich ist das aber so gemeint wenn man dauernd "on" ist?Wie macht ihr das mit dem Herzen.Lässt ihr euch regelmäßig checken?Also wie lange sollte man Pause zwischen den Kuren machen damit man keine großen Probleme mit dem Herzen bekommt?Ne ANtwort wär sehr hilfreich.
 
 
	
	
 
	
	
	
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