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Muskuläre Dysbalancen
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Kennst Du eine Sportart die nicht einseitig ist? Ich meine jetzt nicht solche Kindereien wie Ballspiele oder katabole Daueranstrengungen wie Schmächtigkeitsläufe, bei denen sich der Körper selbst von innen auffrisst. Wettkampfhäkeln fällt wohl ebenso flach wie Armdrücken und an Tennis oder Golf wollen wir gar nicht erst denken.
Mit der besten körperlichen Entwicklung können wohl Turner und Sprinter aufwarten. Dennoch weisen Turner bedeutende Schwächen im Unterkörper auf und Sprinter im Oberkörper. Sie sind jedoch – mal nebenbei – ein sehr einprägsames Beispiel für die Tatsache, dass man bereits mit dem eigenen Körpergewicht ein enormes Kraftpotential mit einer Statur zu paaren vermag, die die meisten Hobby-BBler vor Neid erblassen lässt. Hannibal lässt grüßen.
Kampfsport ist sicher ebenfalls nicht zu verachten, auch hier überwiegen jedoch je nach Sparte immer bestimmte Bewegungen, andere werden vernachlässigt und andere werden teilweise überhaupt nicht ausgeführt. Schließlich wird man nur dann ein Spezialist, wenn man sich auch auf Weniges spezialisiert. Umso mehr man können will, desto durchschnittlicher wird man darin auch bleiben.
Aber seien wir da mal nicht zu hart: Sprinten, Turnen sowie viele Kampfsportarten und sicherlich auch Gewichtheben vermögen den menschlichen Körper wirklich schon sehr ansprechend in die Form einer ausgeprägten und harmonischen Statur zu gießen. Schwimmen ist ebenfalls sehr vielseitig, weist jedoch ebenfalls bewegungstechnische Defizite auf und vermag ob seines geringen Widerstandes und der tragenden Substanz des flüssigen Mediums nur geringe Wachstumsreize zu setzen.
Der Körper als Abdruck der eigenen Lebens- und Bewegungsweise
Nun gibt es viele Menschen, die diese einseitigen und vielseitigen Sportarten regelmäßig ausführen, was sich auch entsprechend in der Struktur ihres Leibes verkörpert. Ein guter Sportmediziner kann anhand der Dysbalancen eines Athleten auf seine jeweilige Disziplin schließen.
Nun reicht es aus, dass wir als Menschen meistens schon viel zu einseitig denken und da machen wir beim Denken noch lange nicht halt. Andauernde sitzende Tätigkeiten und/oder immer wieder die gleichen intensiven körperlichen Bewegungen in Arbeit, Sport und Freizeit spiegeln sich nach und nach immer stärker in unserer Körperhaltung wieder wie zu viel Hochmut oder Trägheit.
Oft sind jedoch Haltungsschwächen nicht durch charakterliche Schwächen bedingt, sondern auch durch muskuläre Dysbalancen. Beim ersten Googleausflug wird man hier allerdings nicht gerade fündig und selbst der Hort wissenschaftlicher Feingeistigkeit 'Wikipedia' vermag nicht wirklich aufzuklären. Aus diesem Grund möchte ich hier kurz die Basics erklären. Ich weiß, das ist ein durchaus langweiliges Thema, aber auch nur solange man selbst nicht davon betroffen ist.
Bist Du betroffen?
Einige Dysbalancen kann man direkt im Spiegel erkennen. Überprüfe es am besten direkt einmal aus:
Befinden sich Deine Schultern auf einer Linie mit Deiner Hüfte oder hängen sie davor oder stehen sie dahinter?
Na, wie sehr ist Dein Unterarm von der Streckung entfernt?
Sind Deine beiden Körperseiten symmetrisch/gleich gut entwickelt?
Wie steht es um die gleichmäßige Entwicklung Deiner oberen Körperhälfte im Verhältnis zu Deiner unteren?
Hast Du ansonsten irgendwelche Beschwerden, die sich irgendwann in Deinem Bewegungsapparat eingenistet haben, aber nicht im Entferntesten daran denken, wieder zu verschwinden?
Was sind muskuläre Dysbalancen?
Muskeln funktionieren nach dem Zug-Prinzip. Wenn sie kontrahieren, ziehen sie die beiden Knochen, an die sie durch ihre Sehnen gebunden sind, im Bewegungsrahmen des beteiligten Gelenkes aufeinander zu. Je stärker ein Muskel nun belastet (also trainiert) wird, desto größer wird auch seine Grundspannung – selbst im Ruhezustand der Bewegungslosigkeit.
Das ganze Muskelsystem, welches Haltung und Bewegung in unsere Knochen zu bringen vermag, kann man sich stark vereinfacht als ein komplexes System mit-, neben- und gegeneinander arbeitender Gummibänder, die zwischen den Knochen gespannt sind, vorstellen. Durch einseitige Belastung werden nun einige Gummibänder dicker und andere nicht, ganz andere wiederum werden sogar immer dünner, da sie so gut wie nie belastet werden ? Hypertrophie und Atrophie.
Ein starkes Gummiband besitzt nun natürlich auch eine viel stärkere Grundspannung als ein dünnes. Deswegen verschiebt sich Dein gesamtes Knochenskelett immer so, wie Deine muskulären Dysbalancen es verursachen und durch so manche regelmäßige Tätigkeiten, Sportarten sowie Sitz- und Liegehaltungen verschiebt sich da eine ganze Menge.
Eingefallene Schultern, ein hängender Kopf, ein Buckel oder übertriebenes Hohlkreuz usw. usf. sie alle können Anzeichen solcher Ungleichgewichte sein.
Der Teufelskreis der Dysbalancen
Immer stärker werdende Muskeln werden immer mehr Arbeit des Gesamtsystems übernehmen, wodurch sie noch stärker und die ohnehin schon schwachen Muskeln noch mehr entlastet und somit noch schwächer werden, wodurch sich wiederum der Zustand des Gesamtsystems noch weiter verschlechtert usw.
Wer hier somit nicht rechtzeitig oder am besten von Anfang an darin bestrebt ist, alle aufkommenden Dysbalancen möglichst früh zu erkennen und im Keime zu ersticken, wird mit jedem weiteren belastenden Tag der Verdrängung dieses Problem selbstverschuldet immer stärker in seinem eigenen Körper etablieren.
Es gilt somit, entstehende Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor man die Kontrolle über sie zu verlieren droht. Bereits der römische Dichter Ovid hat in seiner Schrift Remedia amoris (Heilmittel gegen die Liebe) zur Vorsicht und frühen Reaktion gemahnt:
Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras. (Wehre den Anfängen! Zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind.)
Die verschiedenen Arten muskulärer Dysbalance
Die Dysbalancen der Symmetrie sind wohl die offenkundigsten muskulären Ungleichgewichte. Wenn Arme oder Beine verschieden gut entwickelt oder sogar ganze Körperhälften und -seiten betroffen sind, dann ist Handlungsbedarf angesagt.
Links-rechts-Dysbalancen kann man dabei schnell anhand von ein paar Maßbandmessungen in Erfahrung bringen und solche von Ober- und Unterkörper kann man durch die im Symmetrie und wie man sie erlangt-Artikel vorgestellte Technik herausfinden.
Antagonistische Dysbalancen sind weniger einfach zu erkennen. Dennoch verraten sie sich dem aufmerksamen Beobachter durch eine von der Norm abweichende Körperhaltung. Wirken die Schultern nach vorne gezogen, ist z.B. die Brusmuskulatur zu stark im Verhältnis zur hinteren Schulterblattmuskulatur, dem Trapezius. Neigt man zu starkem Hohlkreuz (Hyperlordose), sind die Bauchmuskeln zu schwach im Verhältnis zu den Hüftbeugern und den Rückenstreckern. Dies äußert sich außerdem oft durch einen herabhängenden Bauch. Ist hingegen die Bauchmuskulatur stärker als die der Rückenstrecker, dann wird man automatisch in eine buckelige Haltung gezogen.
Durch derartige Dysbalancen verliert die Wirbelsäule ihre natürliche Krümmung – das konvexe Wechselspiel zwischen Kyphose (zum Rücken hin/dorsal) und Lordose (zum Bauch hin/ventral).
Es sind jedoch noch viele andere Muskeln an der Stellung der Wirbelsäule beteiligt. So kann z.B. eine Dysbalance durch andauernd überlastete Kniebeuger, die von unten/hinten am Becken verankert sind, dazu führen, dass eben dieses nach unten/hinten gezogen wird, wodurch die Lendenwirbelsäule ihre Lordose verliert.
Dieses Problem wird z.B. durch zu viel sitzende Tätigkeit ohne Ausgleichsbewegungen provoziert. Durch die beständige Dehnung der Kniebeuger beim Sitzen wird der Körper (das Nervensystem) nämlich auf genau diese Haltung programmiert und sträubt sich dann immer mehr gegen gegenläufige Bewegungen und Bewegungsumfänge. Der Beinbeuger scheint dann verkürzt zu sein. In Wirklichkeit gibt es jedoch keine 'verkürzten' Muskeln, sondern nur falsch programmierte/trainierte. ...
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