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Mike Mentzers letztes Interview

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Geschrieben/Gepostet am 19. Oktober 2010 von Stuart Little

Nur wenige Wochen vor Mike Mentzer´s Tod am 10. Juni 2001, und dem Tod seines Bruders Ray zwei Tage später, fügte sich Mike einer Frage & Antwort Sitzung mit dem Magazin "The Sandwich". In diesem, seinem letzten Interview, enthüllt Mike zum ersten Mal sehr persönliche Dinge über sich und seine Lebensphilosophie.

Man wird lachen, sich beschissen fühlen, geschockt sein oder dieses Magazin in den Müll werfen, aber hierin liegt die Wahrheit über Mike Mentzer. Es ist ein Schwanengesang, der voraussichtlich eine Menge Staub aufwirbeln wird, genauso wie Mike es gewollt wohl gewollt hätte.


The Sandwich: Wie läuft´s so ?
Mike Mentzer: Es geht sehr gut voran. Wie viele wissen, erwarb ich ein Versandgeschäft; verwalte eine Website, was sehr viel Zeit beansprucht; ich schreibe Artikel; und ich arbeite an einem Video. All dies benötigt viel Zeit, aber ich lebe durch meine Verantwortung auf, ich genieße es, zehn bis zwölf Stunden am Tag zu arbeiten. Ich folge seit vielen Jahren diesem Muster. Ich kann wohl sagen, daß sich mein Leben um meine Arbeit dreht.

TS: Nach dem ersten Interview mit uns bist du von der Bildfläche verschwunden. Was ist passiert ?
MM: Ich hatte einige medizinische Probleme, eins davon brachte eine Operation an meiner Halswirbelsäule mit sich. Ich hatte eine Lungenentzündung, Bronchitis und kürzlich wurden Blutklumpen in meiner Lunge entdeckt. Es ist ziemlich schwer, aber ich bin jetzt auf starken Blutverdünnern, die sich um dieses Problem kümmern sollten.
Für diejenigen, die wissen wollen, warum Mike Mentzer Blutklumpen in seinen Lungen hat, dies wurde entdeckt als mein Bruder Ray eine Operation wegen Blutklumpen in seinen Armen hatte, dort wo man die Leute an das Dialysegerät anschließt. Viele wissen bereits, daß Ray eine lebensbedrohliche Nierenerkrankung hat, welche an drei Tagen in der Woche eine viereinhalbstündige Dialyse nötig macht, die sehr grauenvoll und schwächend ist. Einmal während eines solchen Vorgangs wurde ein genetischer Fehler entdeckt, bekannt als Antithrombin-Mangel, was bedeutet daß sein Blut zu schnell klumpt. Der Doktor hat ihm daraufhin erklärt, wenn er Brüder oder Schwestern hätte, solle er ihnen davon erzählen, denn sie werden es auch haben.

TS: Was ist dir durch den Kopf gegangen, während du im Krankenhaus warst ?
MM: Es ist interessant. Es hat mich irgendwie geärgert. Natürlich möchte niemand so einen Defekt haben, ich war nie verzweifelt deswegen. Ich bin nicht jemand, der Nägelkauend durch die Gegend rennt. Ich gehe locker damit um, vertraue den Ärzten und bin zuversichtlich in den Aussichten.

TS: Inwiefern hat Rays Situation auf dich eingewirkt ?
MM: Es ist nicht leicht wenn man sieht, daß ein Familienmitglied durch eine grausame Erfahrung durchgeht. Eine Dialyse ist eine sehr harte Behandlung die das Blut aus einer Vene, gewöhnlich im Arm, herauspumpt, es in einer Maschine reinigt und wieder zurückführt. Ray hat eine seltene Form davon, welche "Berger´s Leiden" genannt wird, die Ärzte haben mir gesagt, es habe mit dem früheren Steroidkonsum nichts zutun. Es ist eine seltene Funktionsstörung, welche meist bei Männern über 35 beobachtet werden kann. Aber er hält sich ganz gut. Er hat schon Tiefpunkte - kein Zweifel - aber jeder der ihm nahe ist, ist beeindruckt über die Art und Weise, wie er damit umgeht. Die meisten Menschen in der Dialyse werden Zoloft oder Prozac oder eine andere Droge verabreicht, aufgrund des enormen persönlichen Tributs, den man der Dialyse zu zollen hat, aber mein Bruder benutzt solche Medikamente nicht. Er zieht das gedanklich durch. Er weiß, es ist lebensbedrohlich aber solange er die Dialyse hat, hat er eine angemessene Chance zu überleben. Er ist jetzt im Stadium, was man "Endstadium der Niereninsuffizienz" nennt. Seine Nieren sind nicht nur geschädigt, sie sind tot. Ohne die Dialyse hätte er keine Chance zu überleben.
In letzter Zeit wurde er tatsächlich ein wenig depressiv. Ich hatte einen Bluttest, der aufzeigte, daß ich ein tissue match mit Ray habe und ich war bereit, ihm eine meiner Nieren zu geben. Wir wollten gerade einen Termin für die Operation ausmachen, als sie diese Blutklumpen in meinen Lungen gefunden hatten, was Ray sogleich als ein böses Omen angesehen hatte. Die medizinischen Spezialisten sind da sehr streng, wenn man eine Niere spenden will. Man muß absolut gesund sein. Der kleinste körperliche Mangel und sie streichen dich sofort von der Spenderliste. Also ging er durch eine depressive Zeit aber er kam darüber hinweg und es geht ihm immer besser.

TS: War deine Beziehung mit Ray immer schon so gut ?
MM: (Lacht) Ray und ich hatten eine lange Zeit eine wackelige Beziehung, obwohl sie nicht schrecklich war. Das typische Bruder-Ding zogen wir durch. Aber letztens, als wir beide krank waren, kamen wir uns näher. Im positiven Sinne, denn Brüder sollten sich nahe sein, sich nicht zanken. Wir passen jetzt endlich zusammen, so wie es zwei Brüder sollten.


TS: I verstehe, daß Ray einen überraschenden Gute Besserungs-Gruß bekam.
MM: Eigentlich bekam er einen Anruf von, glaube es oder nicht, von Arnold Schwarzenegger, was mich sehr berührt hat und ich danke Arnold dafür. Arnold rief Ray an und fragte ihn, wie es um ihn stünde, Ray könne sich jederzeit und egal aus welchem Grund an ihn wenden, wenn er etwas bräuchte. Es war eine sehr wohlwollende Geste von Arnold und in meinen Augen hat sie seinen Status als menschliches Wesen gehoben. Ich war geschockt, als er anrief! Vor vielen Jahren erklärte ich Joe Weider, ich hoffe Arnold würde lernen erwachsen zu werden und sein volles Potential auszuschöpfen, denn er ist ein sehr überragendes Individuum.

TS: Leben Deine Eltern noch ?
MM: Meine Eltern sind gestorben.

TS: Hattest du eine gute Beziehung zu ihnen ?
MM: Ja, mit meiner Mutter und meinem Vater. Meine Mutter starb als erste, und für mich war es eine unbeschreiblich schwere Zeit. Ich weiß noch, als ich den Anruf vom Doktor um fünf Uhr früh bekam, ich steige also in mein Auto und fahre herum und weine die dicksten Tränen die du je gesehen hast, stundenlang. Und natürlich hält sich dieses Gefühl lange Zeit, aber dann lernt man damit fertigzuwerden, man erkennt, dass der Tod ein unvermeidlicher Teil des Lebens ist. Jeder ist davon betroffen.
Der Tod meines Vaters war ebenfalls schlimm, aber noch lange nicht so schlimm wie der meiner Mutter, denn ihr Tod hat mich gewissermaßen vorbereitet für zukünftige Tode in meiner Familie. Sie starben vor vielen Jahren, und ich habe es gut verarbeitet.

TS: Glaubst du an den Himmel oder an die Hölle ?
MM: Wenn ich an den Himmel oder an die Hölle glauben würde, müßte ich an Gott glauben. Ich glaube nicht an Gott. Ich habe keinen Zweifel, daß es keinen Gott gibt. Das bedeutet, es gibt auch keinen Himmel oder eine Hölle. Ich bin Objektivist, ein Student der Philosophie von Ayn Rand, deren zentraler Grundsatz lautet, daß man sich Vernunft und Realität voll und ganz hingeben muß. Es liegt in der Vernunft der Realität, daß eine Gottexistenz unmöglich ist, zumindest nicht, wie Er weitgehend aufgefasst wird.
Also gibt es keinen Himmel und keine Hölle und ich mache mir keine Hoffnungen meine Mutter und meinen Vater jemals wiederzusehen. Manchmal durchlebe ich diese Phase und mir kommen Tränen.

TS: Wenn es dir bewiesen wäre, dass so ein Ort existieren würde, und du hättest eine Eintrittskarte dafür, würdest du sie einlösen ? Oder würdest bei deinen Überzeugungen, einer Unmöglichkeit einer Gottexistenz, festhalten ?
MM: Das ist es, was ich eine rationale Sicht des Schöpfer nenne (Mike Mentzer spielt damit wahrscheinlich die Schöpfer-Schmarotzer-Theorie von Ayn Rand an, genauer erläutert in ihrem Buch "Der Ursprung")! Wie ich schon sagte, es kann keinen Gott geben, nicht, wie er weitgehend aufgefasst wird. Gott ist unendlich, ist überall, Gott hat das Universum geschaffen - das ist überhaupt sehr interessant. Es gibt so etwas wie das Universum erschaffen oder dem Universum einen Grund geben zu existieren, denn das Universum ist der Grund aller Kausalität! Wenn es einen Gott geben würde, müßte er aus einer materiellen Substanz bestehen und er müßte irgendwo leben. Darüberhinaus hat Existenz schon immer existiert auch in dem Kontext, den du gerade angesprochen hast. Wenn, wie du bereits sagtest, es bewiesen wäre, irgendwo hinter dem Schatten des Zweifels gäbe es einen rationalen Schöpfer und ein Leben danach, ja, ich würde die Chance nutzen mit meiner Mutter und meinem Vater wieder zusammen zu sein.

TS: Du hast Objektivismus angesprochen. Würdest Du uns etwas davon erzählen und welche Ähnlichkeiten es mit dem Bodybuilding hat ?
MM: Während den letzten Jahren war ich erfreut, daß viele meiner Telefonkunden und einige meiner Freunde, sehr muskulöse Bodybuilder, sich dem Objektivismus widmen wollten. Die es taten, hatten offensichtlich Probleme mit dem Leben fertigzuwerden. Sie änderten sich von Grund auf: Ihr Denken wurde sehr klar, sie wurden produktiver, kreative Menschen, und nicht zu vergessen glücklichere Menschen. Ein solcher Mensch ist Markus Reinhart, der aufsteigende Bodybuilder, der bereits in vielen Magazinen präsent ist, auf Photos oder als Thema diverser Artikel. Während der letzten vier Jahre ist er mit seinem Denken über Objektivismus einen langen Weg gegangen, und ich bin erfreut daß es mir möglich war, derjenige zu sein, ihm in der besten Philosophie, die je hinterlassen wurde, zu unterrichten. Warum ich das sage ?
Warum ist Objektivismus die beste Philosophie die je hinterlassen wurde ? Weil über Jahrhunderte von den Menschen geglaubt wurde, Philosophie sei eine Sache der gefeierten Denker der Vergangenheit, viele von ihnen hatten böse Philosophien. Ayn Rand hat es auf den Punkt gebracht, es sei falsch, das Studium der Philosophie
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