Also auch wenn es die meisten nicht so gerne hören: Die für uns begreifbare Welt besteht eigentlich nur aus Physik und die nicht begreifbare erst recht...

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Das Anhalten des Gewichts in einer unteren UND spannungslosen Position hat durchaus seinen Sinn, obwohl das natürlich bei höheren Gewichten schlecht zu realisieren ist:

In der negativen Phase der Bewegung spannt das Gewicht die Muskeln, Sehnen und Bänder die Bewegungsenergie des sich senkenden Gewichts wird durch das Abbremsen in andere Energieformen überführt. Dabei geht ein großer Teil in Energieformen über, die wir zum wieder Hochdrücken des Gewichts nicht nutzen können (Wärmeenergie beispielsweise). Ein Teil der Energie jedoch steckt in der Spannung von Muskeln, Sehnen und Bändern und wenn sich diese ihrer Dehung entledigen und sich wieder zusammenziehen, wird diese Energie wieder in Bewegungsenergie umgewandelt. Bei einer Bewegung, die am unteren Bewegungsende die Spannung hält, kommt also ein Teil der Energie für die positive Phase nicht aus den Muskeln.

Beginnt man dagegen mit der positiven Phase - indem man das Gewicht aus einer spannungsfreien und damit energielosen unetern Position nach oben bringt - leistet der Muskel alleine die Arbeit, womit seine Belastung größer ist.

Ausprobieren lässt sich das an einer Multipresse, wer das mal gemacht hat weiß, was ich meine. Ob das jedoch beim freien Drücken praktikabel ist, darf man ab einem gewissen Gewicht bezweifeln, wer lässt schon gerne 150 kg spannungsfrei auf der Brust ruhen???

Insgesamt lässt sich sagen, dass es immer sinnvoll ist, am Ende der negativen Bewegung sämtliche Energie aus dem Bewegungsapparat zu nehmen, was durch einen spannungsfreien Zustand vor der positiven Bewegung erreicht wird. Bei Curls, Seitheben, Beinstrecken usw. fangen wir ja instinktiv mit der positiven Bewegung an. Bankdrücken, Kniebeugen, Dips sind da eher Ausnahmeerscheinungen und werden erst richtig effektiv, wenn man das Bewegungsmuster umdreht und auch hier mit der positiven Phase beginnt.

Es ist eben doch Physik...