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Meine Persönliche Erfahrung: Ich habe früher eine riesige Panik bekommen, wenn ich nicht ca. alle 3h Protein eingefahren habe. Mittlerweile bin ich da viel lockerer geworden und merke keinen Unterschied (liegt sicher auch daran, dass man als BB ja sowieso überdurchschnittlich viel Protein konsumiert).
Allerdings gibt es schon Hinweise dafür, dass bei jüngeren Personen eine gleichmäßige Proteinverteilung über den Tag besser funktioniert als wenige große Mahlzeiten (ist auch verdauungstechnisch angenehmer).
Bei älteren Personen scheint übrigens das Gegenteil zu gelten.
Was den AS-Pool angeht: Meines Erachtens wird diesbezüglich hin und wieder etwas missverstanden.
Der AS-Pool wird niemals leer. Das ist richtig. Das bedeutet aber prinzipiell nicht, dass der Organismus in bestimmten katabolen Situationen keine Muskelmasse abbauen könnte (abgesehen davon geht es beim BB ja vor allem darum, ein möglichst optimales Muskelwachstum zu gewährleisten - da kann man sich nicht auf den AS-Pool verlassen).
Einige Leute scheinen zu meinen, dass der Körper erst dann endogene Proteinstrukturen abbaut, wenn der Pool (fast) leer ist.
In der Praxis sieht die Sache aber etwas anders aus. Über Muskelauf- bzw. Abbau entscheidet das Verhältnis zwischen Proteinsynthese und Proteolyse und nicht der Füllungsgrad des AS-Pools.
Während einer katabolen Situation (z.B. längerer Fastenzustand) sinkt die Proteinsyntheserate, während sich die Proteolyserate verstärkt. Das hat zur Folge, dass Muskulatur und andere Proteinstrukturen (Darm, Leber ect.) abgebaut werden. Die aus dem Abbau stammenden AS fließen in den AS-Pool und vermischen sich dort mit den bereits vorhandenen AS (deswegen wird der Pool auch nie leer). In der Folge wird ein Teil der durch die Proteolyse abgebauten AS - die sich nun im AS-Pool befinden - oxidiert.
Während bzw. genauer nach einem langandauernden nächtlichen Fastenzustand (z.B. 10h) ist z.B. die Proteolyserate ca. 20% stärker als die Syntheserate (ein Grund, warum man abends möglichst noch mal Protein essen sollte - dies zögert den Fastenzustand hinaus, erhöht die Proteinsynthese und unterdrückt die Oxidation von endogenen AS und wirkt somit anabol) bzw. ca. 80% der aus der Proteolyse stammenden AS werden wieder für die Synthese verwendet, der Rest wird verheizt. Muskelabbau ist also nicht die Folge eines leeren AS-Pools, sondern vielmehr die Folge eines relativen Übergewichts von Proteolyseprozessen, die sich über die Zeit summieren und nicht ausgeglichen werden (im Normallfall wird die negative N-Bilanz einer langen Nacht am Tag wieder (über)kompensiert, so dass man innerhalb von 24h eine ausgeglichene bzw. positive E-Bilanz aufweist).
Mit anderen Worten: M.E. ist der AS-Pool ein schlechter Orientierungspunkt.
Vielmehr ist es wichtig, katabole Situationen (z.B. auch Übertraining) zu vermeiden und zu gewährleisten, dass möglichst "permanent" ausreichend Protein in der Ernährung vorhanden ist.
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