Du musst bedenken, dass Kraft vor allem eine Koordinationsangelegenheit ist und davon abhängt, wie koordiniert Du Dich bewegen kannst (Konzentration auf die korrekte Technik), wie gut Deine Muskeln miteinander zusammen arbeiten können (intermuskuläre Koordination) und wie viele Muskelfasern pro Muskel Du gleichzeitig aktivieren kannst (intramuskuläre Koordination).

Kraft ist somit vor allem erstmal ein Lernprozess des Nervensystems, in dem es darum geht, effizienter Lasten bewegen zu können.

Wenn Du nun Kraft durch komplexe Mehrgelenksübungen mit der Langhantel aufbaust, dann wirst Du diese Kraft bei noch komplexeren Übungen z.B. mit Kurzhanteln nicht wirklich einsetzen können, da Du hier erstmal die entsprechend komplexere Koordination erlernen musst.

Wenn Du jedoch auf weniger komplexe Übungen z.B. an Maschinen wechselst, wirst Du einen Großteil der erlernten Kraft verwenden können - wenn nicht fast alles.

Aus diesem Grund sollte man immer möglichst komplexe Übungen trainieren, weil so der erlernte Kraftoutput für alle weniger komplexen Übungen am stärksten übertragbar ist und man auf diese weise am effizientesten/erfolgreichsten trainiert.

Oder anders gesagt: Wer immer nur Eingelenksübungen und womöglich auch nur an Maschinen trainiert, wird von seiner Kraft im normalen Leben und bei komplexeren Übungen/Bewegungen so gut wie gar nichts verwenden können und ist ein funktionaler I.diot - einer der vielen Idioten, die die Geräte- und Fitnessindustrie in Massen aufzieht.