Dieses Jahr wollten wir für Euch mal von der Weltmeisterschaft der Junioren und Senioren in Bialystok/Polen berichten. Doch leider haben wir da nicht mit dem IFBB gerechnet.

Ich sitze ja seit fast 10 Jahren in diesem Business und halte immer schön meinen Mund, denn wer mit dem Verband, egal ob mit dem deutschen oder international was zu tun hat, der weis, wie wenig Kritik man dort verträgt, neue Ideen haben standardmäßig Gegenwind, das ist jetzt nicht einfach dahingestellt, sondern Tatsache. Warum gibt es denn NABBA und NAC – das sind fast alles Ex-DBFV Leute! Seit Jahren tut sich nichts, denn keiner tut was, auch international Pressearbeit Null, man schaue sich alleine die Website ifbb.com an – dort sollte man absolut frische Infos finden, was findet man – rein gar nichts. Von der deutschen Website will ich gar nicht erst sprechen. Ich kann die übrigens für den Verband neu gestalten, muss mich halt nur einer fragen. Und das mache ich nicht für 400 Euro, sondern kostenlos.

Aber nun schiesst der IFBB echt den Vogel ab, der neue Präsident Herr Dr. Rafael Santonja hat beschlossen, dass jemand wie ich nun 400 Euro zu zahlen hat, wenn er Fotos machen will. Ich meine ist klar, denn ich bin ja schließlich 1.) gewerbliche 2.) ausländische und 3.) Internetseite. Da kann man sich das schon mal leisten, kein Problem. Lieber IFBB, ich fahre nicht S-Klasse, sondern quetsche meinen ***** in einen sparsamen Skoda Fabia, eben um von den Meisterschaften berichten zu können und alle, die von dort berichten, haben eh schon viele Steine im Weg, man muss eben Benzin, Hotel und Verpflegung bezahlen, trotzdem machen es viele – einfach aus der Liebe zu diesem Sport heraus, nicht weil man damit Unmengen an Geld verdient. Und vielen geht es dabei wie mir, dass ich mir manchmal denke, nach Abzug aller Kosten etc. könnte man auch normal arbeiten gehen und hätte ab 17 Uhr Feierabend und am Monatsende seinen garantierten Lohn.

Doch was ist das Ziel dieses Vorgehens? Da es in anderen Sportarten nicht so ist, dass die Presse zahlen muss, mache ich mir schon meine Gedanken, ein Teil dieses Geldes fließt sicherlich den Veranstaltern zu, denn ich war 5 Tage zu spät mit der Akkreditierung, also sagte man, dass ich keinen Presseplatz bekomme, ABER wenn ich die 400 Euro zahle, sei ich herzlich willkommen. Mein Vorschlag an Veranstalter und Verband: Versucht das Bodybuilding im positiven Licht darzustellen in der Presse und Medien, zeigt, worum es wirklich in diesem Sport geht und es werden auch früher oder später ECHTE Zuschauer in die Hallen kommen, an denen man Geld verdienen kann und seien es 5 Teenager, die sich dieses „komische Spektakel“, welches gerade in Ihrem Ort stattfindet aus Jux ansehen wollen, wenn davon einer doch mit dem Bodybuilding Virus angesteckt wird, ist das schon ein Erfolg.

Die zweite Sache, die ich mir denke, will man damit die Websites raushalten, damit wieder mehr Printmagazine gekauft werden? Da schießt sich der Verband abermals selbst ins Knie, denn wenn es mir zu ungemütlich wird, dann gehe ich halt dorthin, wo ich merke, dass ich erwünscht bin. Man beachte z.B., dass nun auf der Deutschen des DBFV nur All Stars Filmrechte hat. Will ich also Interviews mit den Athleten machen, so muss ich mit diesen raus gehen auf den Bürgersteig. Exklusive Übertragungsrechte – na klar das gibt es und zwar im Spitzensport. Da schicke ich doch lieber einen Fotografen zur Deutschen und gehe halt am gleichen Tag zur NAC DM, dort freut man sich über die gute PR und fragt auch zwischendurch, ob alles okay ist und am Ende, wie es mir gefallen hat.

Recht witzig ist, dass ich dann aufgrund der Tatsache, dass ich bei der DM nicht filmen darf, vermehrt zu den Leute fahre, Ihr Training filme und Interviews mache, was dann eigentlich erst recht den Printmagazinen schadet, versteht Ihr wie ich meine?

Interessanterweise ist es im Profibodybuilding ganz anders, da bekomme ich für den Mr. Olympia als Presse das komplette Eintrittspaket geschenkt und einen guten Fotoplatz, ist auch klar, denn diese Veranstaltungen haben auch einen kommerziellen Hintergrund und man würde dort niemals von mir noch Geld dafür verlangen, dass ich PR mache.

Offenbar sind Amateur- und Profibodybuilding zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Die ersten Früchte der seltsamen Politik bei den Amateuren sieht man schon: der Verlust des ganzen asiatischen Kontinents an Paul Chuas neuen Verband. In Österreich ist gerade aufgrund dieser Geschichte ebenfalls ein neuer Verband entstanden und die dort ausgetragene Meisterschaft war sehr gut besucht.

Sorry, dass ich hier ausschweife, aber dieses Geschehnis hat das Fass zum Überlaufen gebracht bei mir, ist mir jetzt auch egal, ob ich mich jetzt beim Verband unbeliebt mache, irgendwann hat jeder genug und einfach keinen Bock auf so eine *******_e.



Würde mich interessieren, was Ihr zu diesem Thema denkt.

Mfg, Ben.