morbus reiter wird meistens durch chlamydien verursacht und besteht aus einer entzündung der harnröhre (brennen beim urinieren), bindehautentzündung und der gennanten reaktiven arthritis. welchen namen man dem ganzen gibt ist letztlich aber egal.

die therapie einer nachgewiesenen yersinien-arthritis mit antibiotika ist in erster linie nicht evidence based. die erfahrung hat aber dennoch gezeigt (sozusagen experience based), dass unter gewissen umständen eine solche therapie doch erfolge mit sich bringt. dabei sind aber mehrere faktoren wichtig. erstens bringt eine laufende therapie keine besserung der symptomatik, wenn im behandlungsverlauf kein abfall der spezif. immunglobuline erfolgt (deshalb kontrolle nach 4-8 wochen). hier bringt auch ein wechsel des antibiotikums nichts. zweitens ist der wirkmechanismus nicht ganz klar. die bakterien können nachgewiesenermaßen sehr lange im körper persistieren - hier käme dann die eigentliche antibiotische wirkung von doxyxyclin zum tragen. andererseits weisen einige studien auf einen direkte oder indirekte antirheumatische wirkung von doxycyclin (und wohl auch minocyclin) hin. hier käme also der basistherapeutische effekt zum tragen.

wie dem auch sei, yersinien-arthritiden können einen eine ganze weile (=jahre) plagen. im zweifelsfall würde ich zur therapie mit AB für 3 monate unter obigen kautelen tendieren, auch wenn hier kein evidence-ansatz zugrunde liegt.