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hallo lupus,
...Vegetarier, Veganer etc. sind Menschen, die die Qualität ihres eigenen Lebens beschneiden...
Wenn es den in erster Linie nur das "eigene Leben" wäre.
Aus meiner persönlicher Erfahrung und Wahrnehmung heraus bezweifele ich diesen Punkt stark. Sich freiwillig beschränken, um auf selbstlose Art und Weise auf die (Un-)Lebensumstände in der Massentierhaltung aufmerksam zu machen, ist für mich ein sehr anerkennenswerter Beitrag. Die Mehrzahl der Veganer (z.T. auch Vegetarierer) handelt meiner Meinung nach aber garnicht so selbstlos und zielorientiert zum Wohle des Tieres, als aus Gründen der reinen Selbstdarstellung. Das Vorgehen selbst ist nähmlich höchst kontraproduktiv. Es werden stehts Maximalforderungen ("Kein Fleisch, Eier, Milch, Leder, keine Zoos usw.") gestellt, welche in dieser Form nicht im Ansatz durchsetzbar sind. Fleischerzeuger werden kategorisch abgelehnt egal ob Biohof oder Massen-Mc-Dodi-Produzent. Sinnvoll wäre es, sich für die "traditionelle" Tierhaltung auf kleinen örtlichen Höfen einzusetzen und diese Art der schönenden Tierhaltung zu fördern. "Eßt weniger, aber besseres (teuereres) Fleisch" statt "Fleischfresser sind Mörder". Dieses fehlende Fingerspitzengefühl ist nicht gerade sehr erfolgsversprechend, wenn man es eben nicht nur mit profitgieriegen Fleischindustriellen, sondern auch Jahrhunderte Jahre alten tiefverwurzelten kulturellen und religösen Gegebenheiten zu tun hat. Religiös? Zum Beispiel hat im Islam das schlachten und verteilen von Fleisch eine hohe Bedeutung. Dies läßt sich aus dem jährlichen Opferfest ableiten, an welchem Millionen Tiere weltweit zur Erinnerung an Abraham geschlachtet werden.
Eine rumphilosophierende "Elite", welche auf dem Weg in eine bessere Welt allen Ernstes ihre eigenen Katzen und Hunde vegan ernährt, und gleichzeit mit einem fetten BMW zur nächsten Tierbefreiung brettert, kann ich nicht für ernst nehmen.
Wie sooft ist wohl der Weg der Mitte, der einzig brachbare Weg.
gruß
zuluman
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Vegetarismus aus ehtischen Gründen muss zwangsläufig im Veganismus enden
Wie ich bereits sagte, muss Vegetarismus aus ethischen Gründen eigentlich sogar im Tod enden.
@lupus:
So was glaubt ihr doch selbst nicht?
Oder gibt euch dieses Denken die Möglichkeit, euch über "andere" zu erheben?
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, an welchem Punkt der Nichtvegetarier sich über andere erhebt. Genau das Gegenteil ist doch der Fall. Es bleibt aber nun mal so, dass ich deren Denkweisen nicht teile. Und da keine Vegetarismusnorm besteht, werde ich mir auch weiterhin mein Rindersteak schmecken lassen. Der springende Punkt ist: Ich halte Fleischkonsum nach wie vor ethisch für vertretbar. Das heißt nicht, das ich und andere Nichtvegetarier gegenüber Tieren nicht zur Empathie fähig sind. Auch hier trifft das Gegenteil zu und ich bin durchaus der Meinung, dass man auch Tieren so gut wie möglich überflüssiges Leid ersparen sollte. Allerdings ist auch das ein Axiom, nur eben eins über das weitgehend Konsens besteht.
Die Frage ist wiederum nur, was hier jeder einzelne als überflüssig, als Leid oder als niederen Beweggrund definiert, wo man also die Grenzen ziehen will.
Vegetarier, Veganer etc. sind Menschen, die die Qualität ihres eigenen Lebens beschneiden, um den hilflosen Versuch zu starten, die Gesamt-Qualität auf diesem Planeten zu heben
Wie ich weiter oben bereits erwähnte, geht das "Gutmenschentum" des Vegetariers auch nur so weit, wie es seine eigene Bequemlichkeit zulässt und damit unterscheidet er sich letztendlich nicht im geringsten von einem Nichtvegetarier.
Kein rational handelnder Mensch begeht eine Handlung, deren wahrgenommene Kosten die subjektiv wahrgenommenen Nutzen übersteigen. Niemand beschneidet sich, wenn er daraus nicht auch einen Nutzen erfährt.
Du darfst nur eins dabei nicht verwechseln: Dieser Fakt, schließt nicht aus, dass menschliche Handlungen nicht auch moralgesteuert sind.
Gruß
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Sportstudent/in
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, an welchem Punkt der Nichtvegetarier sich über andere erhebt.
Also ich sehe da sehr viele Punkte, und wenn du dir den Thread nochmal durchliest, dann sollten sie auch dir auffallen.
Aber darum geht es mir nicht wirklich, ich selbst bin auch kein Vegetarier, da ich ja schon geschrieben habe, das dieses (zwar lobenswerte) Verhalten nur ein rumdoktern an den Symptomen sei.
Ich halte Fleischkonsum nach wie vor ethisch für vertretbar.
Klar, ich könnte mir auch nicht vorstellen auf tierische Produkte zu verzichten, das gehört zur Natur, und die Natur hat immer recht.
Dennoch ist dieses überflüssige Leid der Konsumtiere und unwürdige Verhalten der Menschen für mich nicht tolerierbar.
Die wirkliche Ursache liegt in der Überbevölkerung!!
Um so viele Individuen mit Fleisch zu versorgen, bleibt gar ncihts anderes übrig, als die Tiere (welche ja an und für sich nur noch ein Schatten ihrer selbst sind) so zu behandeln, mal von relativ minimalen Abweichungen abgesehen.
Das ganze kann natürlich nur längerfristig verändert werden, und wir Deutschen gehen auch in diese Richtung, da wir uns ja ziemlich stark reduzieren, was ich begrüße, denn die Erde ist ein Goldfischglas, und es kommt mir so vor, als gäbe es mehr goldfische als Wasser.
Was mir eher Sorgen macht, ist die islamische Resurgenz.
Wenn man sich die Demographie der islamischen Länder von den letzten 40 Jahren ansieht, dann erkennt man ganz klar, dass frei nach Konrad Lorenz mal wieder eine Rebellion der neuen Generation gegen die eher westliche Atatürk Generation.
Der Kemalismus musste wieder dem Islamismus weichen.
Der Islamismus war das funktionelle Substitut für die demokratische Opposition gegen den Autritarismus in christlichen Gesellschaften.
Nach Lorenz sollte man sich über so etwas keine sorgen machen, da es in gewissem sinne "natürlich" sei, und das Pendel auch wieder umschwinge.
Dennoch sollte man bedenken, dass mit dieser Resurgenz wieder die Einstellung in die Familien einzug hielt, dass es i.O. sei massig Kinder auf die Welt zu bringen, und so geschieht es nun auch, bei ner durchschnittlichen islamischen Famillie leben mind. 5 Sprösslinge.
Doch wo soll das hinführen, das ganze potenziert sich immer weiter, und bedeutet somit auch mehr Ausbeutung auf diesem Planeten?!
****** Religion!!!
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Das Problem wird einem auch bei der 3.welt Problematik deutlich.
dort ist es in den köpfen der Menschen verankert, dass sie um fortbestehen zu können mind. 6 kinder zeugen müssten, da davon ca.4 sterben.
Verbessert man dort nun die Lebensumstände (mehr Ernährung, bessere Medizin etc.), so dass weniger Kinder sterben, dann behalten sie dieses mind.6-Kinder Schema immer noch bei, so dass durch bessere Umstände z.B. 4 Kinder überleben (anstatt 2) und somit wächst die Bevölkerung, und die Ernährung ist genau so knapp, wie zuvor, nur dass weniger Menschen sterben, --->die selben be******enen Umstände, nur mehr Menschen leben (leiden) darunter.
Das ist keine Entwicklung, nur ein Laufen im Kreis.
Wenn die Menschen dort besser denken könnten, oder es beigebracht bekommen würden, und sie ihre Menschen-Produktion drosseln würden, könnten sie ein besseres Leben führen.
Doch das ist nicht gerade im sinne der großen Konzerne....
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so dass weniger Kinder sterben, dann behalten sie dieses mind.6-Kinder Schema immer noch bei
Das bezweifle ich. Zumindest nach gewisser Zeit würde sich dieses Zeugungsverhalten dann auch ändern. Das ist zumindest die Regel, da mit steigender Lebensqualität der ökonomische Wert des Kinderreichtums sinkt.
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kann schon sein, dennoch ist "diese gewisse Zeit" in den letzten über 20 Jahren noch nicht eingetreten.
Aus nem Teufelskreis kann man nicht so schnell ausbrechen!
Bis sich so eine völlig andere Einstellung in einer ganzen Kultur durchgesetzt hat, können locker 5 Dekaden ins Land ziehen.
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In den letzten 20 Jahren hat sich in der 3. Welt die Lebensqualität auch nicht wirklich verbessert.
Dass es dennoch eine Weile dauert, bis sich kulturelle Überzeugungen ändern, ist klar.
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Das Problem wird einem auch bei der 3.welt Problematik deutlich.
dort ist es in den köpfen der Menschen verankert, dass sie um fortbestehen zu können mind. 6 kinder zeugen müssten
Übrigens: Noch ein Blick in die Literatur...
In den letzen Jahrzehnten hat die Fertilität in den Entwicklungsländern im Durchschnitt deutlich abgenommen.
Während die Kinderrate pro Frau 1970-75 bei 5,4 lag, sank sie in der Folgejahren auf 4,2 und lag 1990-95 bereits bei nur noch 3,4.
Und obwohl die Gesamtbevölkerung momentan weiter ansteigt, ist der Höhepunkt der weltweiten Wachstumsdynamik bereits überschritten.
Übrigens bereits in der 70er und 80er Jahren wurde ein weltweiter Nahrungsmittelüberschuß produziert.
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