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Zu Besuch bei Ingrid Distler | |
| | Geschrieben/Gepostet am 31. Januar 2008 von BBSzene Team Originalartikel http://www.taz.de |
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Ingrid Distler, Weltmeisterin im Bodybuilding, 1967 Einschulung in die Volksschule Herzoghöhe, Bayreuth. 1977 Beendigung der Schule mit d. Mittleren Reife. Friseurlehre, Hauswirtschaftsschule mit Schwerpunkt Kochen, Ernährungslehre (Abschlussnote "sehr gut"). Sie arbeitete u. a. als Reitlehrerin; Turnierreiterin; im Bereich Textildesign; als Model f. Sportbekleidung u. Dessous; in der Fitnessbranche und als Profi-Bodybuilderin u. Trainerin. Ingrid Distler begann als Achtjährige mit d. Leistungssport und erhielt Urkunden als: Bayrische Jugendmeisterin i. Rückenschwimmen; Bayrische u. deutsche Jugendmeisterin im Vielseitigkeitsreiten, A u. L Springreiten, A u. L Dressurreiten; Bayrische und deutsche Jugendmeisterin im 50- u. 100-Meterlauf, im Weitsprung, in d. 800-Meter-Staffel u. im Kugelstoßen. Sie begann 1987 mit dem Kraftsport Bodybuilding u. erreichte bei ihrem 1. Wettkampf 1990 sofort d. 1. Platz, wurde Fränkische Meisterin und gewann danach zahlreiche nationale u. internationale Wettkämpfe, wurde u. a. 1993 in Bayreuth Internationale Deutsche Meisterin u. Gesamtsiegerin aller Gewichtsklassen; 1997 in England Miss Universe, und im Jahr 2000 wurde sie Siegerin d. World Championship und war nun Bodybuilding-Weltmeisterin im Schwergewicht. Ingrid Distler wurde 1961 in Bayreuth geboren, ihr Vater war KFZ-Mechaniker, ihre Mutter Steuerfachfrau. Sie ist verheiratet u. kinderlos, ihr Ehemann ist ebenfalls Bodybuilder.
Frau Distler lebt im Fichtelgebirge, in einem kleinen Kurort nahe Bayreuth. Die Begrüßung ist von bayrischer Herzlichkeit. Ihre Stimme ist tief, ihr Händedruck fest und trocken. Sie führt uns ins Haus, in dem sie und ihr Mann zur Miete wohnen und bittet uns, im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Der Raum ist weiß tapeziert und wird dominiert von einem großen grünen Kachelofen, zwei wandhohen Spiegeln, einer bronzenen Skulptur, die eine Athletin mit Hanteln übend darstellt, und von kleinen und großen Kakteen in originellen Töpfen. "Ich züchte Kakteen", erklärt unsere Gastgeberin, "das ist eine Leidenschaft, und ich sammle auch gern schöne Steine, den da", sie zeigt auf einen glänzenden braunen, der zwischen anderen Steinen auf dem Tisch liegt, "den hab ich gestern geschenkt bekommen." Beim Einschenken des Kaffees spielen die Muskeln unter der zarten Haut ihres Unterarmes.
"Es war eigentlich so, ich war früher zu dünn, hab keine Hüften gehabt, nix, und ganz dünne Oberschenkel. Obwohl ich Leistungssportlerin war, hab ich einfach nix hingekriegt, und durchs Schwimmen nur den Oberkörper. Das hat mir nicht gefallen. Deshalb hab ich damals das Training angefangen in einer Muckibude. Heute habe ich Hüftumfang 85, Taille 60, Oberkörper 106, Waden 40 und Bizeps 49 Zentimeter. Ich habe ja angefangen mit 52 Kilo damals, im Leichtgewicht, zwei, drei Jahre später war ich im Mittelgewicht, bis 57 Kilo. Im Studio habe ich immer gesagt, ich will 60 haben, und wie ich 60 gehabt hab, wollte ich 65 haben. Also Schwergewicht fängt an - heute ab 57 Kilo plus, früher ab 60. Ich bin 1,65 Meter groß. Und ich habe kein fett am Körper. Man darf kein Fett haben, nirgendwo! Der Hintern muss Streifen haben. Momentan ist Wasser drunter", sie zeigt auf ihren Unterarm und zupft an der Haut, "das muss ja weg, es gibt bestimmte Ernährungsprodukte, da muss man dann dauernd aufs Klo. Und das Essen, das man zu sich nimmt, Kohlehydrate, Eiweiß, Vitamine, das muss perfekt abgestimmt sein auf die Leistung, die man bringen will. Das habe ich alles selbst entwickelt. Ich bin damals nach meiner Friseurlehre - den Beruf habe ich ja aufgegeben wegen der Allergie - erst in die Fitnessbranche als Trainerin, und ab 87 hab ich dann Bodybuilding gemacht. Mein allererster Lehrmeister da war ein Gewichtheber, der hat mir das eigentlich beigebracht, auf dieser Grundlage konnte ich mir dann später alles selbst erarbeiten. Ich probier heute noch aus.
Viele denken, man legt sich auf eine Bank und drückt Gewichte. Um einen guten Körper zu kriegen, eine symmetrische Muskulatur, so dass wirklich alles zusammenpasst, muss man sich gut vorbereiten. Weil so ein Training ist erstens sehr anstrengend und zweitens langwierig. Man muss bei jedem Satz den Kopf einschalten und sich konzentrieren. Das heißt, das Ganze ist erst mal Kopfarbeit, bevor der Körper funktioniert. Also der "Satz", das sind die Bewegungsfolgen, wenn ich zum Beispiel für den Bizeps eine Übung mache, dann mach ich vier bis acht Sätze. Und zum Aufwärmen nehme ich eine Übung, die ich eigentlich nicht brauche, zum Beispiel Kabelzug. Ich bin von der Wiederholungszahl her variabel, ich mach teilweise dreißig oder auch fünfundfünfzig Wiederholungen.
Und dann ist es üblich, dass man nach jedem Satz dreißig bis sechzig Sekunden Pause macht zur Erholung, die lasse ich weg, denn der Muskel muss ja gereizt werden. Das ist das A und O! Man merkt es an einem Brennen im Muskel, ein angenehmes Brennen. Und ich mache nie schnell. Man sagt immer, man muss schnell drücken oder schnell ziehen zum Aufpumpen. Das stimmt nicht. Also Aufpumpen - den Muskel durchbluten - das mache ich langsam, mit Gefühl und Spannung. Das ist meine Selbstwahrnehmung, ich fühl von innen her, wie der Muskel sich entfaltet, wie das anfängt und dann weitergeht, das ist das Geile dran!" Sie lacht, "die meisten kennen das gar nicht. Ich trainiere ja auch Männer, speziell im Hardcore-Bereich, die machen zwar, was ich sage, die blicken aber nicht durch. Statt dass sie mal auf ihr Gefühl achten. Aber die denken immer nur ans Gewicht.
Das Gewicht ist relativ. Man braucht nicht unbedingt viel Gewicht, um einen großen Muskel zu kriegen. Es geht um die genaue Einstellung des Gewichts auf den Muskel, dass nur der dann auch anspricht. Wenn ich jetzt zum Beispiel Brust trainiere. Ich schaffe hundertzehn Kilogramm, die drück ich, wenn jemand bereitsteht. So, aber der Brustmuskel, weil der nie gebraucht wird, der bleibt auf der Strecke, der ist schwer zu trainieren, man muss beim Training aufpassen, dass nicht die Schultern und Arme immer kräftiger werden, aber beim Brustmuskel kommt nichts. Das ist das, was man wissen ...
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