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Falsch angeschlossene Gefäße bei Neugeborenen
Kennt sich jemand damit aus? Ich kenne die genaue Bezeichnung nicht. Das soll es in 1% der Fälle geben und das Baby stirbt dann sobald sich irgendein Loch im Herz geschlossen hat, was nach wenigen Stunden der Fall ist.
Wenn das bei 1% der Babies vorkommt, wieso werden diese dann nicht sofort nach der Geburt daraufhin untersucht? Wenn man erst wartet bis das Baby blau wird verliert man doch massig Zeit.
1% ist ja nicht gerade wenig.
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Du meinst bestimmt das Foramen ovale das im Foetalstadium noch geöffnet ist und sich normaler Weise nach der Geburt verschließt und dann die beiden Vorhöfe voneinander trennt. Die Neugeborenen sterben aber meist nicht daran, ist ein "relativ" häufiger Herzfehler der die Entwicklung in den meisten Fällen nur gering beeinträchtigt. Meistens wird das dann spätestens bei den Ultraschalluntersuchungen oder durch ein Blutbild erkannt und kann dann Operiert werden.
Wieso willst du das überhaupt wissen?
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Nein, das was ich meine ist wesentlich ernster. Ich frage das, weil ich jemand kenne, bei dessen Kind war das so. Da wurde das Kind nach wenigen Stunden blau und wäre ohne Not-OP gestorben. Soweit ich das verstanden habe waren die großen Herzgefäße verkehrt angeschlossen. So konnte das Blut garnicht im ganzen Körper zirkulieren.
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Achso dann meinst du wohl den Ductus arteriosus. Ist eine Art Kurzschluß zwischen Pulmonalarterie und Aorta der in der Fetalphase besteht da die Lunge ja noch nicht funktioniert. Er schließt sich normaler weise nachdem sich die Lunge nach der Geburt entfaltet hat. Bleibt der Kurzschluß bestehen wird die Lunge nicht ausreichend durchblutet und es gelangt nicht ausreichend O2-reiches Blut in den Kreislauf und der CO2-Partialdruck im Blut des Kindes steigt an. Ein persistierender offener Ductus arteriosus (Botalli) tritt vorwiegend beim weiblichen Geschlecht auf.
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Bin mir nicht sicher, ob es das war. Das wovon ich rede ist ohne OP binnen Stunden tödlich.
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Da gibt es einige .... was du meinst werde als Überbegriff "ductus arteriosus abhängige Herzfehler" genannt...... sind alle lebensbedrohlich bzw bei verschluß des Ductus tödlich......( Pulmonalisstenose, Aortenklappenstenose, Aortenisthmusstenose, Transposition der großen Gefäße.....) hmm mehr fallen mir auf Anhieb nicht ein..... aber Kinderkardiologie ist nicht meine Stärke......
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Ich denke das ist es: Transposition der großen Gefäße
Wird beim Neugeborenen sowas nicht direkt ausgeschlossen?
Oder wartet man einfach ab, ob sich Symptome zeigen, weil es zum aufwändig wäre jedes Kind einzeln darauf zu untersuchen? Ich nehme mal an, dass man dazu eine Ultraschalluntersuchung machen müsste.
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richtig
MRJ hat vollkommen Recht. Nur wird darauf in einer guten Klinik auch untersucht (falls der zuständige Arzt noch ein Stethoskop besitzen sollte, so kann er dieses Vitium durch auskultieren sicher hören) - eigentlich sollte so etwas heute in Mitteleuropa nicht mehr diagnostisch durch die Lappen gehen. Es gibt dafür auch Medikamente auf dem Prostaglandinsektor.
MFG Siggi
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Hi! Was sollen denn Medikamente bringen, wenn die Blutgefäße an der falschen Stelle angeschlossen sind? Da hilft doch nur eine OP.
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Prostaglandine halten den Ductus offen und ermöglichen so das Überleben (wenn das nicht reicht, wird er entweder gesprengt oder das Vorhofseptum eingeschnitten, beides durch Katheter). OP dann mit knapp einer Woche.
Und um das zu hören braucht man nicht einmal ein Stethoskop, dieser Fehler wird meist bereits im Ultraschall während der Schwangerschaft entdeckt.
Gruss
kockie
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