Manfred Bendel
Diss. med. vet., München 1996
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Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluß verschiedener PGF2a-Präparate auf die Intensität und Fertilität der induzierten Brunst bei anöstrischen Kühen zu vergleichen.
Dazu wurden in einer Feldstudie die PGF2a-Präparate Dinoprost, Cloprostenol, Tiaprost und Luprostiol jeweils 102 anöstrischen Kühen mit rektal palpierbarem Corpus luteum i.m. verabreicht. Die Tiere wurden am Tag der Prostaglandinapplikation (Tag 0) und 3 Tage p. inj. (Tag 3) rektal und vaginal untersucht. Bei allen Tieren wurde an Tag 0 und Tag 3 eine Milchprobe zur Ermittlung der Progesteronkonzentration gewonnen. Gleichzeitig wurde der elektrische Widerstand des Vaginalsekrets gemessen. Die Feststellung und Beurteilung der Brunst erfolgte sowohl durch den Landwirt als auch durch den Tierarzt.
Bei 97,8 % der 282 Tiere, die am Tag 0 ein aktives Corpus luteum hatten (>5,5 ng Progesteron/ml Milch) konnte innerhalb von 3 Tagen, unabhängig von der Art des verwendeten PGF2a-Analogs, eine Luteolyse festgestellt werden.
Deutliche Symptome einer äußeren Brunst wurden von den Landwirten nur bei 22,5 % der Kühe beobachtet, während auf Grund der tierärztlichen Beurteilung der entsprechende Anteil bei 44,4 % lag. Der Anteil der Kühe, die bei der gynäkologischen Untersuchung eindeutige Merkmale einer Brunst (Graaf'scher Follikel, guter Uterustonus) aufwiesen, betrug dagegen 85,1 %. Ein Einfluß der verwendeten PGF2a-Präparate konnte nicht nachgewiesen werden.
Das durchschnittliche Erstbesamungsergebnis betrug 47,0 %, die Gesamtkonzeptionsrate nach maximal 3 Besamungen 58,9 %. Es bestand kein Unterschied zwischen den Präparaten.
Die Ergebnisse zeigen, daß die überprüften PGF2a-Analoga als gleichwertig für die Behandlung der stillen Brunst des Rindes zu betrachten sind. Mehr als 80 % weisen innere Merkmale einer besamungstauglichen Brunst auf, die äußeren Brunstsymptome sind jedoch bei weniger als der Hälfte der behandelten Tiere zu beobachten.
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