
-
 Zitat von Neelia
Dein Link funktioniert nicht, wenn man nicht angemeldet ist.
Kopier doch den Text einfach mal 
Quelle: http://www.westonaprice.org/know_you...skinny_de.html
von Dr. Mary Enig und Sally Fallon - Übersetzung von Helmut Rein
Fette tierischer und pflanzlicher Herkunft stellen eine Quelle konzentrierter Energie aus der Nahrung dar. Sie liefern außerdem Bausteine für die Zellmembranen und eine Serie von Hormonen und hormonähnlichen Substanzen. In der Nahrung enthaltenes Fett verlangsamt die Aufnahme der Nährstoffe und sorgt so dafür, dass wir für längere Zeit keinen Hunger verspüren. Weiterhin agieren sie als Träger für die wichtigen fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Nahrungsmittelfette werden im Körper gebraucht zur Umwandlung von Carotin in Vitamin A, zur Absorption von Mineralien und für eine Serie weiterer Prozesse.
Die derzeit offiziell propagierte Ernährungsweise basiert auf der Annahme, dass wir die Einnahme von Fett reduzieren sollten, und zwar speziell die von gesättigten Fetten tierischer Herkunft. Tierische Fette enthalten unter anderem Cholesterin, welches uns als der zweite große Übeltäter in der zivilisierten Ernährung präsentiert wird.
Die Lipid-Hypothese
Die „Lipid-Hypothese“ genannte Theorie, nach der ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge an gesättigten Fetten und Cholesterin in der Nahrung einerseits und der Häufigkeit von Herzkranzgefäß-Erkrankungen andererseits besteht, wurde von einem Forscher namens Ancel Keys gegen Ende der 1950er Jahre präsentiert. Unzählige nachfolgende Studien haben seine Daten und Folgerungen in Frage gestellt. Dennoch wurde den Veröffentlichungen von Key viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als allen anderen Meinungen.
Die Pflanzenöl-Industrie und die Nahrungsmittel-Industrie waren die Haupt-Nutznieser an allen Untersuchungen, die etwas Negatives an den mit ihnen konkurrierenden traditionellen Nahrungsmitteln finden konnten. Sie begannen daher, weitere Studien zu lancieren und zu finanzieren, welche dazu dienten, die Lipid-Hypothese zu untermauern.
Der bekannteste Verfechter der Fettarm-Diät war Nathan Pritikin. Eigentlich propagierte Pritikin die Vermeidung von Zucker, von Weißmehlen und jeglicher vorgefertigter Nahrung und empfahl frische und rohe Nahrungsmittel, Vollkornerzeugnisse und ein anstrengendes körperliches Ertüchtigungs-Programm. Aber es war der Niedrigfett-Aspekt seiner Vorschläge, der in den Medien die größte Aufmerksamkeit erhielt, weil seine Jünger dabei eine Gewichtsabnahme und eine Senkung des Cholesterinwertes und des Blutdrucks feststellten.
Dieser Erfolg der Pritikin-Diät basierte wahrscheinlich auf einer Serie von Faktoren, die nichts mit der Reduzierung des Fettes in der Nahrung zu tun hatten. So löst eine Gewichtsabnahme beispielsweise eine Senkung des Cholesterinwertes aus. Pritikin stellte bald fest, dass die fettfreie Diät eine Menge Probleme mit sich brachte, wobei eines der größten war, dass die Menschen sie einfach nicht durchhalten konnten. Diejenigen, die einen genügend starken Willen aufbrachten, um unbegrenzt lang fettfrei zu leben, entwickelten eine ganze Bandbreite gesundheitlicher Probleme wie Konzentrationsmangel, Mangel an Energie, Depressionen, Gewichtszunahme und Mineralstoffmangel.
Pritikin konnte sich selbst vielleicht vor Herzkrankheiten retten, aber seine Diät schützte ihn nicht vor Krebs. Er beging in seinen besten Jahren Selbstmord, als es ihm klar wurde, dass seine spartanische Lebensweise gegen seine Leukämie wirkungslos war. Wir sollten nicht vor der Alternative stehen, entweder an Herzkrankheiten oder Krebs zu sterben oder mit einer Diät zu leben, die uns depressiv macht.
Als die Probleme der fettfreien Lebensweise sichtbar wurden, führte Pritikin wieder eine kleine Menge pflanzlicher Fette in seine Diät ein, etwa entsprechend 10 % der gesamten Kalorienzufuhr. Heute empfehlen die Diät-Päpste die Begrenzung der Fett-Einnahme auf etwa 25 – 30 % der Gesamt-Kalorienmenge, was etwa 79 Gramm oder 5 Esslöffeln in einer Diät von 2400 Kilokalorien entspricht. Sie behaupten, die genaue Einhaltung der Fettmenge und die Vermeidung tierischer Fette sei der Schlüssel zur perfekten Gesundheit.
Der „Beweis“ für die Richtigkeit der Lipid-Hypothese
Diese „Experten“ versichern uns, dass die Lipid-Hypothese durch unwiderlegbare wissenschaftliche Beweise gesichert sei. Die meisten Menschen werden überrascht sein zu erfahren, dass es in Wirklichkeit kaum einen stichhaltigen Hinweis darauf gibt, dass eine an Cholesterin und gesättigtem Fett arme Diät tatsächlich gegen den Tod durch Herzkrankheiten schützt oder in irgend einer Weise das Leben verlängert.
Bedenken Sie folgendes: Vor 1920 waren Herzkrankheiten in den USA selten, und zwar dermaßen selten, dass ein junger Internist namens Paul Dudley White bei der Präsentation eines deutschen Elektrokardiographen vor seinen Kollegen an der Harvard Universität von diesen den Ratschlag erhielt, sich um einen ergiebigeren Zweig der Medizin zu kümmern. Diese neue Maschine wäre dazu geeignet gewesen, die Anwesenheit arterienblockierender Partikel zu detektieren, wodurch man frühzeitig eine Herzkranz-Erkrankung diagnostizieren konnte. Aber in jenen Tagen waren verstopfte Arterien eine medizinische Seltenheit, und Dr. White musste lange nach Patienten suchen, die von seiner neuen Technik hätten profitieren können.
In den darauf folgenden Jahrzehnten stieg die Häufigkeit der Herzkranzgefäß-Erkrankungen allerdings derart rasant an, dass sie Mitte der 1950er Jahre bereits zur häufigsten Todesursache in den USA avanciert waren. Heute sind Herzkrankheiten für mindestens 40 % aller Todesfälle in den USA verantwortlich.
Wenn Herzkrankheiten – wie man uns ständig erzählt – auf dem Konsum von gesättigten Fetten beruhen würden, dann müsste man für dieselbe Zeitspanne in den USA eine entsprechende Erhöhung des Konsums gesättigter Fette feststellen können. Tatsächlich fand aber das Gegenteil statt: In den Jahrzehnten von 1910 bis 1970 sank der Anteil der gesättigten Fette in der Nahrung der Amerikaner von 83 % auf 62 % und der Butterkonsum von ungefähr neun Kilogramm auf etwa vier Kilogramm pro Kopf und Jahr.
In den vergangenen 80 Jahren stieg die Einnahme von Cholesterin aus der Nahrung nur um etwa 1 % an. Im gleichen Zeitraum stieg dagegen der Verzehr von pflanzlichen Fetten in Form von Margarine, Backfetten und industriell präparierten Ölen um 400 % und der Konsum an Zucker und vorgefertigten Nahrungsmitteln um 60 %.
Die Framingham Herz-Studie wird oft als Beweis für die Richtigkeit der Lipid-Hypothese angeführt. Diese Studie begann 1948 und betraf 6000 Menschen in der Stadt Framingham in Massachusetts. Dabei wurden zwei Gruppen über einen Zeitraum von 5 Jahren miteinander verglichen: Eine Gruppe, die wenig Cholesterin und wenig gesättigte Fette konsumierte, und die andere mit hohem Konsum an Cholesterin und an gesättigten Fetten. Vierzig Jahre nach dieser Studie musste der Studien-Leiter gestehen:
„Je mehr die Menschen in Framingham an Cholesterin, an gesättigten Fetten und an Kalorien aßen, desto niedriger wurde ihr Blutserum-Cholesterinspiegel. Wir stellten fest, dass die Menschen, die am meisten Cholesterin, am meisten gesättigte Fette und die meisten Kalorien aßen, am wenigsten wogen und am aktivsten waren.“
Die Studie zeigte tatsächlich, dass diejenigen mit höherem Gewicht und abnormal hohem Blutserum-Cholesterinspiegel ein leicht erhöhtes Risiko an Herzerkrankungen hatten, aber Gewichtzunahme und Cholesterinspiegel-Erhöhung standen in umgekehrter Korrelation zur Fetteinnahme und Cholesterin-Einnahme aus der Nahrung.
In einer langjährig angelegten Studie an mehreren tausend Männern in England wurde die Hälfte der Teilnehmer gebeten, gesättigte Fette und Cholesterin in der Nahrung zu reduzieren, nicht mehr zu rauchen und den Verbrauch von ungesättigten Fetten in Form von Margarine und Pflanzenölen zu erhöhen. Bereits nach einem Jahr verzeichneten die Teilnehmer mit dieser „guten“ Diät eine doppelt so hohe Sterberate wie die der „schlechten“ Diät, obwohl letztere weiterhin rauchten. Aber in der Beschreibung der Studie ignorierte der Leiter diese Fakten und hielt sich an die „offizielle Denkweise“ mit seiner Aussage: „Die Bedeutung für die öffentliche Gesundheitspolitik in England ist die, dass ein Vorsorgeprogramm wie das in der Studie ausgeführte wahrscheinlich effektiv ist.“
Der in den USA durchgeführte Multiple Risk Factor Intervention Trial (MRFIT) (etwa zu übersetzen als Versuch des Eingreifens bei Vielfach-Risiko) gefördert durch das Nationale Herz-, Lungen- und Blutinstitut, hat Sterberaten und Essgewohnheiten von über 12.000 Menschen miteinander verglichen. Diejenigen mit „guten“ Ernährungs-Gewohnheiten (niedrig gehaltene gesättigte Fette und Cholesterin, weniger Rauchen usw.) zeigten eine vernachlässigbar kleine Verringerung an Herzkranz-Erkrankungen, aber ihre Sterblichkeit (aus unterschiedlichen Gründen) lag deutlich höher.
Ähnliche Ergebnisse wurden in mehreren weiteren Untersuchungen gefunden. Die wenigen Studien, die auf eine positive Korrelation zwischen der Reduktion von gesättigten Fetten und der Häufigkeit von Todesfällen durch Herzkrankheiten hinweisen, zeigen gleichzeitig eine gegenläufige höhere Sterberate durch Krebs, Hirnschläge, Selbstmord und Gewalttaten.
Der Lipid Research Clinics Coronary Primary Prevention Trial (LRC-CPPT) (etwa zu übersetzen als Versuch zur Prävention von Herzkranz-Krankheiten der Lipidforschungs-Kliniken), der 150 Millionen US-Dollar gekostet hat, ist der am meisten von den Experten zur Rechtfertigung der Niedrigfett-Diät zitierte Studienbericht. In Wirklichkeit wurde aber die Einnahme von gesättigten Fetten und Cholesterin in dieser Studie nicht getestet, da allen Teilnehmern eine Diät mit wenig Cholesterin und wenig gesättigtem Fett verabreicht wurde. Dagegen wurde in dieser Studie die Wirkung eines Cholesterin-senkenden Medikaments getestet. Die statistische Analyse der Ergebnisse zeigte eine Senkung der Todesfälle durch Herzkranz-Krankheiten von 24 % unter denjenigen, welche das Medikament einnahmen, im Vergleich zu der Placebo-Gruppe. Dagegen stieg in der Medikamentengruppe die Sterberate durch Nicht-Herzerkrankungen wie Krebs, Hirnschlag, Gewalttaten und Selbstmord.
Sogar die Schlussfolgerung, dass eine Senkung des Cholesterinspiegels Herzerkrankungs-Gefahren senkt, ist nicht unbedingt stichhaltig. Die Auswertung der Zahlen der Studie durch unabhängige Forscher ergab keinen statistisch relevanten Unterschied in den Herzkrankheits-bedingten Todesfällen der beiden Testgruppen. Trotzdem feierten die Boulevardpresse und die offiziellen Medizinblätter diese Studie als den lang gesuchten Beweis dafür, dass gesättigte Fette die Hauptverursacher von Herzkranz-Erkrankungen sind, die Todesursache Nr. 1 in den USA.
Ähnliche Themen
-
Von mopsmann im Forum Abspeckforum
Antworten: 21
Letzter Beitrag: 28.12.2013, 21:14
-
Von tommynt im Forum Ernährung
Antworten: 2
Letzter Beitrag: 23.11.2009, 14:52
-
Von viz im Forum Medizinisches Forum
Antworten: 2
Letzter Beitrag: 06.05.2006, 17:36
-
Von Vastatio im Forum Klassisches Training
Antworten: 4
Letzter Beitrag: 04.08.2005, 23:55
-
Von jackherers im Forum Klassisches Training
Antworten: 3
Letzter Beitrag: 07.04.2005, 00:16
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln
|
|
|
Lesezeichen