Zitat Zitat von cyberknight Beitrag anzeigen
Na, Kritik sollte man schon zulassen, wenn sie einigermassen begründet und mit Quellen belegbar ist.

Ich persönlich bin eigentlich der Meinung, dass es in der Natur kein wirklich perfektes Nahrungsmittel gibt (ausser Wasser). Letztlich hat jedes Tier und jede Pflanze mal grundsätzlich ein Interesse daran, nicht gefressen zu werden. Einem Salat bringt es nichts, wenn er besonders lecker ist, eher im Gegenteil. Deshalb sind viele Stoffe wie Koffein ja eigentlich auch eher als Abwehr gegen Fressfeinde "gedacht".

Ausnahmen mögen gewisse Früchte sein, bei denen die Evolution gerade möchte, dass diese verzehrt werden (und damit die Samen verteilt).

Allzu blind an "Natur pur" zu glauben hilft demzufolge auch nicht. Man sollte wirklich immer abwägen, ob in einem konkreten Fall die Vorteile überwiegen.
Ein sehr guter Beitrag. Ein gutes Beispiel ist auch der Brokkoli mit seinen krebshemmenden Senfölglycosiden(Glucosinolaten). Auch hier liest man überall, wie ultragesund Brokkoli dadurch sein soll. Ich studiere Agrarwissenschaften und genau diese Senfölglycoside sind in der Tierzucht als Antinährstoffe bekannt, weil sie bei den Tieren zu Blähungen und Fruchtbarkeitsstörungen führen. Außerdem sind die vielgepriesenen Glucosinolate Gift für die Schilddrüse: http://de.wikipedia.org/wiki/Senf%C3...harakteristika

Natürlich werden einige 100g Brokkoli in der Woche keine besondere Nebenwirkungen zeigen, aber wenn man den kiloweise isst und dazu noch irgendwelche Extraktkapseln nimmt, ist das Ganze vielleicht nicht mehr so gesund.

So verhält es sich auch beim EGCG. Auch hier gibt es Schatten (antiangiogenetische Wirkung verzögert Wundheilung, Hemmung des Proteins Bcl-xL, welches nicht nur entartete sondern auch gesunde Zellen vor der Apoptose schützt). Zwei, drei Tassen grüner Tee täglich werden wohl nicht schaden. Aber warum sollte man sich EGCG fast schon grammweise in Kapselform einwerfen?