der Bizeps ist deswegen im Untergriff gefährdet, da er ja - bekannterweise - einer der stärksten Supinatoren ist. Wenn dieser Griff nun beim schweren Heben verwendet wird, ist der Bizeps im supinierten Arm somit stärker angespannt als der im pronierten Arm - so entsteht das Ungleichgewicht und die Verlagerung des Verletzungspotenzials auf den supinierten Arm.
Der Abriss findet weiterhin eigentlich immer in der unteren - distalen - Sehne statt, oben in der Schulterregion haben beide Bizepsköpfe ihre eigene Verankerungssehne.
Prinzipiell geschieht dies jedoch nur bei bereits entzündeten oder chronisch überlasteten Sehnen, des Weiteren auch bei ungeplanten oder hektischen Bewegungen. Auch Steroide können ein Grund sein, da der aktive Bewegungsapparat nun einmal viel schneller wächst, als der passive.
Wer somit sauber trainiert und zwar sauber sauber, der wird auch mit dem Kreuzgriff keinerlei Probleme haben.
Der Schmerz bei so einem Abriss ist auch eher mäßig im Vergleich zu anderen Abrissen. Wettkämpfer heben sogar manchmal noch weiter, trotz eines soeben aufgetretenen Sehnenrisses im Bizeps. Der Armbeuger kann hier einen gewichtigen Teil der Arbeit übernehmen. (Dennoch entsteht dadurch ein nicht zu verachtender Kraftverlust in Beugung und Supination.)
Wenn es jedoch passiert ist, sollte die Verbindung chirurgisch wieder hergestellt werden. Ansonsten sieht man die Verschiebung im Muskelgleichgewicht später. Bei einigen Profis kann man das auch sehen - wenn der Armbeuger viel stärker ausgebildet ist und der Biz nur eine kleine Kugel unter der Schulter.
Insgesamt betrachtet besteht also kein Anlass zur Panik, solange man intelligent und sauber vorgeht.
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