"ich möchte hiermit eine weitere Methode vorstellen in den FettStoffwechsel einzugreifen und auch Menschen, die dazu neigen vermehrt Fett zu speichern eine Möglichkeit zu bieten sich normal bzw. hyperkalorisch zu ernähren ohne gleich Fettansammlungen zu provozieren.
Oft wirft man diesen Menschen mit einem langsamen Stoffwechsel vor, sie würden nicht genug Disziplin in ihren Diäten aufbringen und wären einfach zu faul genug Sport zu treiben.
Die Gene werden zwar mitberücksichtigt, aber meiner Meinung nach viel zu wenig, denn gerade sie entscheiden wie hoch der Körperfettgehalt einer Person sein wird. Der Setpoint des Fettgehaltes ist dabei genetisch vorgegeben, Setpoint heißt nichts weiter als ein Wert den der Körper immer anstreben wird aufgrund der in ihm vorherrschenden Stoffwechselfaktoren.
Wo wir gerade bei der Disziplin in Diäten wären, ist es interessant zu erwähnen, dass diese nur sehr wenig mit der so oft propagierten Willensstärke zu tun hat, wobei ich nicht sagen möchte diese sei vollkommen unbedeutend.
Die Willensstärke ist aber nichts weiter als ein Ergebnis der Leptinsensibilität einer Person, Menschen mit einer Leptindesensibilität neigen stark zu Heißhunger und vermehrter Fettspeicherung, andere Personen die eine normale Leptinsensibilität aufweisen haben dieses Problem einfach nicht.
Dies kann man mit Dopaminagonisten wie Bromocriptin umgehen, nur verträgt nicht jeder dieses Mittel, manche klagen über Übelkeit, Müdigkeit etc.
Man muss aber auch dabei bedenken, dass diese Nebenwirkungen in der Regel nach einer Weile abklingen und nach einer gewissen Gewöhnungsphase kein Problem mehr darstellen.
Meiner Meinung nach schnitt Bromocriptin bei den meisten deswegen so schlecht ab, weil viele User immer ephedrinähnliche, schnelle Fettverluste/Veränderungen am Körper erwarten, wobei zu bedenken ist, dass Ephedrinstacks kaum Fett abbauen sondern in Zusammenhang mit Koffein stark diuretisch wirken.
Ephedrin ist dennoch sehr nützlich um den Appetit zu hemmen, bei weniger Kalorien weiterhin körperlich Aktiv zu sein und generell somit den Stoffwechsel angeregt zu halten.
Bromocriptin jedoch ist eher ein Mittel das einen längeren Zeitraum braucht um seine Wirkung zu entfalten, es modifiziert den Stoffwechsel langsam und mit der Zeit resultiert dies zusammen mit dem gesenktem Appetit in Fettverlusten.
Menschen mit den „falschen Genen“ (endomorph) haben eigentlich die Wahl zwischen einer lebenslangen Diät oder aber eines Eingriffs in den Stoffwechsel falls sie definiert werden und es aber auch bleiben möchten.
Ich will an dieser Stelle wieder zum ursprünglichen Thema zurückkehren, dennoch wollte ich Bromocriptin/Appetithemmer noch mal erwähnen, da es in Zusammenhang mit den von mir angesprochenen Mittel ganz gut synergistisch wirken könnte.
Für Leute die Bromocriptin nicht so gut vertragen bietet sich somit das Supplement 5-htp an, auf das ich später genauer eingehen werde.
Also was ist dieses PPAR (Abkürzung für: peroxisome proliferator-activated receptor gamma) und was hat es mit dem FettStoffwechsel zu tun?
PPAR ist ein Zellkernrezeptor der die Expression gewisser Gene dirigiert, ein sogenannter Transkriptionsfaktor der die Zellentwicklung, -differenzierung und –wachstum steuert.
Die Funktion der verschiedenen PPAR (für uns sind vorerst PPAR alpha und gamma wichtig) wird durch gewisse Substanzen (Liganden) wie z.B. Fettsäuren aktiviert.
Wo genau liegen die Unterschiede zwischen der Alpha und der Gamma Variante?
PPAR Alpha befindet sich hauptsächlich in der Leber, Niere, im Herzen und Muskeln wo es die Oxidation (Verbrennung) von Fettsäuren steuert und andere Faktoren des FettStoffwechsels.
PPAR Gamma befindet sich dagegen hauptsächlich in Fettzellen (Adipocyten) und hier steuert es das Wachstum der Fettzellen als auch die Fettspeicherung, wird PPAR Gamma aktiviert ruft es eine Fettspeicherung hervor.
Na jetzt wird es langsam interessant, oder?
Man müsste also um verstärkt Fett zu oxidieren die Aktivität des PPAR Alpha erhöhen und um eine Fettspeicherung zu vermeiden die Aktivität des PPAR Gamma senken.
Würde man beide Effekt zusammen erzielen können, hätte man theoretisch einen Stoffwechsel der nicht mehr dazu neigt so stark Fett zu speichern und das schon vorhandene Fett schneller verbrennt.
Wie oder bessergesagt womit kann man PPAR direkt manipulieren?
Dafür würden sich gleich mehrere Stoffe eignen, wobei ich zuerst die für die Hemmung von PPAR Gamma ansprechen möchte, da es schließlich um Stoffe geht die man auch während einer Massephase verwenden kann um weniger Fett zu speichern.
CLA
Conjugated Linoleic Acid ist dabei die erste Substanz an die ich denke.
CLA verbessert nicht nur die Insulinsensibilität in der Skelettmuskulatur, die dazu beiträgt dass weniger Insulin notwendig ist und auch weniger Fett gespeichert wird. (1)
Es blockt auch PPAR Gamma (2,3) und wirkt sich damit direkt auf die Lipogenese (Fettspeicherung) aus. Aus diesem Grund eignet sich dieses Mittel hervorragend während einer Aufbauphase und hyperkalorischer Ernährung. Man sollte die Dosis auf jeden Fall bei 10gramm täglich halten um einen spürbaren Effekt zu erzielen.
Gewisse Studien zeigten sogar, dass CLA zu einer Apoptosis der Adipocyten (Absterben/Zelltod der Fettzellen) führte, was keinerlei Grund zur Besorgnis, aber ein Zeichen für die Effektivität dieses Mittels. (4)
Die Wirkung auf die Insulinsensibilität lässt sich durch zusätzliche Zufuhr von 60mg/Tag Vanadyl Sulphat (5) und selbstverständlich dem notwendigen Spurenelement Chrom, verbessern.
Manche Sportler nutzen auch zusätzlich auch Zimt, da es sich auch positiv auf den InsulinStoffwechsel auswirkt. (6)
6 Gramm davon über den Tag verteilt garantieren optimale Ergebnisse.
Der nächste interessante PPAR Gamma Hemmer wäre Resveratrol. Dieser hemmt die Aktivität über einen kleinen Umweg, der aber weitere Vorteile mit sich bringt.
Resveratrol ist ein Wirkstoff der in Wein oder Trauben enthalten ist und für eine Freisetzung des sogenannten SIRT1 Proteins sorgt.
SIRT1 ist insofern intressant, dass es normalerweise vom Körper während einer Diätphase freigesetzt wird, es sorgt einerseits für die Hemmung PPAR Gamma (7) und damit für eine ausreichende Fettfreisetzung statt Speicherung, andererseits weiß man durch Studien an Mäusen, die aufgrund einer kalorienreduzierten Diät ständig erhöhte SIRT1 Werte hatten, dass diese Mäuse wesentlich länger lebten als ihre normalgefütterten Artgenossen.
Sorgt man für eine SIRT1 Freisetzung gaukelt man den Fettzellen vor man wäre auf einer Diät und die Freisetzung von Fettsäuren wäre überlebensnotwendig, durch eine ausreichende SIRT1 Stimulation dürft ihr euch also auch etwas Hoffnung auf eine verlängerte Lebensspanne machen.
Nun kommen wir zu einem Problempunkt und zwar der genauen Dosierung, es ist schlichtweg nicht bekannt wie viel Resveratrol notwendig ist um einen starken PPAR Gamma inhibierenden Effekt zu erzielen, bedenkt man jedoch dass man schon durch Weintrinken leichte Effekte erzielen kann und eine Weinflasche lediglich kleine Mengen vom Wirkstoff enthält, so werden die Supplemente die 20mg pro Tab enthalten wohl theoretisch ausreichend sein um bei einer täglichen Dosis von 60-100mg einen gewissen Effekt zu erzielen.
Ich betone jedoch, dass dieser Teil über Resveratrol hochtheoretisch ist, also nicht durch Erfahrungswerte belegt ist.
Da müsst ihr schon selbst herumexperimentieren und sehen ob man eventuell doch noch höher dosieren muss.
Nun kommen wir zur Aktivierung von PPAR Alpha.
Mir sind derzeitig 2 effektive PPAR Alpha Agonisten (Aktivatoren) bekannt.
Der erste PPAR Alpha Agonist wäre Fenofibrat, meines Wissens nach ein in Deutschland verschreibungspflichtiges Medikament (korrigiert mich wenn ich hier oder irgendwo falsch liegen sollte). Es ist ein direkter PPAR Alpha Agonist und fördert die Fettverbrennung, verbessert die Cholesterinwerte, Blutfettwerte und wird bei Diabetes eingesetzt, es verbessert somit die Insulinsensibilität im Muskelgewebe und senkt durch diese Wirkungsweisen direkt den Fettgehalt. (
Ich betone nochmals, dass es sich dabei um ein Medikament handelt, auch mit entsprechenden (dennoch keinen schlimmen) Nebenwirkungen, ich persönlich würde das Sesamin bevorzugen, aber sicherlich stellt Fenofibrat eine sehr interessantes Mittel dar.
Bzgl. der Dosierungsempfehlung möchte ich mich vorerst zurückhalten und kann ich mich dabei lediglich auf die in Studien verwendeten Mengen und die vom Hersteller empfohlenen beziehen, würde somit 300mg täglich vorerst nicht überschreiten, bei mangelnder Wirkung lässt sich die Dosis ja noch immer erhöhen.
Der zweite und wahrscheinlich derzeit effektivste wäre Sesamin, ein Wirkstoff der im Sesamöl enthalten ist. Sesamin aktiviert einerseits die Fettverbrennung andererseits soll es eventuell auch die Lipogenese über PPAR Gamma hemmen, also ist es vielleicht auch ein PPAR Gamma Antagonist (Hemmer).
Es wirkt sich ausserdem positiv auf den Cholesterinspiegel aus, ist gut für die Leber (besonders nach/während einer leberbelastenden Kur) und hat eine ausgesprochen gute schützende Wirkung gegen freie Radikale. (9,10,11,12)
Die Erfahrungswerte mit dem Wirkstoff sind vielversprechend, Menschen mit einem sehr langsamen Stoffwechsel und der Neigung zur vermehrten Fettspeicherung können sich mit Sesamin wesentlich sorgloser ernähren, ziehen nicht soviel Wasser unter die Haut und speichern kaum noch Fett bei z.B. sehr kohlenhydrat-/kalorienreichen Mahlzeiten, derzeit gibt es nur einen Supplementanbieter der es in seinem Sortiment hat, denn der Wirkstoffpreis für Sesamin ist eigentlich ziemlich hoch. Avantlabs scheint jedoch einen günstigen Lieferanten dafür gefunden zu haben und bietetr derzeit ihr Sesathin an, das leider noch nicht in Deutschland erhältlich ist. Mal schauen ob ein Supplementlieferant auf dieses Mittel aufmerksam wird, denn meiner Meinung nach ist es eines der wenigen und höchsteffektiven Supplemente derzeit, besonders die Kombination mit z.B. CLA wäre höchstinteressant in einer Diät. (13)
Es ist wichtig in Zusammenhang mit PPAR Alpha Aktivatoren wie Sesamin und Fenofibrat zu erwähnen, dass sich diese eventuell in höheren Dosierungen negativ auf den Muskelaufbau auswirken können. Sie sind somit besser für DiätPhasen geeignet, dennoch kann man sie auch in geringeren Mengen in der Aufbauphase verwenden und dabei von ihrer nahrungsumverteilenden Wirkung profitieren und Muskelmasse aufbauen während man den Fettaufbau hemmt.
Ein weiteres Mittel, das sowohl PPAR Alpha zu aktivieren und Gamma zu deaktivieren vermag ist schlichtweg Fischöl, es verbessert nicht nur die Insulinsensibilit, es erhöht auch (ähnlich wie Fenofibrat) die Anzahl der Entkopplerproteine (14) , diese Proteine bewirken, dass ein Teil der zugeführten Kalorien in einer Wärmeentwicklung verpufft statt in ATP umgewandelt zu werden, dadurch steigt der Grundumsatz an. Es gewährleistet ausserdem ein verbessertes Omega 6 zu Omega 3 Verhältnis, das leider durch die derzeitige Ernährungsweise in den Industrieländern absolut schlecht ist. In zahlreichen Studien hat Fischöl seine Effektivität in der Senkung der Fettleibigkeit gezeigt. (15)
Man sollte mindestens 10 gramm Fischöl täglich zuführen, am besten in Kombination mit Vitamin E.
Was allen endomorph Veranlagten Nutzern dieser Mittel auffällt ist dass sie vor allem weniger Wasser ziehen nach Mahlzeiten von denen sie früher regelrecht aufschwemmten, dies ist ein Zeichen dafür dass durch die Hemmung des PPAR Gamma und des Fettzellenwachstums auch weniger Glucose in die Fettzellen aufgenommen wird.
Nun habe ich einige Mittel und Wirkungsweisen vorgestellt, somit bieten sich zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Man könnte z.B. etwas Bromocriptin hinzufügen, falls man das Mittel gut verträgt oder aber was vielleicht vorteilhafter wäre 5-HTP (16), ein appetithemmendes Mittel das ausserdem die Schlafqualität verbessert und die Laune als auch Wohlgefühl anhebt, da es ein direkter Vorläufer des Glückshormons Serotonin ist.
Es ist ein großartiges Mittel für die Diätunterstützung und dennoch ziemlich harmlos.
100mg 3 mal täglich sind dabei über den Tag verteilt üblich um in eine Diät den Appetit zu hemmen.
Ein Stack aus PPAR Alpha Agonisten, PPAR Gamma Antagonisten und einem appetithemmenden Mittel ist während einer Diät eine willkommene Alternative zu den üblichen Wirkstoffen und ich denke einen Versuch wert.
Der eindeutige Vorteil liegt jedoch in der fehlenden Fettspeicherung während hyperkalorischer Nahrungszufuhr und dem damit verbundenen nahrungsumverteilenden Effekt, das endlich auch endomorph veranlagten Athleten Hoffnung auf eine gute und vor allem dauerhafte Definition macht, denn diese Gruppe profitiert im Großteil nicht von ständigen Diäten, wegen ihrer Veranlagung haben sie das Fett schnell wieder drauf, man muss somit direkt den FettStoffwechsel modifizieren und das mit Mitteln, die man auch das ganze Jahr über nehmen kann."
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